Johann Sebastian Bach: Partiten BWV 825-830
Partiten BWV 825-830
2
CDs
CD (Compact Disc)
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- Künstler: Wolfgang Rübsam (Lautencembalo)
- Label: Brilliant Classics, DDD, 2020
- Bestellnummer: 11043339
- Erscheinungstermin: 4.11.2022
Die Dramatikerin Luise Gottsched, geb. Kulmus, schrieb 1732 einen Brief an ihren zukünftigen Mann, den Schriftsteller Johann Christoph Gottsched: "Die von Bach übersandten Clavierstücke ... sind so schwer als schön. Selbst nachdem ich sie zehnmal gespielt habe, scheinen sie mir immer noch neu zu sein.' Wenige Jahre später gab der Universalgelehrte und ehemalige Bach-Schüler Lorenz Christoph Mizler zu diesen Partiten der Clavier-Übung I folgenden Rat: "Wer Schwierigkeiten mit dem Fingersatz hat, wird sich schwer tun, die von dem berühmten Herrn Bach in Leipzig geschriebenen Clavierstücke zu lernen".
Die Bezeichnung Sinfonia für den ersten Satz der Partita in c-Moll erinnert an eröffnende Kantatensätze und den punktierten Rhythmus einer französischen Ouvertüre. Auf das Grave adagio folgt jedoch nicht der fugierte schnelle Teil, den man hier erwarten würde. Dieser Ansatz wurde in der Partita in D-Dur konsequenter und stilistischer umgesetzt, obwohl sich der schnelle Abschnitt dort der Form eines Konzerts annähert. Stattdessen folgt auf das ernste Adagio der Partita in c-Moll ein sonatenartiger Satz mit arabeskem Effekt in der Oberstimme, gefolgt von einem lebhaften Fugato. Dadurch erscheint das Stück dreiteilig. Im Gegensatz dazu ist die einleitende Fantasie der Partita in a-Moll eher eine Invention, die Ähnlichkeiten mit dem ersten Teil der zweiten Englischen Suite in derselben Tonart aufweist. Außerdem war seit dem 17. Jahrhundert der Unterschied zwischen den Begriffen Praeludium und Praeambulum unbedeutend. Dennoch unterscheidet sich Bachs zart geformtes Praeludium in der B-Dur-Partita stilistisch sehr von dem konzertanten Praeambulum der G-Dur-Partita. Die Toccata in der Partita e-Moll schließlich bietet rhapsodisch-improvisatorische Abschnitte, die eine Fuge im Stil Frobergs einrahmen, dessen Werke für Tasteninstrumente Bach bekannt gewesen sein müssen.
Der ursprüngliche Tanzsatz wurde funktional zu einer Art Charakterstück umgestaltet; damit leistete Bach einen der ersten Beiträge zu diesem später sehr populären Stil der Tastenmusik. Wolfgang Rübsam, ein erfahrener und international renommierter Bach-Interpret, hat alle Partiten auf dem Lauten-Cembalo eingespielt. Die Anregung dazu lieferte ein Nachlassinventar von 1750, aus dem hervorgeht, dass Bach mindestens zwei Lauten-Cembali besaß. Der Vorschlag erwies sich als besonders glücklich und ist auch heute noch eine Rarität unter den Veröffentlichungen. Für die im "style lutheì" geschriebenen Partita-Sätze, wie etwa die Allemande der B-Dur-Partita, ist das Lauten-Cembalo wie geschaffen.
Der poetische Ton der Schöpfung aus dem Studio von Keith Hill, sonor und edel in den tiefen Lagen und brillant in den hohen Lagen, geht eine nahezu perfekte Synthese mit dem rhetorisch sensiblen Spiel Rübsams ein, das von großem ornamentalen und improvisatorischen Einfallsreichtum geprägt ist. Die von Vallotti gewählte Temperierung mit ihrem sich der reinen Terz annähernden Stimmsystem tut ihr Übriges.
Clavier-Übung, Teil I enthält sechs Suiten, Partiten genannt, in denen stilisierten Tänzen verschiedene Arten von Eingangssätzen vorausgehen, die mit Praeludium, Praeambulum, Sinfonia, Fantasia, Ouvertüre und Toccata betitelt sind, alles Formen und Typen spätbarocker Tastenmusik. Diese dritte Sammlung von Klaviersuiten (BWV825-830) nimmt in Bachs (1685-1750) Gesamtwerk einen besonderen Platz ein, denn sie war das erste Werk, das er in der Zeit von 1726-1741 selbst stach und veröffentlichte. Er nannte die Serie Clavier-Übung und jede einzelne Suite Partita. Wie die englischen Suiten beginnen die Partiten mit einem einleitenden Stück, das in jeder Partita einen anderen Charakter hat - manchmal wie eine Invention (Partita I), manchmal wie eine französische Ouvertüre (Partita II und IV) und manchmal wie eine Fantasie (Partita III). Die Stücke weisen französische und italienische Merkmale auf, scheinen aber auch den ausdrucksstarken melodischen Stil von C. P.E. Bach vorwegzunehmen. Alle sechs Partiten Bachs enthalten die Tänze der klassischen Suite - Allemande, Courante, Sarabande, Gigue - (mit Ausnahme der fehlenden Gigue in Nr. 2). Aber Bach ging noch weiter und fügte `andere Galanterien' hinzu, wie er sie auf dem Titelblatt nennt. Jede Partita hat mindestens eine. Es ist klar, dass Bach jeder Partita ihren eigenen Charakter geben wollte.
Wolfgang Rübsam ist durch Orgel- und Cembalo-Aufnahmen bei verschiedenen Labels international als ein maßgeblicher Bach-Interpret bekannt. Diese neue Aufnahme wird auf einem Lauten-Cembalo gespielt, einem Instrument, das Bach zu Hause sowohl für das Musizieren in der Familie als auch für den Unterricht zur Verfügung stand. Der erforderliche Anschlag und die erzeugte Klangfülle sind zart, subtil schattiert und in ihrer Wirkung eng mit der Musik von Bachs französischen Zeitgenossen verwandt, deren Musik er gut kannte, wie François Couperin, Jean-Philippe Rameau und Louis Marchand. Der Klang ist wärmer, da es Darmsaiten und keine Dämpfer hat.
Die Bezeichnung Sinfonia für den ersten Satz der Partita in c-Moll erinnert an eröffnende Kantatensätze und den punktierten Rhythmus einer französischen Ouvertüre. Auf das Grave adagio folgt jedoch nicht der fugierte schnelle Teil, den man hier erwarten würde. Dieser Ansatz wurde in der Partita in D-Dur konsequenter und stilistischer umgesetzt, obwohl sich der schnelle Abschnitt dort der Form eines Konzerts annähert. Stattdessen folgt auf das ernste Adagio der Partita in c-Moll ein sonatenartiger Satz mit arabeskem Effekt in der Oberstimme, gefolgt von einem lebhaften Fugato. Dadurch erscheint das Stück dreiteilig. Im Gegensatz dazu ist die einleitende Fantasie der Partita in a-Moll eher eine Invention, die Ähnlichkeiten mit dem ersten Teil der zweiten Englischen Suite in derselben Tonart aufweist. Außerdem war seit dem 17. Jahrhundert der Unterschied zwischen den Begriffen Praeludium und Praeambulum unbedeutend. Dennoch unterscheidet sich Bachs zart geformtes Praeludium in der B-Dur-Partita stilistisch sehr von dem konzertanten Praeambulum der G-Dur-Partita. Die Toccata in der Partita e-Moll schließlich bietet rhapsodisch-improvisatorische Abschnitte, die eine Fuge im Stil Frobergs einrahmen, dessen Werke für Tasteninstrumente Bach bekannt gewesen sein müssen.
Der ursprüngliche Tanzsatz wurde funktional zu einer Art Charakterstück umgestaltet; damit leistete Bach einen der ersten Beiträge zu diesem später sehr populären Stil der Tastenmusik. Wolfgang Rübsam, ein erfahrener und international renommierter Bach-Interpret, hat alle Partiten auf dem Lauten-Cembalo eingespielt. Die Anregung dazu lieferte ein Nachlassinventar von 1750, aus dem hervorgeht, dass Bach mindestens zwei Lauten-Cembali besaß. Der Vorschlag erwies sich als besonders glücklich und ist auch heute noch eine Rarität unter den Veröffentlichungen. Für die im "style lutheì" geschriebenen Partita-Sätze, wie etwa die Allemande der B-Dur-Partita, ist das Lauten-Cembalo wie geschaffen.
Der poetische Ton der Schöpfung aus dem Studio von Keith Hill, sonor und edel in den tiefen Lagen und brillant in den hohen Lagen, geht eine nahezu perfekte Synthese mit dem rhetorisch sensiblen Spiel Rübsams ein, das von großem ornamentalen und improvisatorischen Einfallsreichtum geprägt ist. Die von Vallotti gewählte Temperierung mit ihrem sich der reinen Terz annähernden Stimmsystem tut ihr Übriges.
Clavier-Übung, Teil I enthält sechs Suiten, Partiten genannt, in denen stilisierten Tänzen verschiedene Arten von Eingangssätzen vorausgehen, die mit Praeludium, Praeambulum, Sinfonia, Fantasia, Ouvertüre und Toccata betitelt sind, alles Formen und Typen spätbarocker Tastenmusik. Diese dritte Sammlung von Klaviersuiten (BWV825-830) nimmt in Bachs (1685-1750) Gesamtwerk einen besonderen Platz ein, denn sie war das erste Werk, das er in der Zeit von 1726-1741 selbst stach und veröffentlichte. Er nannte die Serie Clavier-Übung und jede einzelne Suite Partita. Wie die englischen Suiten beginnen die Partiten mit einem einleitenden Stück, das in jeder Partita einen anderen Charakter hat - manchmal wie eine Invention (Partita I), manchmal wie eine französische Ouvertüre (Partita II und IV) und manchmal wie eine Fantasie (Partita III). Die Stücke weisen französische und italienische Merkmale auf, scheinen aber auch den ausdrucksstarken melodischen Stil von C. P.E. Bach vorwegzunehmen. Alle sechs Partiten Bachs enthalten die Tänze der klassischen Suite - Allemande, Courante, Sarabande, Gigue - (mit Ausnahme der fehlenden Gigue in Nr. 2). Aber Bach ging noch weiter und fügte `andere Galanterien' hinzu, wie er sie auf dem Titelblatt nennt. Jede Partita hat mindestens eine. Es ist klar, dass Bach jeder Partita ihren eigenen Charakter geben wollte.
Wolfgang Rübsam ist durch Orgel- und Cembalo-Aufnahmen bei verschiedenen Labels international als ein maßgeblicher Bach-Interpret bekannt. Diese neue Aufnahme wird auf einem Lauten-Cembalo gespielt, einem Instrument, das Bach zu Hause sowohl für das Musizieren in der Familie als auch für den Unterricht zur Verfügung stand. Der erforderliche Anschlag und die erzeugte Klangfülle sind zart, subtil schattiert und in ihrer Wirkung eng mit der Musik von Bachs französischen Zeitgenossen verwandt, deren Musik er gut kannte, wie François Couperin, Jean-Philippe Rameau und Louis Marchand. Der Klang ist wärmer, da es Darmsaiten und keine Dämpfer hat.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
Partita für Cembalo Nr. 1 B-Dur BWV 825 (aus Clavierübung I)
- 1 1. Präludium
- 2 2. Allemande
- 3 3. Courante
- 4 4. Sarabande
- 5 5. Menuett 1 - Menuett 2
- 6 6. Gigue
Partita für Cembalo Nr. 2 c-moll BWV 826 (aus Clavierübung I)
- 7 1. Sinfonia
- 8 2. Allemande
- 9 3. Courante
- 10 4. Sarabande
- 11 5. Rondo
- 12 6. Capriccio
Partita für Cembalo Nr. 3 a-moll BWV 827 (aus Clavierübung I)
- 13 1. Fantasie
- 14 2. Allemande
- 15 3. Courante
- 16 4. Sarabande
- 17 5. Burleske
- 18 6. Scherzo
- 19 7. Gigue
Disk 2 von 2 (CD)
Partita für Cembalo Nr. 4 D-Dur BWV 828 (aus Clavierübung I)
- 1 1. Ouvertüre
- 2 2. Allemande
- 3 3. Courante
- 4 4. Aria
- 5 5. Sarabande
- 6 6. Menuett
- 7 7. Gigue
Partita für Cembalo Nr. 5 G-Dur BWV 829 (aus Clavierübung I)
- 8 1. Präambulum
- 9 2. Allemande
- 10 3. Courante
- 11 4. Sarabande
- 12 5. Tempo di minuetta
- 13 6. Passepied
- 14 7. Gigue
Partita für Cembalo Nr. 6 e-moll BWV 830 (aus Clavierübung I)
- 15 1. Toccata
- 16 2. Allemande
- 17 3. Courante
- 18 4. Air
- 19 5. Sarabande
- 20 6. Tempo di gavotta
- 21 7. Gigue
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