Heimo Schwilk: Hermann Hesse
Hermann Hesse
Buch
- Das Leben des Glasperlenspielers
- Piper Verlag GmbH, 07/2013
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783492302777
- Bestellnummer: 1894100
- Umfang: 431 Seiten
- Sonstiges: m. 28 Abb. auf Tafeln
- Copyright-Jahr: 2013
- Gewicht: 326 g
- Maße: 188 x 118 mm
- Stärke: 32 mm
- Erscheinungstermin: 16.7.2013
- Gesamtverkaufsrang: 8532
- Verkaufsrang in Bücher: 170
Beschreibung
Mit Romanen wie "Unterm Rad", "Demian" und "Der Steppenwolf" hat Hermann Hesse Generationen in seinen Bann gezogen. Weltweit wird heute kein deutscher Autor des 20. Jahrhunderts mehr gelesen als er. Dabei verlief das Leben des "Glasperlenspielers" bei Weitem nicht so beschaulich, wie es im Rückblick scheint. Schon als junger Mann empfand er es als Befreiung, der Enge seines pietisti schen Elternhauses zu entfliehen und seiner Berufung zum Dichter zu folgen. Und ob Asket, Buddhist oder ruheloser Nomade Hesse hat sich immer wieder neu erfunden. Am Ende blieb er doch nur einem treu: sich selbst. Heimo Schwilk schreibt die Biografie des rebellischen Dichters, Nobelpreis trägers und Malers Hermann Hesse. Kein deutscher Autor des 20. Jahrhunderts hat mehr Leser begeistert als Hermann Hesse. Sein Werk zählt zur Weltliteratur. Der renommierter Journalist Heimo Schwilk legt die große Biografie eines Dichters vor, der ebenso exzessiv und widersprüchlich lebte wie die Helden seiner Romane. Ein Buch über die Abgründe einer zerrissenen Persönlichkeit, über Krisen und Triumphe, die Liebe und ihr Scheitern.Rezension
"Heimo Schwilk legt eine Biografie von Hermann Hesse vor, die an dem Schriftsteller viele neue Aspekte entdeckt. ( ) außerordentlich lesenswert.", Lübecker Nachrichten, 17.04.2012Klappentext
Kein deutscher Autor des 20. Jahrhunderts hat mehr Leser begeistert als Hermann Hesse. Sein Werk zählt zur Weltliteratur. Der renommierter Journalist Heimo Schwilk legt die große Biografie eines Dichters vor, der ebenso exzessiv und widersprüchlich lebte wie die Helden seiner Romane. Ein Buch über die Abgründe einer zerrissenen Persönlichkeit, über Krisen und Triumphe, die Liebe und ihr Scheitern.Auszüge aus dem Buch
VorwortAls Hermann Hesse am 9. August 1962 im Alter von 85 Jahren starb, hinterließ er ein Werk von fast 40 Titeln, die inzwischen weltweit in geschätzten 125 Millionen Exemplaren verbreitet sind. Allein in den deutschsprachigen Ländern wurden annähernd 25 Millionen Bücher verkauft. Von rund 35 000 Briefen ist bislang ein Siebtel publiziert worden, Hesses Rezensionen füllen fünf Bände, die Sekundärliteratur zu Leben und Werk ganze Regale. Zahlreiche Materialienbände zu einzelnen Werken sind seit seinem Tod herausgekommen. Trotz dieser breiten Quellenbasis überrascht der Grundtenor der Urteilsbildung, der sich in den letzten Jahrzehnten kaum gewandelt hat. Wer sich mit Hermann Hesse beschäftigt, stößt sehr schnell auf eine Reihe von Allgemeinplätzen, mit denen man den irritierenden, geradezu unheimlichen Erfolg dieses Autors zu erklären versucht. Hesse sei der Dichter der Jugend und des Protests, ein Aufrührer gegen jede Autorität und Befürworter eines maximalen Individualismus. Sein phänomenaler Erfolg in den USA der Vietnamkriegsära habe mit dem zutiefst pazifistischen Charakter seines fernöstlich inspirierten Humanismus zu tun, die massenhafte Verbreitung seiner Bücher in Japan, China und Korea mit der Mittlerfunktion zwischen den Kulturen. Und in Deutschland teilt sich das Bild in den menschenscheuen, schizoiden Outsider (Steppenwolf) auf der einen und den aufgeklärten Kritiker einer "schwarzen Pädagogik" (Unterm Rad) auf der anderen Seite. Aber helfen solche Klischees wirklich, das Phänomen Hesse zu verstehen? Ist sein komplexes, spannungsvolles Werk tatsächlich Ausdruck einer durch und durch anarchischen Natur?
Es ist an der Zeit, das eigentlich Faszinierende an Hermann Hesse herauszustellen, das sich am besten in einer Doppel begrifflichkeit ausdrücken lässt: Dichten und Dienen. Ein Bild, das für Leben und Werk gleichermaßen gilt. Die Helden seiner Erzählungen und Romane sind ja, wie ihr Autor selbst, nicht bindungsscheu, sondern bindungsbedürftig, nicht an Willkür interessiert, sondern an Selbstverwirklichung. Hesse hat ein ganz eigenes, gleichsam aristotelisches Verständnis von Individualität entwickelt. Für ihn ist der Mensch nicht "frei geboren", sondern auf ein bestimmtes, sein ureigenes Wesen angelegt, dem er in seinem Wirken Gestalt zu verleihen, dem er zu dienen hat. Diese seelische Zielgerichtetheit hat Folgen für das Verhältnis des Individuums zur Gesellschaft: Der Einzelne setzt seinen Eigen-Sinn gegen den Herden-Sinn. Protest und Revolte entspringen bei Hesse nicht einer bestimmten ideologischen Weltsicht, sondern kommen aus dem Misstrauen gegenüber jeder Weltanschauung, gegenüber allem Normierten, gegenüber jeder für verbindlich erklärten "Wahrheit", die vom eigenen Weg ablenkt. Der Mensch, lehrt Hesse, müsse sich der einzig wirklich tragfähigen Bindung versichern, die von Ideologen nicht auszubeuten ist: der Treue zu sich selbst.
Vermutlich haben die amerikanischen Leser genau diese radikale Subjektivität gespürt, die Hesses Protesten gegen Massenkultur, falsche Autoritäten, gegen Profit und Kriegstreiberei ihre besondere Authentizität verlieh. Die "Interior Journey" der Flower-Power-Generation war ja im Kern nicht nur psychedelischer Drogentrip und sexuelle Befreiung, sondern vor allem auch Meditation, Askese, Gemeinschaftserfahrung. Zu Hermann Hesses Echtheit gehört aber auch eine Tatsache, die in der Forschung bislang eher verdrängt wurde der Patriotismus, seine Liebe zu Deutschland und vor allem zur deutschen, idealistisch-romantischen Kultur, die er früh schon als das ihm Eigentüm liche erkannt hatte und im Sommer 1914 für verteidigungswürdig erklärte. Hesse verstand sich zu keinem Zeitpunkt als Pazifist, er hatte drei Söhne, die ihren Wehrdienst in der Schweiz absolvierten, und hätte es für selbstverständlich gehalten, wenn sie ihre Heimat gegebenenfalls mit der Waffe in der Hand verteidigt hätten.
Hermann Hesse war aber ebenso wenig d
Biografie
Heimo Schwilk, geboren 1952, Dr. phil., ist Autor zahlreicher Bücher über Politik und Literatur. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Leben und Werk Ernst Jüngers, u.a. veröffentlichte er 1988 eine Bildbiografie über den Autor. 1991 wurde er mit dem renommierten Theodor-Wolff- Preis für herausragenden Journalismus ausgezeichnet. Heimo Schwilk ist leitender Redakteur der »Welt am Sonntag« und lebt in Berlin.Anmerkungen:
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Heimo Schwilk
Hermann Hesse
EUR 16,00*