Pietro Domenico Paradies (Paradisi): Sonate di Gravicembalo Nr.1-10 (1754) auf Super Audio CD

Wie Anna Paradiso in ihrer Einführung zu dieser SACD schreibt, ist die Musikgeschichte voll von guten Komponisten, die aus dem einen oder anderen Grund weitgehend vergessen wurden. Im Fall von Pietro Domenico Paradisi ist es nur seinen Sonate di gravicembalo zu verdanken, dass er völliger Dunkelheit entgangen ist. Sogar sein Name ist weniger als sicher - Paradies oder Paradisi?

Wir wissen, dass er seiner Unterschrift manchmal den Beinamen »Napolitano« hinzugefügt hat, und es wird vermutet, dass er in oder um Neapel geboren wurde. Er mag bei Nicola Porpora studiert haben, aber ansonsten ist vor seiner Ankunft in England im Jahr 1746 wenig über ihn bekannt. Dort komponierte er eine Oper, wurde aber hauptsächlich als Cembalolehrer und Virtuose anerkannt. Die Sammlung von zwölf Sonaten wurde erstmals 1754 in London veröffentlicht, und zehn davon wurden für diese reichlich gefüllte SACD ausgewählt (fast 88 Minuten Musik!). Die Sonaten erschienen zu einer Zeit, als das Clavichord noch in Gebrauch war, das Cembalo seine glorreiche Spätzeit genoss und das Fortepiano sich zu entfalten begann.

Anna Paradiso hat sich daher entschieden, auf allen drei Instrumenten zu spielen - wobei das Clavichord und das Fortepiano historische Instrumente aus den Jahren 1792 bzw. 1802 sind. Anna Paradiso wurde für ihre Aufnahmen von Solowerken und Kammermusik des schwedischen Komponisten Johan Helmich Roman hoch gelobt und lässt uns nun die Verspieltheit und Ausdruckskraft von Paradisis Sonaten genießen.

Rezensionen

»Intensiv und lebendig präsentiert Anna Paradiso seine [Paradisis] Tastenkunst.​ (.​.​.​) Außer am wunderbar substanzreichen Cembalo spielt sie an Clavichord und Hammerflügel, was deren Expressivität und Farbigkeit noch vertieft.​« (Fono Forum, November 2020)