Rose van Jhericho - Liederbuch der Anna von Köln (ca.1500)
Rose van Jhericho - Liederbuch der Anna von Köln (ca.1500)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Lieferzeit beträgt mind. 4 Wochen
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
EUR 19,99*
Verlängerter Rückgabezeitraum bis 31. Januar 2025
Alle zur Rückgabe berechtigten Produkte, die zwischen dem 1. bis 31. Dezember 2024 gekauft wurden, können bis zum 31. Januar 2025 zurückgegeben werden.
- Künstler: Ars Choralis Coeln, Maria Jonas
- Label: Raumklang, DDD, 206
- Bestellnummer: 1881846
- Erscheinungstermin: 20.7.2007
Starke Frauen des Mittelalters
Klöster waren im Mittelalter keineswegs nur Stätten, in denen Töchter, die nicht zu verheiraten waren, lebendig begraben werden konnten; oft lag hinter Klostermauern auch eine Chance, im Dienst am Herrn Jesus ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen, ohne dabei einem präsenten und oft despotischen Ehemann untertan sein zu müssen. Die starken Frauen dieser beiden CDs führten indessen kein klösterliches Leben.
Die Heilige Elisabeth, die „Mutter Theresa des Mittelalters“, war Prinzessin von Ungarn und die Schwester der heiligen Hedwig, die später zur Patronin Schlesiens avancierte. Elisabeth wurde schon als Kind auf die Wartburg gebracht, die Heimstätte ihres künftigen Gemahls, des späteren Landgrafen Ludwigs IV. von Thüringen; mit ihm zusammen wurde sie dort auf die gemeinsame Aufgabe vorbereitet. 15jährig wurde Elisabeth zum ersten Mal Mutter, ihre Ehe galt als ausgesprochen glücklich. Die Speisung der Hungrigen wurde Elisabeth zur Lebensaufgabe und geistlichen Berufung; ihr Ehemann duldete diese Mildtätigkeit als geistliche Marotte. Als bei einer Hungersnot im Jahr 1225 die Spendenfreudigkeit der Landgräfin die Versorgung der Wartburg selbst gefährdete, verbot Ludwig seiner Frau augenblicklich ihr mildtätiges Wirken. Die Legende berichtet in diesem Zusammenhang vom „Rosenwunder“: Als Ludwig einen mit einem Tuch zugedeckten Korb, in dem Elisabeth den Hungernden Brot bringen wollte, untersuchen wollte, verwandelte sich das Brot vor den Augen des zornigen Landgrafen zu Rosen, und seiner Frau war nicht nachzuweisen, dass sie immer noch die Armen zu Füßen der Burg unterstützte.
Auch Anna von Köln, deren Liederbuch Gegenstand der zweiten Einspielung auf dieser Seite ist, war keine Nonne, sondern gehörte einer geistlichen Laienbewegung an, die im Zuge einer neuen Frömmigkeit, der „devotio moderna“, ihr Leben der Andacht und dem Gebet widmeten. Diese Bewegung der Beginen ist besonders im rheinisch-niederländischen Bereich fruchtbar gewesen, zahlreiche Beginenhöfe sind in den Niederlanden und in Belgien bis heute erhalten geblieben und werden als kostbare architektonische Denkmäler immer noch als Museen oder Kulturzentren genutzt. 82 lateinische und volkssprachliche Lieder sind in dieser Sammlung, teils mit Melodie, überliefert: Von Übersetzungen lateinischer Hymnen reicht das Spektrum bis zur geistlichen Kontrafaktur von Karnevalsliedern. Entsprechend der kulturellen Mittlersituation von Köln zwischen dem niederländischen und deutschen Sprachraum sind die Quellen, aus denen sich das Liederbuch der Anna von Köln speist, vielfältig: Vom Glogauer und Lochamer Liederbuch bis hin zu mittelniederländischen und sogar französischen Liedern reichen die Vorlagen dieser bedeutenden Quelle privater Frömmigkeit aus der Zeit der Vorreformation.
"Eine CD, die zutiefst beeindruckt." RADIO BERLIN BRANDENBURG
Klöster waren im Mittelalter keineswegs nur Stätten, in denen Töchter, die nicht zu verheiraten waren, lebendig begraben werden konnten; oft lag hinter Klostermauern auch eine Chance, im Dienst am Herrn Jesus ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen, ohne dabei einem präsenten und oft despotischen Ehemann untertan sein zu müssen. Die starken Frauen dieser beiden CDs führten indessen kein klösterliches Leben.
Die Heilige Elisabeth, die „Mutter Theresa des Mittelalters“, war Prinzessin von Ungarn und die Schwester der heiligen Hedwig, die später zur Patronin Schlesiens avancierte. Elisabeth wurde schon als Kind auf die Wartburg gebracht, die Heimstätte ihres künftigen Gemahls, des späteren Landgrafen Ludwigs IV. von Thüringen; mit ihm zusammen wurde sie dort auf die gemeinsame Aufgabe vorbereitet. 15jährig wurde Elisabeth zum ersten Mal Mutter, ihre Ehe galt als ausgesprochen glücklich. Die Speisung der Hungrigen wurde Elisabeth zur Lebensaufgabe und geistlichen Berufung; ihr Ehemann duldete diese Mildtätigkeit als geistliche Marotte. Als bei einer Hungersnot im Jahr 1225 die Spendenfreudigkeit der Landgräfin die Versorgung der Wartburg selbst gefährdete, verbot Ludwig seiner Frau augenblicklich ihr mildtätiges Wirken. Die Legende berichtet in diesem Zusammenhang vom „Rosenwunder“: Als Ludwig einen mit einem Tuch zugedeckten Korb, in dem Elisabeth den Hungernden Brot bringen wollte, untersuchen wollte, verwandelte sich das Brot vor den Augen des zornigen Landgrafen zu Rosen, und seiner Frau war nicht nachzuweisen, dass sie immer noch die Armen zu Füßen der Burg unterstützte.
Auch Anna von Köln, deren Liederbuch Gegenstand der zweiten Einspielung auf dieser Seite ist, war keine Nonne, sondern gehörte einer geistlichen Laienbewegung an, die im Zuge einer neuen Frömmigkeit, der „devotio moderna“, ihr Leben der Andacht und dem Gebet widmeten. Diese Bewegung der Beginen ist besonders im rheinisch-niederländischen Bereich fruchtbar gewesen, zahlreiche Beginenhöfe sind in den Niederlanden und in Belgien bis heute erhalten geblieben und werden als kostbare architektonische Denkmäler immer noch als Museen oder Kulturzentren genutzt. 82 lateinische und volkssprachliche Lieder sind in dieser Sammlung, teils mit Melodie, überliefert: Von Übersetzungen lateinischer Hymnen reicht das Spektrum bis zur geistlichen Kontrafaktur von Karnevalsliedern. Entsprechend der kulturellen Mittlersituation von Köln zwischen dem niederländischen und deutschen Sprachraum sind die Quellen, aus denen sich das Liederbuch der Anna von Köln speist, vielfältig: Vom Glogauer und Lochamer Liederbuch bis hin zu mittelniederländischen und sogar französischen Liedern reichen die Vorlagen dieser bedeutenden Quelle privater Frömmigkeit aus der Zeit der Vorreformation.
Rezensionen
"Eine CD, die zutiefst beeindruckt." RADIO BERLIN BRANDENBURG
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Anonym: Laist ons syngen ind vroelich syn
- 2 Anonym: Nu hoirt hoirt all wonder
- 3 Anonym: Te celi reginam
- 4 Anonym: Ich grois dich gerne
- 5 Anonym: Mit vrouden quam der engel
- 6 Anonym: Ich sachz eyns mols
- 7 Anonym: Puer natus in bethleem
- 8 Anonym: Jure plaudant omnia
- 9 Anonym: In dulcio jubilo
- 10 Anonym: In Feuers Hitz
- 11 Anonym: Heir bouen in myns vaders rych
- 12 Anonym: Rose van Jhericho
- 13 Anonym: O laist ons vroelich syngen
- 14 Anonym: Elend, du hast umfangen mich
- 15 Anonym: Audi tellus
- 16 Anonym: Stetit ihesus corsam pylato
- 17 Anonym: Mater sancta, dulcis Anna
- 18 Anonym: O dulcissime ihesu
- 19 Anonym: Ave dei genitrix
- 20 Anonym: Wail up, ich moes van hynnen