Johann Dalene & Christian Ihle Hadland - Nordic Rhapsody auf Super Audio CD

Der erst 20-jährige Johan Dalene wurde bereits als „Musiker mit besonderen Empfindungen“ (Gramophone) im Besitz eines „seltenen Feuers“ (Diapason) gefeiert, und seine Debüt-SACD mit den Konzerten von Tschaikowsky und Barber wurde als „eines der besten Geigen-Debüts des letzten Jahrzehnts“ im BBC Music Magazine gefeiert. Für sein zweites Album hat der schwedische Geiger mit Werken von sechs nordischen Komponisten ein Repertoire ausgewählt, das seiner Heimat näher ist.

Dies ist Musik, die ebenso gut in den Händen seines Partners liegt, des norwegischen Pianisten Christian Ihle Hadland, und zusammen bieten die beiden ein Programm voller Kontraste und doch mit einer gewissen konsequenten Sensibilität. Nordic Rhapsody wird von zwei norwegischen Komponisten dominiert, Christian Sinding und Edvard Grieg. Interessant ist, dass Sindings „Suite im alten Stil“ etwa 25 Jahre nach Griegs Sonate Nr. 1 komponiert wurde, aber das letztere Werk zukunftsweisender ist. Denn hier stellt der Komponist Elemente seines nationalen Stils vor, die wiederum zur Entwicklung eines alkgemein „nordischen Stils“ beitrugen. Auf den Fersen von Sinding folgt ein schwedisch-finnisch-dänisches Trio mit persönlichen Bindungen – Wilhelm Stenhammar war ein enger Freund von Sibelius und Nielsen, dessen Musik ihn dazu inspirierte, sich von mitteleuropäischen Einflüssen zu befreien. Seine Romanzen und die drei Miniaturen von Sibelius wurden in den 1910er Jahren komponiert, während Nielsens Romanze in D-Dur ein jugendliches Werk ist, das Dalene – Gewinnerin des Nielsen-Wettbewerbs 2019 – die Möglichkeit bietet, dem Komponisten einen Gruß zu senden.

Danach folgt mit Einojuhani Rautavaara ein großer Zeitsprung. Seine Musik wird jedoch oft als Synonym für einen zeitgenössischen „nordischen Stil“ beschrieben, und der Übergang von „Notturno e danza“ (1993) zu Griegs Sonate ist so glatt wie das Eis auf einem finnischen See im Winter.