Mieczyslaw Weinberg: Concertino op. 43b für Cello & Orchester
Concertino op. 43b für Cello & Orchester
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Fantasie op. 52 für Cello & Orchester; Kammersymphonie Nr. 4 op. 153
- Künstler: Pieter Wispelwey, Jean-Michel Charlier, Les Metamorphoses, Raphael Feye
- Label: Evil Penguin, DDD, 2020
- Bestellnummer: 10815476
- Erscheinungstermin: 4.3.2022
»In Weinbergs Musik ist Dur traurig und Moll hell, denn alles in dieser instabilen Welt ist aus Trauer und Glück, aus Angst und Hoffnung gewoben.« (Grigori Frid in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Peter De Bruyne, der das Kunstwerk und die zukünftigen Videoaufnahmen inspiriert hat.)
Cellokonzert op. 43b
Die Erforschung von Weinbergs Musik ist in vollem Gange, und in den letzten Jahren wurden mehrere bisher unbekannte Werke entdeckt. Am überraschendsten ist vielleicht das Cellokonzert op. 43b. Die Partitur wurde in den Nachlässen des russischen Musikwissenschaftlers Manashir Yakubov gefunden; zuvor war sie in keinem der Kataloge oder Dokumente des Komponisten erwähnt worden. Sie wurde in nur vier Tagen im Jahr 1948 geschrieben, einer der dunkelsten Zeiten für die sowjetische Musik. Der erste Satz, Adagio, beginnt mit einem langsamen Klagelied für das Cello, das sich zu einem emotionalen Höhepunkt steigert. Der zweite Satz, Moderato espressivo, stellt eher eine Reihe fröhlicher Tänze dar, mit jüdisch angehauchten Melodien, die die Form eines chassidischen Terkis annehmen. Der dritte Satz, Allegro vivace, ist ein nach innen gerichteter, aber energischer Satz mit einer komplexen Sonatenstruktur, die in einer leidenschaftlichen Kadenz für den Solisten gipfelt. Im letzten Satz, Adagio, kehrt das Thema aus dem ersten Satz zurück, um noch einmal erkundet zu werden. Im Vergleich zum später vollendeten Cellokonzert handelt es sich um eine Art Vorbereitungswerk, bei dem fast alle musikalischen Themen und die Gesamtstruktur intakt sind. Das Konzert op. 43 erweitert einige der thematischen Entwicklungen und vergrößert die Kadenz; ansonsten sind sich die beiden Stücke bemerkenswert ähnlich. Abgesehen davon war die Partitur op. 43b höchstwahrscheinlich ein vollendetes Werk und gilt als ein ziemlich ernsthaftes Beispiel für die Gattung »Concertino«.
Fantasie für Cello und Orchester op. 52
Dieses Werk wurde einige Jahre später geschrieben, in einer der dunkelsten Perioden von Weinbergs Leben. Die Fantasie ist als einsätziges Werk mit mehreren Abschnitten aufgebaut: Adagio, Andantino leggiero, Allegro con fuoco, Andantino leggiero, Adagio. Jeder Abschnitt enthält mehrere Melodien, die durch ihren Charme bestechen, darunter polnische Tänze wie ein Kujawiak und ein Mazurek. Dies ist kein Werk mit der gleichen emotionalen Tiefe wie ein Concerto (oder Concertino, was das betrifft), aber es hat dennoch eine große Wirkung. Einige der kadenzartigen Passagen sind für den Solisten genauso anspruchsvoll wie Weinbergs andere Konzertwerke; das, zusammen mit der betörenden Laune der volkstümlichen Melodien, macht dieses Stück so reizvoll.
Kammer Symphonie Nr. 4 op. 153
Das letzte vollendete Werk Weinbergs. Das Werk ist für Streichorchester mit einer obligaten Klarinettenstimme und einer kleinen Triangelstimme (nur vier Töne) geschrieben. Die Kammersinfonie beginnt mit einer choralartigen Passage, die Weinberg in seinen späteren Werken häufig verwendet hat: Sie wurde zum ersten Mal in seiner Oper Das Porträt eingesetzt, wo sie als Leitmotiv für die Erhabenheit der Kunst dient. Nach dem Choral setzt die Klarinette mit einer klezmerartigen Melodie ein, die aus der Sinfonie Nr. 17 übernommen wurde, bevor sie den Anfang wieder aufgreift. Der zweite Abschnitt geht direkt in ein treibendes Allegro mit Bartók-artiger Energie und Tanzfiguren über. Danach folgt eine Reihe von Monologen für Klarinette, Violine und Cello. Der dritte Abschnitt beginnt mit einer gefühlvollen, volkstümlichen Melodie in der Klarinette, begleitet von einer sich aufbauenden Leidenschaft in den Streichern. Auch hier gibt es eine Solopassage, nun allerdings im Kontrabass, die den Anfangschoral kurz wieder aufgreift. Der letzte Abschnitt wird durch den ersten Schlag der Triangel eingeläutet, als die Klarinette ein Thema vorträgt, das lose aus dem dritten Satz des Cellokonzerts abgeleitet ist und bald von den Streichern mit treibender rhythmischer Energie aufgegriffen wird. Eine trotzige Klarinettenkadenz weicht dann einem sanften B-Dur, das nur vom letzten Schlag der Triangel zum Abschluss durchbrochen wird. Weinbergs Freund Grigori Frid erinnerte sich an seine Reaktion, als er das Werk im US-Radio hörte: »In Weinbergs Musik ist Dur traurig und Moll hell, denn alles in dieser instabilen Welt ist aus Trauer und Glück, aus Angst und Hoffnung gewoben«. Die Kammersinfonie Nr. 4 bildet einen würdigen Abschluss eines Lebenswerks.
Cellokonzert op. 43b
Die Erforschung von Weinbergs Musik ist in vollem Gange, und in den letzten Jahren wurden mehrere bisher unbekannte Werke entdeckt. Am überraschendsten ist vielleicht das Cellokonzert op. 43b. Die Partitur wurde in den Nachlässen des russischen Musikwissenschaftlers Manashir Yakubov gefunden; zuvor war sie in keinem der Kataloge oder Dokumente des Komponisten erwähnt worden. Sie wurde in nur vier Tagen im Jahr 1948 geschrieben, einer der dunkelsten Zeiten für die sowjetische Musik. Der erste Satz, Adagio, beginnt mit einem langsamen Klagelied für das Cello, das sich zu einem emotionalen Höhepunkt steigert. Der zweite Satz, Moderato espressivo, stellt eher eine Reihe fröhlicher Tänze dar, mit jüdisch angehauchten Melodien, die die Form eines chassidischen Terkis annehmen. Der dritte Satz, Allegro vivace, ist ein nach innen gerichteter, aber energischer Satz mit einer komplexen Sonatenstruktur, die in einer leidenschaftlichen Kadenz für den Solisten gipfelt. Im letzten Satz, Adagio, kehrt das Thema aus dem ersten Satz zurück, um noch einmal erkundet zu werden. Im Vergleich zum später vollendeten Cellokonzert handelt es sich um eine Art Vorbereitungswerk, bei dem fast alle musikalischen Themen und die Gesamtstruktur intakt sind. Das Konzert op. 43 erweitert einige der thematischen Entwicklungen und vergrößert die Kadenz; ansonsten sind sich die beiden Stücke bemerkenswert ähnlich. Abgesehen davon war die Partitur op. 43b höchstwahrscheinlich ein vollendetes Werk und gilt als ein ziemlich ernsthaftes Beispiel für die Gattung »Concertino«.
Fantasie für Cello und Orchester op. 52
Dieses Werk wurde einige Jahre später geschrieben, in einer der dunkelsten Perioden von Weinbergs Leben. Die Fantasie ist als einsätziges Werk mit mehreren Abschnitten aufgebaut: Adagio, Andantino leggiero, Allegro con fuoco, Andantino leggiero, Adagio. Jeder Abschnitt enthält mehrere Melodien, die durch ihren Charme bestechen, darunter polnische Tänze wie ein Kujawiak und ein Mazurek. Dies ist kein Werk mit der gleichen emotionalen Tiefe wie ein Concerto (oder Concertino, was das betrifft), aber es hat dennoch eine große Wirkung. Einige der kadenzartigen Passagen sind für den Solisten genauso anspruchsvoll wie Weinbergs andere Konzertwerke; das, zusammen mit der betörenden Laune der volkstümlichen Melodien, macht dieses Stück so reizvoll.
Kammer Symphonie Nr. 4 op. 153
Das letzte vollendete Werk Weinbergs. Das Werk ist für Streichorchester mit einer obligaten Klarinettenstimme und einer kleinen Triangelstimme (nur vier Töne) geschrieben. Die Kammersinfonie beginnt mit einer choralartigen Passage, die Weinberg in seinen späteren Werken häufig verwendet hat: Sie wurde zum ersten Mal in seiner Oper Das Porträt eingesetzt, wo sie als Leitmotiv für die Erhabenheit der Kunst dient. Nach dem Choral setzt die Klarinette mit einer klezmerartigen Melodie ein, die aus der Sinfonie Nr. 17 übernommen wurde, bevor sie den Anfang wieder aufgreift. Der zweite Abschnitt geht direkt in ein treibendes Allegro mit Bartók-artiger Energie und Tanzfiguren über. Danach folgt eine Reihe von Monologen für Klarinette, Violine und Cello. Der dritte Abschnitt beginnt mit einer gefühlvollen, volkstümlichen Melodie in der Klarinette, begleitet von einer sich aufbauenden Leidenschaft in den Streichern. Auch hier gibt es eine Solopassage, nun allerdings im Kontrabass, die den Anfangschoral kurz wieder aufgreift. Der letzte Abschnitt wird durch den ersten Schlag der Triangel eingeläutet, als die Klarinette ein Thema vorträgt, das lose aus dem dritten Satz des Cellokonzerts abgeleitet ist und bald von den Streichern mit treibender rhythmischer Energie aufgegriffen wird. Eine trotzige Klarinettenkadenz weicht dann einem sanften B-Dur, das nur vom letzten Schlag der Triangel zum Abschluss durchbrochen wird. Weinbergs Freund Grigori Frid erinnerte sich an seine Reaktion, als er das Werk im US-Radio hörte: »In Weinbergs Musik ist Dur traurig und Moll hell, denn alles in dieser instabilen Welt ist aus Trauer und Glück, aus Angst und Hoffnung gewoben«. Die Kammersinfonie Nr. 4 bildet einen würdigen Abschluss eines Lebenswerks.
Rezensionen
»In den hier eingespielten konzertanten Werken Weinbergs repräsentieren die Soloinstrumente gleichsam die ›Subjekte‹ oder Protagonisten der Musik: Weinberg lässt sie erzählen, klagen, sich erinnern, beschwören, berichten, bezeugen. Diesem ›sprechenden‹ Gestus der Musik schmiegt sich Pieter Wispelwey als fabelhafter Solocellist ideal an und fügt anrührende Emotionalität hinzu, die in keinem Moment in Sentimentalität oder Rührseligkeit abgleitet.« (Fono Forum, Juli 2022)- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Cello concertino op.43 bis - i. adagio (04:21)
- 2 Cello concertino op.43 bis - ii. moderato espressivo (03:03)
- 3 Cello concertino op.43 bis - iii. allegro vivace (03:16)
- 4 Cello concertino op.43 bis - iv. adagio (05:54)
- 5 Fantasy for cello and orchestra op.52 (17:40)
- 6 Chamber symphony no.4 op.153 - lento (08:18)
- 7 Chamber symphony no.4 op.153 - allegro molto-moderato (07:06
- 8 Chamber symphony no.4 op.153 - adagio (10:02)
- 9 Chamber symphony no.4 op.153 - andantino (08:41)
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