Johann Sebastian Bach: Cellosuiten BWV 1007-1012 auf 2 CDs

Wie viele von Bachs bedeutendsten Instrumentalwerken entstanden die sechs Cellosuiten zwischen 1717 und 1723, als er Kapellmeister in Köthen war. Soweit bekannt, handelt es sich dabei um die technisch anspruchsvollste Musik, die bis dahin für Cello geschrieben wurde, und sie bleiben eine der größten Herausforderungen und zugleich einer der größten ästhetischen Triumphe des gesamten Cellorepertoires.

Obwohl Bachs Hauptimpuls darin bestand, die vollen Möglichkeiten des Instruments auszuloten, ist es wahrscheinlich, dass er in diesem Bestreben durch die Anwesenheit eines oder mehrerer äußerst fähiger Spieler in Köthen ermutigt wurde, vielleicht einer der hervorragenden Hofcellisten oder Gambenspieler wie Carl Friedrich Abel oder wahrscheinlicher Christian Bernhard Linigke.

Die Cellosuiten könnten etwa zu der Zeit fertiggestellt worden sein, als er 1721 seine zweite Frau Anna Magdalena heiratete (es sind vier Reinschriften der Suiten erhalten, eine davon in ihrer Handschrift). Es ist schwer vorstellbar, dass Bach für diese einzigartigen Stücke ein Vorbild hatte, doch die Solowerke in Heinrich Bibers Harmonia artificiosa-ariosa, die er wahrscheinlich kannte (diese Sammlung wurde 1712 in Nürnberg veröffentlicht), könnten ihm einige Ideen geliefert haben ...