Darius Milhaud: Lieder "Melodies et Chansons" Vol.1
Lieder "Melodies et Chansons" Vol.1
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- 3 Poemes de Jean Cocteau op. 59; Dans les rues de Rio op. 44a; Poemes Juifs op. 34; Les Soirees de Petrograde op. 55; 4 Poemes de Leo Latil op. 20; 2 Chansons aus "Premiere Famille" op. 193; Vocalise op. 105
- Künstler: Holger Falk (Bariton), Steffen Schleiermacher (Klavier)
- Label: MDG, DDD, 2021
- Bestellnummer: 11061226
- Erscheinungstermin: 28.10.2022
Schier unüberschaubar ist das Liedschaffen Darius Milhauds. Holger Falk und Steffen Schleiermacher nähern sich diesem riesigen Konvolut mit einer ersten Auswahl, die bereits die gesamte Breite Milhaudscher Kompositionen abbildet – vom humorvollen Kabarettstück bis zum ernsten Lied, vom ausgedehnten Zyklus bis zur mit flinker Hand »hingeworfenen« Gelegenheitsarbeit.
Sein ganzes Leben blieb Milhaud der Tonalität treu. Atonalität und Zwölftonmusik seiner Zeitgenossen verfolgte er mit Interesse, ohne sie jemals auch nur probeweise anzuwenden. Dennoch wurde das gleichzeitige Erklingen verschiedener Tonalitäten geradezu ein Markenzeichen Milhauds – neben der Vorliebe für spannende Anleihen bei fernen Völkern und exotischen Rhythmen. So klingt die »Vocalise-Étude« im 5 / 8-Takt eher wie ein südamerikanischer Tanz als eine Gesangsübung. In »Dans les Rues de Rio« finden sich vielfältige akustische Erinnerungen an einen Aufenthalt in Brasiliens Hauptstadt und die »Soirées de Pétrograd« - nach Aufzeichnungen russischer Emigranten entstanden - wirken fast karikaturhaft-kabarettistisch. Und immer steht der Text im Vordergrund.
Milhaud führt die Worte mit seiner Musik zu einer neuen Sphäre – besonders gut in den »Poèmes juifs« zu beobachten. Holger Falk versteht es mit seiner hochflexiblen Stimme vortrefflich, diese Sinnerweiterung zu gestalten, er wird dabei von Steffen Schleiermacher ebenso klangsensibel wie ausdrucksstark am zeitgenössischen Steinway unterstützt.
Sein ganzes Leben blieb Milhaud der Tonalität treu. Atonalität und Zwölftonmusik seiner Zeitgenossen verfolgte er mit Interesse, ohne sie jemals auch nur probeweise anzuwenden. Dennoch wurde das gleichzeitige Erklingen verschiedener Tonalitäten geradezu ein Markenzeichen Milhauds – neben der Vorliebe für spannende Anleihen bei fernen Völkern und exotischen Rhythmen. So klingt die »Vocalise-Étude« im 5 / 8-Takt eher wie ein südamerikanischer Tanz als eine Gesangsübung. In »Dans les Rues de Rio« finden sich vielfältige akustische Erinnerungen an einen Aufenthalt in Brasiliens Hauptstadt und die »Soirées de Pétrograd« - nach Aufzeichnungen russischer Emigranten entstanden - wirken fast karikaturhaft-kabarettistisch. Und immer steht der Text im Vordergrund.
Milhaud führt die Worte mit seiner Musik zu einer neuen Sphäre – besonders gut in den »Poèmes juifs« zu beobachten. Holger Falk versteht es mit seiner hochflexiblen Stimme vortrefflich, diese Sinnerweiterung zu gestalten, er wird dabei von Steffen Schleiermacher ebenso klangsensibel wie ausdrucksstark am zeitgenössischen Steinway unterstützt.
Rezensionen
»Darius Milhaud geriert sich als eine Art rauerer, banausigerer Bruder seines Mitstreiters Francis Poulenc, er verwendet nicht dessen gefällige Jazz-Harmonik und macht hin und wieder einfach gern Krach. Der Gesangssolist muss alle möglichen Effekte beherrschen, Portamento z. B. oder eine Art von Textbehandlung im Singen, die eher im Chanson als im klassischen Lied gefragt ist. Holger Falk ist bezüglich all dieser Besonderheiten fantastisch flexibel, er agiert mit größtmöglicher Fülle der Ausdrucksmittel, im Tonfall inspiriert u. a. womöglich durch den markanten Vorgänger Pierre Bernac. Mit Steffen Schleiermacher hat Falk auch bei diesem neuen Gesamtaufnahmeprojekt seinen überaus gewandten Klavierpartner zur Seite, der sowohl die extravaganten, exotischen Schönheiten des Milhaud’schen Klaviersatzes wie auch dessen Geräusch-Anteile stets vortrefflich zur Geltung bringt.« (RONDO)»Die Schnappschüsse der ›Soirées de Pétrograde‹ – vor und nach der Revolution – werden hier zu in ihrer Gnadenlosigkeit faszinierenden Röntgenbildern der echten und der eingebildeten Aristokratie. Gewohntem Liedgut am nächsten kommen die vier Liebesleid-Gesänge seines Jugendfreundes Léo Latil, deren Polytonalität schon 1914 den ganzen Milhaud zeigt. Da sie Falk und Schleiermacher offenbar besonders am Herzen lagen, sprechen sie auch intensiv zum Hörer. Den Abschluss bilden zwei süffige Chansons aus einer Bühnenmusik von 1938 und eine Vokalise – langweilig wird’s nicht!« (FONO FORUM, März 2023)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Poèmes de Jean Cocteau op. 59 Nr. 1-3
- 1 Nr. 1 Fumée
- 2 Nr. 2 Fête de Bordeaux
- 3 Nr. 3 Fête de Montmartre
Dans les rues de Rio op. 44a
- 4 Le Rémouleur
- 5 Le Marchand de Sorbets
Poèmes Juifs op. 34 Nr. 1-8
- 6 Nr. 1 Chant de Nourrice
- 7 Nr. 2 Chant de Sion
- 8 Nr. 3 Chant du Laboreur
- 9 Nr. 4 Chant de la Pitié
- 10 Nr. 5 Chant de Résignation
- 11 Nr. 6 Chant d'Amour
- 12 Nr. 7 Chant de Forgeron
- 13 Nr. 8 Lamentation
Les Soirées de Pétrograde op. 55
- 14 Nr. 1 L'Orgueilleuse (1. Teil: L'Angien Régime)
- 15 Nr. 2 La Révoltée
- 16 Nr. 3 La Martiale
- 17 Nr. 4 L'Infidèle
- 18 Nr. 5 La Perverse
- 19 Nr. 6 L'Irrésolue
- 20 Nr. 7 La Grand Mère de la Révolution (2. Teil: La Révolution)
- 21 Nr. 8 Les Journées d'Août
- 22 Nr. 9 Monsieur Protopopoff
- 23 Nr. 10 Le Convive
- 24 Nr. 11 La Limousine
- 25 Nr. 12 Le Colonel Romanoff
Poèmes de Léo Latil op. 20 Nr. 1-4
- 26 Nr. 1 L'Abadon
- 27 Nr. 2 Ma douleur et sa compagne
- 28 Nr. 3 Le Rossignol
- 29 Nr. 4 La Tourterelle
Première Famille op. 193 (Auszug)
- 30 Je suis dans le filet
- 31 Chacun son tour
- 32 Vocalise op. 105