Johann Caspar Ferdinand Fischer: Musicalischer Parnassus (Ausz.) auf CD

Mitte des 18. Jahrhunderts führte Johann Joachim Quantz die Besonderheit des deutschen Stils auf das Talent der Komponisten des Landes zurück, ausländische Musikstile zu kombinieren. Fischers Werke für Tasteninstrumente, die Galanterien und Tänze im französischen Stil, italienisch beeinflusste Toccaten und Passacaglien sowie deutsche kontrapunktische Wissenschaft kombinieren, sind ein hervorragendes Beispiel für diesen »gemischten Stil«.

Wir wissen wenig über das Leben von Johann Caspar Ferdinand Fischer (1656-1746), außer dass er aus einer Handwerkerfamilie aus Schönfeld in Böhmen stammte und seine früheste musikalische Ausbildung am Piaristengymnasium erhielt. Um 1689 wurde er zum Kapellmeister des Hofes von Sachsen-Lauenburg in Schlackenwerth ernannt, trat um 1690 in den Dienst des Markgrafen von Baden und kam 1715 in dessen königliche Residenz Rastatt, inspiriert vom Schloss von Versailles, wo ihn das glitzernde Musikleben dazu brachte, viele religiöse und profane Werke zu komponieren.

Dort sollte er bis zu seinem Tod 1746 Kapellmeister bleiben. Zusätzlich zu den vier Musiksammlungen für Tasteninstrumente, aus denen die Stücke dieses Programms stammen, hinterließ Fischer einen Zyklus von acht Orchestersuiten, die unter dem Titel »Le Journal du Printemps« 1695 gedruckt wurden, zusammen mit verschiedenen religiösen Werken (Messen, Vesper, Litaneien usw.). Leider gingen sowohl seine dramatischen Werke (Opern, Hoffeste, Schuldramen) als auch die Mehrzahl der religiösen Werke, die er für den Rastatt-Hof komponiert hat, verloren.