Jean Marie Leclair: Sonaten für Violine & Bc
Sonaten für Violine & Bc
CD
CD (Compact Disc)
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- (Sonaten Nr. 5, 7, 10, 12 aus Libro 4)
- Künstler: Luis Otavio Santos (Violine),Alessandro Santoro (Cembalo), Ricardo Rodriguez Miranda (Viola da Gamba)
- Label: Ramee, DDD, 2004
- Bestellnummer: 2946937
- Erscheinungstermin: 1.9.2010
Produktinfo:
Als Jean-Marie Leclair im Alter von 46 Jahren sein Viertes Buch mit Sonaten für Violine und Generalbass veröffentlichte, befand er sich im Zenit seiner geigerischen und kompositorischen Entwicklung: Diese zwölf Sonaten sind der vollendete Ausdruck seiner Reife, seiner geigentechnischen und stilistischen Fähigkeiten. Sie übertreffen noch bei weitem jene der vorangegangenen drei Bücher hinsichtlich ihrer harmonischen Komplexität und ihrer extremen technischen Anforderungen an den Solisten. Leclairs Sonaten des Vierten Buches sind Musik von größter Emotionalität, einer sehr subjektiven, man möchte fast sagen romantischen Expressivität, die sich in ungewöhnlichen melodischen Wendungen, in unerwarteten Modulationen und Trugschlüssen manifestiert. Die manchmal fast abgründig wirkende Musik der langsamen Sätze, welche streckenweise beinahe die Ausdruckswelt des 19. Jahrhunderts vorwegnimmt, mag ihren Ursprung in dem von Zeitgenossen als schwierig beschriebenen Charakter Leclairs haben — er galt als reserviert, Gesellschaft meidend, zum Misanthropen neigend. Die Kompositionen zeugen von höchster Meisterschaft und lassen einen Prozess mehrfacher Überarbeitung vermuten: Zwischen der erstmaligen Ankündigung des Vierten Buches im Mercure de France und seiner Veröffentlichung liegen jene sechs Jahre, die Leclair in Amsterdam und Den Haag zugebracht hat. In dieser Zeit ist er mehrfach mit dem italienischen Virtuosen Pietro Locatelli zusammengetroffen und hat zweifellos von dessen überwältigender Violintechnik profitiert. Der französische Stil, der das Erste Buch seiner Sonaten noch ganz entscheidend bestimmt hat, ist hier selbst in den Charaktersätzen vollkommen in einer italianisierten Schreibweise aufgegangen. Leclair hat wie kein anderer den italienischen Stil in Frankreich eingeführt und es als erster verstanden, die hohe Kunst der italienischen Violinvirtuosen und die Modelle der Corellischen Kirchensonate bzw. des Vivaldischen Ritornellkonzertes mit der französischen Tradition zu verschmelzen. Er hat damit, gegen den Widerstand musikästhetischer Puristen wie Hubert Le Blanc (Défense de la Basse de Viole), nicht nur zu einer Revolutionierung des französischen Musikgeschmacks beigetragen, sondern auch den Grundstein der französischen Violinschule gelegt, deren Tradition von Guillemain, Modonville, Gaviniès, Rode und Kreutzer im weiteren Verlaufe des 18. Jahrhunderts begründet worden ist.
Als Jean-Marie Leclair im Alter von 46 Jahren sein Viertes Buch mit Sonaten für Violine und Generalbass veröffentlichte, befand er sich im Zenit seiner geigerischen und kompositorischen Entwicklung: Diese zwölf Sonaten sind der vollendete Ausdruck seiner Reife, seiner geigentechnischen und stilistischen Fähigkeiten. Sie übertreffen noch bei weitem jene der vorangegangenen drei Bücher hinsichtlich ihrer harmonischen Komplexität und ihrer extremen technischen Anforderungen an den Solisten. Leclairs Sonaten des Vierten Buches sind Musik von größter Emotionalität, einer sehr subjektiven, man möchte fast sagen romantischen Expressivität, die sich in ungewöhnlichen melodischen Wendungen, in unerwarteten Modulationen und Trugschlüssen manifestiert. Die manchmal fast abgründig wirkende Musik der langsamen Sätze, welche streckenweise beinahe die Ausdruckswelt des 19. Jahrhunderts vorwegnimmt, mag ihren Ursprung in dem von Zeitgenossen als schwierig beschriebenen Charakter Leclairs haben — er galt als reserviert, Gesellschaft meidend, zum Misanthropen neigend. Die Kompositionen zeugen von höchster Meisterschaft und lassen einen Prozess mehrfacher Überarbeitung vermuten: Zwischen der erstmaligen Ankündigung des Vierten Buches im Mercure de France und seiner Veröffentlichung liegen jene sechs Jahre, die Leclair in Amsterdam und Den Haag zugebracht hat. In dieser Zeit ist er mehrfach mit dem italienischen Virtuosen Pietro Locatelli zusammengetroffen und hat zweifellos von dessen überwältigender Violintechnik profitiert. Der französische Stil, der das Erste Buch seiner Sonaten noch ganz entscheidend bestimmt hat, ist hier selbst in den Charaktersätzen vollkommen in einer italianisierten Schreibweise aufgegangen. Leclair hat wie kein anderer den italienischen Stil in Frankreich eingeführt und es als erster verstanden, die hohe Kunst der italienischen Violinvirtuosen und die Modelle der Corellischen Kirchensonate bzw. des Vivaldischen Ritornellkonzertes mit der französischen Tradition zu verschmelzen. Er hat damit, gegen den Widerstand musikästhetischer Puristen wie Hubert Le Blanc (Défense de la Basse de Viole), nicht nur zu einer Revolutionierung des französischen Musikgeschmacks beigetragen, sondern auch den Grundstein der französischen Violinschule gelegt, deren Tradition von Guillemain, Modonville, Gaviniès, Rode und Kreutzer im weiteren Verlaufe des 18. Jahrhunderts begründet worden ist.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sonate für Violine solo und Basso continuo Nr. 10
- 1 1. Andante affettuoso
- 2 2. Allemanda: Allegro ma non troppo
- 3 3. Largo
- 4 4. Giga: Allegro ma non presto
Sonate für Violine solo und Basso continuo Nr. 7
- 5 1. Andante: Dolce
- 6 2. Allegro ma non troppo
- 7 3. Arie: Affettuoso
- 8 4. Giga: Allegro moderato
Sonate für Violine solo und Basso continuo Nr. 5
- 9 1. Andante
- 10 2. Allegro assai
- 11 3. Adagio
- 12 4. Allegro ma non troppo
Sonate für Violine solo und Basso continuo Nr. 12
- 13 1. Largo ma non troppo lento
- 14 2. Allegro
- 15 3. Largo un poco andante
- 16 4. Allegro
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