Enrico Mainardi, Cello (180g) auf LP

»Belcanto auf dem Cello« - scheint der passendste Kommentar zu sein, der nach einem Konzert des berühmten italianischen Musikers zu hören war. Die Tonqualität, die er mit seinem Cello hervorzubringen imstande war, ist von bemerkenswerter Flexibilität und Wärme und ähnelt beinahe einer schönen Stimme. Dennoch ist jede einzelne Phrase perfekt ausgeformt. Seine beseelte Aufführung verleiht jeder Interpretation einen besonderen Zauber. Enrico Mainardi wurde 1897 in Mailand geboren und studierte am dortigen Verdi-Konservatorium. Im Alter von 13 Jahren hatte er seinen ersten Auftritt als Solist. Drei Jahre später führte seine Zusammenarbeit mit Max Reger zur Uraufführung von dessen Cellosonate Op. 116. Ab diesem Zeitpunkt hat Enrico Mainardi Solokonzerte in allen Ländern Europas gegeben. Etliche Jahre hatte er eine Professur an der Accademia Santa Cecilia in Rom inne; außerdem lehrte er regelmäßig bei den Sommerkursen in Salzburg und Luzern. Gemeinsam mit Edwin Fischer und Georg Kulenkampff gründete er 1935 ein europaweit bekanntes Trio. Als Kulenkampff 1948 starb, trat Wolfgang Schneiderhan an seine Stelle. Enrico Mainardi wurde zudem als Komponist und Dirigent bekannt. Die Uraufführung seines Cellokonzerts in Deutschland fand in Bochum im März 1952 statt. Seine Bedeutung als Solist und Lehrer ist unumstritten. Er starb 1976.