Reinhart Koselleck: Geronnene Lava
Geronnene Lava
Buch
- Texte zu politischem Totenkult und Erinnerung
- Herausgeber: Manfred Hettling, Hubert Locher, Adriana Markantonatos
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- Suhrkamp Verlag AG, 04/2023
- Einband: Gebunden
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783518587966
- Bestellnummer: 11063210
- Umfang: 572 Seiten
- Gewicht: 676 g
- Maße: 215 x 135 mm
- Stärke: 38 mm
- Erscheinungstermin: 2.4.2023
Klappentext
»Gestorben wird alleine, zum Töten des Anderen gehören zwei. Die Fähigkeit des Menschen, seinesgleichen umzubringen, konstituiert vielleicht mehr noch menschliche Geschichte als seine Grundbestimmung, sterben zu müssen.«Der »gewaltsam Umgebrachten« zu gedenken, gehört zum Kern der politischen Kultur. Reinhart Koselleck hat mit seinen wegweisenden Arbeiten zum »Totenkult« ein neues Forschungsfeld erschlossen: die europäischen Denkmalslandschaften in ihrer ganzen historischen, ästhetischen und politischen Komplexität. Ob es sich um Opfer für das Vaterland oder um solche von Kriegen und Gewaltherrschaft handelt, ob Menschen in Bürgerkriegen und Revolutionen oder durch Staatsverbrechen, politischen oder religiösen Terror umgebracht wurden - alle sind »getötete Tote«. Ohne ihrer zu gedenken, so der Humanist Koselleck, ist ein Weiterleben nicht möglich.
Der Band versammelt Kosellecks Aufsätze zum politischen Totenkult, publizistische Beiträge zu den Debatten über die »Neue Wache« und das Holocaustmahnmal in Berlin, theoretische Überlegungen zum Erinnerungsbegriff und unveröffentlichte autobiografische Notizen über seine Erfahrungen in Krieg und russischer Gefangenschaft. In Distanz zur populären »Erinnerungskultur« betonen sie die Unhintergehbarkeit der Differenz zwischen individueller Erfahrung und kollektiven Erinnerungskonstruktionen. Die Historie soll solche kollektiven Identitäten nicht stiften, sondern kritisch analysieren. Darin liegt für Koselleck die Aufgabe der Geschichtswissenschaft.
Biografie (Reinhart Koselleck)
Geboren am 23. April 1923 in Görlitz, gestorben am 3. Februar 2006.§Akademische Ausbildung: 1947-1953 Studium der Geschichte und Philosophie, des Staatsrechts und der Soziologie an den Universitäten Heidelberg und Bristol/England. 1954 Promotion ( Kritik und Krise ). 1954-1956 Lektor an der Universität Bristol (England). 1956-1956 Assistent am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. 1960-1965 Mitarbeiter im "Arbeitskreis für Moderne Sozialgeschichte" in Heidelberg, seit 1966 Mitglied, seit 1986 dessen Vorsitzender. 1965 Habilitation ( Preußen zwischen Reform und Revolution ).§Akademische Lehrer: Conze, Gadamer, Kühn, Löwith, Heidegger, Schmitt, Weber, Forsthof, V. von Weizsäcker§Wissenschaftliche Tätigkeiten, einschließlich der Gastprofessuren: 1966-1967 Professor für Politische Wissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. 1966-1973 Mitglied des Gründungsausschusses der Universität Bielefeld. 1968-1973 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Heidelberg. 1974-1988 Professor für Theorie der Geschichte an der Universität Bielefeld. 1974-1979 Direktor am Zentrum für interdisziplinäre Forschung Bielefeld. 1987-1989 Mitglied des Wissenschaftskollegs zu Berlin. 1993 Mitglied des Collegiums Budapest. 1996/97 Warburg Haus Hamburg, 1998 Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences Gastprofessuren in Tokio (1978), Paris (1979 und 1982 Directeur associé an der E.H.E.S.S.), New York (1986, 1991 New School for Social Research), Chicago (1988-1990), New York (1992 Columbia University)§Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Historik (Theorie der Geschichte), Begriffs- und Sprachgeschichte, anthropologische Grundlagen der Geschichte, Ikonologie, Sozial-, Rechts- und Verwaltungsgeschichte §Wissenschaftliche Großprojekte: Mitherausgeber des neunbändigen Lexikons Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon der politisch-sozialen Sprache in Deutschland §Akademische Auszeichnungen, Ehrendoktorate, allgemeine Ehrungen: 1974 Reuchlin-Preis der Stadt Pforzheim, 1989 Preis des Historischen Kollegs, 1989 Ehrendoktor der Universität Amsterdam; 1993 Ehrenmedaille der Ecole des Hautes Etudes en Science Sociales, Paris; 1999 Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, 2003 Historikerpreis der stadt Münster§Mitgliedschaften in Akademien: Mitglied der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften in Düsseldorf, Korrespondierendes Mitglied der Heidelberger und der Göttinger Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, Corresponding Fellow of The British Academy und Korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.§Er ist Träger des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa 1999.Biografie (Manfred Hettling)
Dr. Manfred Hettling ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Halle-Wittenberg.Anmerkungen:
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