Brett Dean: Violinkonzert "The Lost Art Of Letter Writing" auf Super Audio CD

Dean reagiert mit und in seinen Kompositionen auf aktuelle politische und soziale Entwicklungen wie kaum ein anderer Komponist. In den hier eingespielten Werken geht es um die Kommunikation, ihre Erosion und den Missbrauch, der mit der Sprache getrieben wird. In seinem Violinkonzert, das mit dem renommierten Grawemeyer Award 2009 ausgezeichnet wurde, versucht er eine Lanze zu brechen für die briefliche Korrespondenz. Jedem der vier Sätze sind Auszüge aus Briefen vorangestellt, von Brahms an Clara Schumann, von Hugo Wolf an seinen Schwager, von van Gogh an einen Kollegen und schließlich von Deans Landsmann und Outlaw Net Kelly an die australische Regierung. Das halbstündige Konzert ist eine Tour de Force, geschrieben für Frank Peter Zimmermann. Der Bratscher Dean selbst wirkt in „Testament“ mit, das sich auf Beethovens berühmtes Heiligenstädter Testament bezieht und es musikalisch als Wendepunkt in Beethovens Schaffen und Leben darstellt. „Vexations and Devotions“ schließlich beschreibt Dean als eine „soziologische Kantate“; es geht um die Verrohung von Gesellschaften durch den Verlust von Sprache und damit einhergehend zunehmender Entfremdung.