Brigitte Beese: Bomben Kälte Hunger, Gebunden

Klappentext

In meinem Buch kommen Erzählerinnen und Erzähler zu Wort, die als Kinder den zweiten Weltkrieg und die ersten Jahre danach erlebt haben, und die ich persönlich interviewt habe. Alle 17 Erzählungen haben zweierlei gemeinsam. Erstens sind sie erschütternd. Es geht um Erlebnisse jenseits der Fronten, die den Menschen, und eben auch den Kindern, in unserem Land geschehen sind, während die Fronten immer näher rückten. Es geht um durchlebte Bombenangriffe, um seelische und physische Nöte während der Vertreibung und der sich annähernden Roten Armee im Osten, die die östlichen deutschen Gebiete überrollte. Zweitens haben sie gemeinsam, daß sie authentisch sind und aus persönlichem Erleben herrühren. Die Interviewpartner sind 86 Jahre alt und älter und haben teilweise diese Erlebnisse noch nie in dieser Ausführlichkeit erzählt. Sie waren sehr dankbar, sprechen zu dürfen. Das war oft mit starken Emotionen verbunden. Die Brisanz liegt im hohen Alter meiner Interviewpartner. - während der Entstehung des Buches sind leider drei von ihnen bereits eingeschlafen. Wir können authentisches Erleben immer nur begrenzt festhalten, etwa für zwei Generationen. Danach verlischt es, wenn es nicht erzählt wurde. Das Ziel meines Buches: Diese Erlebnisse zu bewahren, ehe sie niemand mehr erzählen kann. Meine Zielgruppe sind die jüngeren Nachkriegsgenerationen, die nicht wissen, wie sich Krieg anfühlt. Meine Interviewpartner sind noch immer zutiefst getroffen, wenn auch die Erinnerung über die Jahre gut weggeschlossen wurde. Und sie haben aus tiefstem Herzen nur den einen Wunsch - es darf nie wieder so etwas passieren. Und das klappt nur, wenn wir Bescheid wissen und uns deshalb entschieden dagegen verwahren können, wieder für so etwas benutzt zu werden.