Jean Langlais: Orgelwerke Vol.2 (5 CDs)

Jean Langlais (1907-1991)

Orgelwerke Vol.2

Giorgio Benati, Fausto Caporali, Alessandro Perin

5 CDs

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Jean Langlais (1907-1991): Orgelwerke Vol.2, 5 CDs

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Orgelsymphonien Nr. 1 & 3; 2 Offertoires pour tous les temps; 8 Chants de Bretagne; Chant des Bergers; Priere des Mages; Suite medievale en forme de Messe basse; Etudes de Concert pour pedale seule Nr. 1-4, 6-8; Poem of Happiness; Triptyque; Mosaique 1; 3 Offertoires; 3 Meditations sur la Sainte Trinite; Dominica in Palmis; Incantation pour un jour saint; Office de la Fete de la Sainte-Trinite; Office pour la Sainte famille; 2 Pieces breves; 3 Pieces faciles; Fete; Triptyque gregorien; Fantasy on two Old Scottish Themes; Folklroric Suite; Minature II; 3 Charakterstücke

Künstler: Giorgio Benati, Fausto Caporali, Alessandro Perin (Orgel Parish Church San Vittore Villa Cortese, Mailand; San Lorenzo Padua; Abbey Santo Stefano Isola della Scala)
Label: Brilliant Classics, DDD, 2023
Bestellnummer: 11864741
Erscheinungstermin: 5.7.2024

Gesamtverkaufsrang: 6050
Verkaufsrang in CDs: 2804

Der zweite Band der Gesamtschau aller Orgelwerke von Jean Langlais beginnt mit der dritten und letzten seiner Orgelsinfonien, eines seines imposantesten, aber leider häufig doch übersehenden Hauptwerks. Deutlich bekannter ist die von der Gregorianik inspirierte "Suite medievale" mit ihren fließenden Melodien im Geiste der katholischen Mystik. Auch die kürzeren Werke zeichnen sich durch eine enorme Formvielfalt aus. Als eine Sammlung von Charakterstücken zeigt sich "Mosaique" - mal abwechselnd feierlich und fröhlich, liedhaft und stürmisch. Im Laufe seines Lebens schrieb Langlais in vielen verschiedenen Stilen und blieb seinem Ideal treu, den Hörer immer wieder zu überraschen.

Rezensionen

"Vergangenes Jahr startete Brilliant – auf hohem Niveau! – seine Einspielung der Orgelwerke von Jean Langlais (1907–1991) mit dem Volume 1 (siehe die Rezension aus „organ“ 4-2023). Das nun erschienene Volume 2 umfasst wieder 5 CDs und schließt auch sonst in fast jeder Hinsicht an den Start der Reihe an. Es spielen nicht nur dieselben drei italienischen Organisten an verschiedenen italienischen Orgeln, auch die „chaotische“ Art der Werkdarbietung ist gleichgeblieben. Heißt: die Stücke erklingen weder in chronologischer Reihenfolge noch nach Gattungen geordnet. Um mehr über dieses Langlais-Projekt von Brilliant zu erfahren, habe ich im Vorfeld der Rezension mit dem Organisten Fausto Caporali gesprochen. Von ihm habe ich unter anderem erfahren, dass das Projekt auf 20 CDs, also noch zwei weitere Volums à 5 CDs, ausgelegt ist und insgesamt 174 Werke zu Gehör bringen soll. Damit ist es nicht ganz so ambitioniert wie die „The Complete Organ Works of Jean Langais“ betitelte Edition, die die Organistin Ann Labounsky zwischen 1979 und 2003 für das Label Voix du Vent auf 26 CDs eingespielt hatte und auf der, laut Website, 356 „Tracks“ zu hören sind. Da mir diese Edition aus den USA nicht vorliegt (sie wird in Europa leider nicht vertrieben), weiß ich nicht, ob es sich bei den 356 Tracks um Stücke (bzw. Sätze) oder Werke handelt. Von Caporali erfahre ich zudem, dass sowohl er als auch seine beiden Kollegen langjährige Erfahrungen mit französischer Orgelmusik haben. Caporali selbst studierte in Frankreich bei Daniel Roth und hat Werke von Vierne und Franck eingespielt. Giorgio Benati war einst noch Schüler von Langlais und steht heute in Kontakt mit seiner zweiten Frau Marie-Louise Langlais, die das Brilliant-Projekt und die Organisten unterstützt, auch und gerade in Sachen der Noten. Alessandro Perin gilt als ein Experte für die Orgelmusik von Jean Guillou und Marcel Dupré. „Wir drei Organisten wollten bei der Interpretation der Werke und ihrer Abfolge auf den CDs genauso frei sein wie Langlais selbst, der extrem viele Stile beherrschte und in seinen Kompositionen souverän damit spielt. Und wir haben die Stücke so auf die drei Orgeln verteilt, wie sie unserer Meinung nach am besten darauf passen“, so Caporali. „Dabei haben wir darauf geachtet, dass sich anspruchsvollere Werke mit leichter zugänglichen abwechseln.“ Das klingende Resultat überzeugt mich noch mehr als auf dem ohnehin schon sehr guten Vol. 1. Die Stücke sind wirklich so angeordnet, dass man jede der fünf CDs wie bei einem gut gemachten Konzeptalbum von Anfang bis Ende durchhören kann. Und obwohl es sich hier nicht um Super-Audio-Aufnahmen handelt, könnten die Akustik und Klangqualität besser kaum sein. Keines der Stücke wird am Schluss ausgeblendet oder „abgewürgt“, jedes kann ausklingen und sich in die Stille hinein vertiefen, was bei Orgelmusik-Produktionen alles andere als selbstverständlich ist. Vor allem aber begeistert der Klang der Orgeln sowie die ungemein farbigen, lebendigen und herrlich registrierten Werkdarstellungen. Dazu Caporali: „Unsere Art, die Musik von Langlais darzustellen, ist italienisch, das muss man akzeptieren. Wir sind drei Italiener, spielen auf drei der besten Orgeln Italiens – und wir interpretieren die Werke in der Tradition unseres Landes, das heißt: opernhaft, melodramatisch und singend.“ Langlais, so Caporali, habe ein Faible für die italienische Musik gehabt, was am deutlichsten in seiner „Hommage à Frescobaldi“ von 1951 (zu hören auf Vol. 1) zum Ausdruck komme. „Er war ein Kosmopolit, nicht nur Franzose wie Dupré, sondern stilistisch auf der ganzen Welt zu Hause, und genau das wollen wir den Hörern der CDs vermitteln.“ Das ist den drei Organisten auf ganzer Linie gelungen! Ein letztes Wort noch zu den Werken, die auf dem Volume 2 zu hören sind. Von den größer dimensionierten Kompositionen sind das: die „Première“ (1941-42) und „Troisième Symphonie“ (1959, rev. 1979), „Huit Chants de Bretagne“ (1974), „Suite Médiévale“ (1947), „Sept Études de Concert“ (1983), das „Triptyque“ (1956) und „Mosaique 1“ (1977), die „Trois Offertoires“ (1990) und „Trois Méditations Sur la Sainte Trinité“ (1962) sowie das „Triptyque Grégorien“ (1978) und die „Folkloric Suite“ (1937, 1952)." (organ-Journal, Bewertung: 5 von 5 Orgelpfeifen, Burkhard Schäfer)