Wilhelm Friedemann Bach: Polonaisen für Cembalo F12 Nr.1-12 auf CD

"Zum diesjährigen 300. Geburtstag des „Hallenser Bachs“ hat Siegbert Rampe einige Klavierwerke von Johann Sebastians ältestem Sohn erstmals und auf Original-Instrumenten eingespielt. Die Aufnahme zum Jubiläumsjahr ergänzt das vertraute Bild von Wilhelm Friedemann Bach als genialem Improvisator eindrucksvoll um das eines Komponisten, der im Schatten seines Übervaters musikalisch und spieltechnisch außerordentlich anspruchsvolle Werke schrieb. Die 12 Polonoises pour le Clavecin gehören in Fachkreisen zu seinen bekanntesten Werken: Wilhelm Friedemann Bach hat diese unterschiedlichen Charakterstücke in zwei Etappen über Jahre hinweg mit großer Sorgfalt auf Papier ausgearbeitet. Er selbst spricht sogar von Konzertstücken, deren Gestus die überschwängliche frühromantische Gefühlswelt gleichsam musikalisch antizipiert. Welchen Gegensatz bilden hierzu die in Dresden entstandene Fantasia und die in Halle komponierte Es-Dur-Sonate aus dem Jahr 1748! Für die Einspielung der Sonate wählte Siegbert Rampe einen Original- Tangentenflügel aus dem Jahr 1788, ein Hammerflügel mit Tangentenmechanik, wie er damals im deutschen Sprachraum Hochkonjunktur hatte. Die 12 Polonaisen und die Fantasie präsentiert uns der Experte für alte Instrumente auf der Kopie jenes Cembalos, das Wilhelm Friedemann Bach 1733 als Aussteuer von seinem Vater erhalten hatte und dessen Original heute im Berliner Musikinstrumenten- Museum zu sehen ist. Eine begeisternde Einspielung."(CLASS aktuell 2010 / 3)

Rezensionen

FonoForum 03/10: "Wie schwierig, zugleich aber auch lohnend die Beschäftigung mit seinem Klavierwerk ist, beweist Siegbert Rampe mit jedem Ton dieser ausgesprochen spannenden Einspielung auf Cembalo und Tangentenflügel.​ Dieser gebührt zwar nicht, wie im Booklet behauptet, die Ehre einer Erstaufnahme, doch wird hier vielleicht erstmals die Zerrissenheit zwischen den Stilen sowie zwischen Fantasie und Formgebundenheit so überaus deutlich.​ Geradezu kongenial und mit viel Sinn für Farben und Schattierungen legt Rampe die fast schon tragisch-dämonischen Züge der Musik offen.​"