Musik für Laute & Cembalo - "Bagpipes from Hell" auf CD
Musik für Laute & Cembalo - "Bagpipes from Hell"
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
Marais: La Paraza; Rondeau; L'Arabesque; La Reveuse
+Forqueray: La Couperin; Le Carillon de Passy; La Girouette
+Weiss: Präludium & Fuge in Es
+Simpson: Prelude; Ground Divisions
+Robinson: Twenty Ways upon the Bell
+Forqueray (Sohn): La Du Vaucel
+Anon. : The Brown Haired Maiden; Bagpipes; Lancashire Pipes
- Künstler:
- Luca Pianca, Lorenzo Ghielmi
- Label:
- Winter & Winter
- Aufnahmejahr ca.:
- 1998
- Artikelnummer:
- 1355086
- UPC/EAN:
- 0025091005024
- Erscheinungstermin:
- 26.11.1999
Die Darwinsche Evolutionstheorie lässt sich auch auf die Musikwelt übertragen, da jedes Instrument früher oder später einen »Überlebenskampf« durchlebt. Nach einer Phase der Popularität führen wechselnde Anforderungen, Hörerpräferenzen, Konzertumgebungen und musikalische Stile dazu, dass einige Instrumente von anderen abgelöst werden, die entweder leistungsfähiger sind oder den neuen Bedingungen besser entsprechen. So wurden Schalmei, Clavichord und Theorbe, einst zentrale Bestandteile des Konzertlebens, schließlich zu historischen Relikten.
In der Renaissance und im Barock war die Viola da Gamba eines der bedeutendsten Streichinstrumente, das sowohl in weltlicher als auch geistlicher Musik intensiv genutzt wurde. Doch sie fiel einer Entwicklung zum Opfer, die zur Entstehung des modernen Orchesters führte. Als ideales Instrument zur Begleitung von Gesangsstimmen, im Basso continuo oder in Ensembles innerhalb ihrer Instrumentenfamilie (die Werke für Gamben-Consort zählen zu den Höhepunkten dieser Ära), hatte sie ihre Blütezeit weit vor der Entstehung von Bachs sechstem Brandenburgischen Konzert hinter sich. Dieses Werk war bereits für ein Instrument geschrieben, das aus der Mode gekommen war.
Die Gambe erfreute sich zuvor großer Beliebtheit, insbesondere in Frankreich, England und Italien. Virtuosen wie Diego Ortiz, Silvestro Ganassi, Marin Marais, Tobias Hume und Cristopher Simpson, der eine einflussreiche Abhandlung über das Instrument verfasste, sowie die beiden Forquerays waren nicht nur erfahrene Gambisten, sondern auch profilierte Komponisten. Durch ihre Arbeit entstand ein Repertoire, das die technischen Möglichkeiten und die klangliche Ausdruckskraft der Gambe meisterlich erschloss. Mit Begriffen wie agil, subtil und polyphon beschreiben sich wohl am besten ihre herausragenden Qualitäten.
Die Werke von Marais und den Forquerays zeichnen sich zwar durch musikalische Vielschichtigkeit aus, die heutigen Zuhörern mitunter schwer fällt zu erfassen, dennoch bewahren sie ihre unmittelbare Faszination. Simpson hingegen schuf technisch anspruchsvolle Musik, insbesondere seine Ground Divisions, die als Konglomerat der Gambentechnik gelten. Diese spiegeln einen bemerkenswerten musikalischen Ideenreichtum und eine raffinierte Ausführung innerhalb der traditionellen Form der Ostinato-Bass-Variation wider. Sogar ursprünglich für Dudelsack geschriebene Stücke anonymer Barock-Komponisten entfalten eine völlig neue Stilistik, wenn sie mit Gambe und Laute interpretiert werden. Komponisten jener Epoche liebten es außerdem, die Gambe andere Klänge wie Glocken oder gar Drehorgeln imitieren zu lassen. Beispiele hierfür finden sich in Werken von Antoine Forqueray und Monsieur de Sainte-Colombe, wie sie auch auf dieser Aufnahme präsentiert werden. Über Jahrzehnte hinweg war die Gambe eine kleine Welt für sich.
Vittorio Ghielmi und Luca Pianca sind als Mitglieder des renommierten italienischen Barock-Ensembles »Il Giardino Armonico« bekannt. In ihrer außergewöhnlichen Einspielung kommen keine Dudelsäcke zum Einsatz, sondern zwei Saiteninstrumente, die sich wie in einer musikalischen Erzählung durch verschiedenste Szenen bewegen. Zusätzlich spielt Luca Pianca ein Lautenwerk von Silvius Leopold Weiss, einem Zeitgenossen Bachs, dessen schöpferisches Talent noch immer auf breitere Anerkennung wartet.
Rezensionen
I. Allihn in FonoForum 3/00: »Vittorio Ghielmi handhabt die Viola da gamba mit einer bewundernswerten Vitalität, ohne auf Silberklang zu verzichten. Luca Pianca weiß auf Laute und Ceterone sowohl ein funkelndes Klangfarbenspektrum zu entfalten als auch mit leisen, zarten Tönen eine fragile Welt hervorzuzaubern. Beiden Interpreten gelingt es perfekt, die unterschiedlichen Klangeigenschaften ihrer Instrumente effektvoll herauszustellen – mal im Miteinander, dann wieder solistisch.«Disk 1 von 1 (CD)
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1 Anonym: The brown haired maiden
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2 Marin Marais: L'arabesque
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3 Marin Marais: La reveuse
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4 Antoine Forqueray: La Couperin
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5 Anonym: Bagpipe
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6 Silvius Leopold Weis: Praeludium und Fuge Es-Dur
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7 Christopher Simpson: Prélude
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8 Christopher Simpson: Ground divisions
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9 Marin Marais: La paraza
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10 Marin Marais: Rondeau
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11 Antoine Forqueray: Le Carillon de passy
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12 Antoine Forqueray: La girouette
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13 Anonym: Lancashire pipes
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14 Thomas Robinson: Twenty ways upon the bells
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15 Silvius Leopold Weis: Praeludium et Fantasia c-moll
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16 Sieur de Sainte-Colombe: Vielle
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17 Jean-Baptiste-Antoine Forqueray: La du vaucel
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