Johannes Brahms: Sonaten für Violine & Klavier Nr.1-3 auf CD

Mit ihrer Live-Einspielung des opulenten Elgar-Konzertes hatte Catherine Manoukian Anfang des vergangenen Jahres gezeigt, wie schlank, präzise und zugleich emotional sie romantisches Repertoire spielt. Dies kommt auch bei ihrer neuen Einspielung der drei Brahms-Sonaten voll zur Geltung: Gemeinsam mit ihrer norwegischen Partnerin Gunilla Süssmann am Klavier präsentiert sie einen Brahms, dessen vermeintlich beherrschte Oberfläche eine reiche innere Gefühlswelt kaum zu verbergen vermag. Und dies ist bei den drei Violinsonaten in besonderer Weise angebracht: Der sonst in privaten Dingen zurückhaltende Komponist greift hier beispielsweise zu Zitaten eigener Lieder, die Aufschluss über biographische Zusammenhänge geben. Die gelegentlich verwendeten Beinamen „Regenlied-Sonate“, „Thuner-Sonate“ und „Sinfonische Sonate“ greifen dies auf und machen deutlich, wie Brahms den intimen Rahmen der Kammermusik nutzt, weitet und an spieltechnische Grenzen führt. Dies in höchster Intensität hörbar zu machen und dabei immer das Gewebe der Motive und die formalen Zusammenhänge im Blick zu behalten, ist das Verdienst dieser Aufnahme: Eine moderne, entschlackte Lesart mit Gefühl und Tiefe.

Rezensionen

„Schon den Anfang dieser so genannten „Regenlied“-Sonate, in der Brahms eigenes Liedmaterial zitierte, gestalten die kanadische Geigerin Catherine Manoukian und die norwegische Pianistin Gunilla Süssmann mit einer berückend sensiblen Einfühlung in die emotionalen Dimensionen der musikalischen Gesten. (...) Das bei aller Transparenz beinahe verschmelzende Zusammenspiel der beiden Musikerinnen entfaltet mit seiner emotionalen Eindringlichkeit eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann. Fazit: Eine eigenwillige, weil moderne und zugleich im besten Sinne romantische Brahms-Deutung, die sich auch im auf dieser CD ebenfalls eingespielten Scherzo aus der F-A-E-Sonate vortrefflich bewährt.“
BR-KLASSIK, Michael Schmidt – 03.04.2014

Rezensionen

„Die kanadische Geigerin Catherina Manoukian und die norwegische Pianistin Gunilla Süssmann spielen .​.​.​ mit voller, seliger Wärme im Ton, mal mit erschütternder Schwere, in langen, innig-klagenden Bögen, mal mit zartem Hoffnungsschimmer, dennoch nie in den Kitsch abdriftend.​ (.​.​.​) Das intensive und lustvolle Zusammenspiel der Beiden ist eine wahre kammermusikalische Freude!" (crescendo 01/2014)

„Was den Hörer überzeugt, ist das dialogische Miteinander der beiden Solistinnen.​ Klavier und Geige wechseln einander in der Führungsarbeit ab, ohne Eitelkeiten, ohne falsche Rücksichtnahmen.​“ (FONO FORUM, Juni 2014)