Reinhart Koselleck: Zeitschichten
Zeitschichten
Buch
- Studien zur Historik
- Suhrkamp Verlag AG, 09/2010
- Einband: Kartoniert / Broschiert, ,
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783518292563
- Bestellnummer: 7642499
- Umfang: 400 Seiten
- Auflage: 3. Aufl.
- Copyright-Jahr: 2003
- Gewicht: 239 g
- Maße: 176 x 108 mm
- Stärke: 24 mm
- Erscheinungstermin: 15.9.2010
- Serie: suhrkamp taschenbücher wissenschaft - Band 1656
Beschreibung
Ob man Institutionengeschichte schreibt oder Wirtschaftsgeschichte, Verfassungs- oder Familiengeschichte - stets ergeben sich andere Kontinuen und andere Krisen. Dies bedeutet auch, daß von denselben Ereignissen ganz verschiedene Darstellungen gleich wahr sein können, je nach Perspektive, und daß diese Perspektiven selbst an ihre Zeitlichkeit gebunden bleiben - Grund genug für Goethes Anregung, "die Weltgeschichte von Zeit zu Zeit umzuschreiben".Was trennt historische Zeiten von den Zeiten nichthistorischer Erzählungen? Worin geht Geschichtsschreibung über das schlichte Notat historischer Ereignisse hinaus? Wie neu ist Neuere Geschichte wirklich? Und: Wo fängt dieses Neue tatsächlich an? Welche Deutungswünsche gehen in einen Begriff wie "Neuzeit" ein?
Wer über Zeit spricht, ist auf Metaphern wie Fortschritt und Kreislauf, Brüche und Schichten angewiesen. In allen menschlichen Lebens- und Handlungsbereichen gibt es Strukturen, die sich wiederholen, aber dabei auch wandeln: permanent und ungleichzeitig. In den Studien dieses Bandes wird das, was Dauer, was Lang-, Mittel- oder Kurzfristigkeit genannt wird, daraufhin befragt, was sich darin eigentlich wiederholt, um einmaliges Handeln zu ermöglichen. Denn außerhalb dieser Frage läßt sich Geschichte weder erkennen noch darstellen.
Klappentext
»Was ereignet sich nicht alles zu gleicher Zeit, was sowohl diachron wie synchron aus völlig heterogenen Lebenszusammenhängen hervorgeht? Alle Konflikte, Kompromisse und Konsensbildungen lassen sich zeittheoretisch auf Spannungen und Bruchlinien zurückführen, die in verschiedenen Zeitschichten enthalten sind und von ihnen ausgelöst werden können.« Reinhart Koselleck, zahlreich ausgewiesener Fachmann für die Theorie der Geschichte, geht in den Studien dieses Bandes der Frage nach, was sich bei dem, was Dauer, Lang-, Mittel- oder Kurzfristigkeit genannt wird, eigentlich wiederholt, um einmaliges Handeln zu ermöglichen. Damit legt er in beeindruckender Weise die zeittheoretischen Fluchtlinien frei, die Erkenntnis und Darstellung von Geschichte erst möglich machen.Biografie
Geboren am 23. April 1923 in Görlitz, gestorben am 3. Februar 2006.§Akademische Ausbildung: 1947-1953 Studium der Geschichte und Philosophie, des Staatsrechts und der Soziologie an den Universitäten Heidelberg und Bristol/England. 1954 Promotion ( Kritik und Krise ). 1954-1956 Lektor an der Universität Bristol (England). 1956-1956 Assistent am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. 1960-1965 Mitarbeiter im "Arbeitskreis für Moderne Sozialgeschichte" in Heidelberg, seit 1966 Mitglied, seit 1986 dessen Vorsitzender. 1965 Habilitation ( Preußen zwischen Reform und Revolution ).§Akademische Lehrer: Conze, Gadamer, Kühn, Löwith, Heidegger, Schmitt, Weber, Forsthof, V. von Weizsäcker§Wissenschaftliche Tätigkeiten, einschließlich der Gastprofessuren: 1966-1967 Professor für Politische Wissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. 1966-1973 Mitglied des Gründungsausschusses der Universität Bielefeld. 1968-1973 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Heidelberg. 1974-1988 Professor für Theorie der Geschichte an der Universität Bielefeld. 1974-1979 Direktor am Zentrum für interdisziplinäre Forschung Bielefeld. 1987-1989 Mitglied des Wissenschaftskollegs zu Berlin. 1993 Mitglied des Collegiums Budapest. 1996/97 Warburg Haus Hamburg, 1998 Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences Gastprofessuren in Tokio (1978), Paris (1979 und 1982 Directeur associé an der E.H.E.S.S.), New York (1986, 1991 New School for Social Research), Chicago (1988-1990), New York (1992 Columbia University)§Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Historik (Theorie der Geschichte), Begriffs- und Sprachgeschichte, anthropologische Grundlagen der Geschichte, Ikonologie, Sozial-, Rechts- und Verwaltungsgeschichte §Wissenschaftliche Großprojekte: Mitherausgeber des neunbändigen Lexikons Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon der politisch-sozialen Sprache in Deutschland §Akademische Auszeichnungen, Ehrendoktorate, allgemeine Ehrungen: 1974 Reuchlin-Preis der Stadt Pforzheim, 1989 Preis des Historischen Kollegs, 1989 Ehrendoktor der Universität Amsterdam; 1993 Ehrenmedaille der Ecole des Hautes Etudes en Science Sociales, Paris; 1999 Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, 2003 Historikerpreis der stadt Münster§Mitgliedschaften in Akademien: Mitglied der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften in Düsseldorf, Korrespondierendes Mitglied der Heidelberger und der Göttinger Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, Corresponding Fellow of The British Academy und Korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.§Er ist Träger des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa 1999.Anmerkungen:
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