Arne Dahl: Gier
Gier
Buch
- Thriller. Ausgezeichnet mit dem Schwedischen Krimipreis 2011
- Originaltitel: Viskleken
- Übersetzung: Antje Rieck-Blankenburg
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- Piper Verlag GmbH, 04/2013
- Einband: Kartoniert / Broschiert, ,
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783492303101
- Bestellnummer: 1894009
- Umfang: 528 Seiten
- Copyright-Jahr: 2013
- Gewicht: 366 g
- Maße: 190 x 121 mm
- Stärke: 36 mm
- Erscheinungstermin: 16.4.2013
- Serie: Opcop-Gruppe - Band 1
Beschreibung
Aus seinem Mund ergießt sich ein Schwall Blut. Es ist kaum zu verstehen, was der junge Chinese flüstert. Nur dass seine letzten Worte von entscheidender Bedeutung sind, ist dem Polizisten instinktiv klar. Kurz darauf findet sich in einem Waldstück bei London eine weitere schrecklich zugerichtete Leiche. Was treibt die Drahtzieher der beiden Morde an? Europol tappt im Dunkeln, nur so viel wird ihnen immer klarer - die Dimension dieser Verbrechen lässt selbst den Erfahrensten unter ihnen den Atem stocken.Rezension
"Der Schwede Arne Dahl verfaßte einen Hochspannungsroman rund um den G9-Gipfel in London, wo Macht, Protest, Terror und die titelspendende Gier Hauptthemen sind.", Madonna, 24.03.2012Klappentext
'Das Beste, was die aktuelle schwedische Krimi-Landschaft zu bieten hat.' Spiegel Online Während des G20-Gipfels in London werden zwei Menschen auf grausame Weise getötet. Sterbend flüstert eines der Opfer rätselhafte Worte - sind sie der Schlüssel zu einem alle Dimensionen sprengenden Verbrechen? ' Gier ist ein neues Meisterwerk schwedischer Krimikunst. Kein Wunder, dass Arne Dahls Buch zum besten schwedischen Kriminalroman 2011 gewählt wurde.' Ruhr NachrichtenAuszüge aus dem Buch
Operation GlencoeLondon, 2. April
Eigentlich kann es nicht noch kälter werden, denkt der Beobachter und zieht den Mantel eng um seinen Körper. Kälter als an den frostigen Tagen Anfang April kann es in London nicht werden.
Dieses Grau, denkt er und blickt die Themse hinunter in Richtung des Betonklotzes. Er heißt ExCeL, Exhibition Centre London, und in ihn wird in ebendiesem Moment der London Summit eröffnet, auf dem die Staatsoberhäupter der zwanzig reichsten Länder der Welt über die verheerende Finanzkrise diskutieren werden. Es ist das Gipfeltreffen der G20-Staaten.
Dieses unendlich feuchtkalte Grau. Und zu allem Übel noch dieses Warten. "Operation Glencoe". Bei diesem Wort spürt er deutlich, dass ihn noch eine völlig andere Kälte erfasste. Ein Luftstrom, der nicht von außen zu kommen scheint, sondern aus der Tiefe der Geschichte.
Ausgehend von diesem Wort, über das er so lange nachgegrübelt hat.
Glencoe.
So hieß ein kleines Dorf in den schottischen Highlands, das an einem eisigen Februarmorgen im Jahr 1692 Schauplatz eines grausamen Massakers wurde. Wilhelm I. von Oranien hatte nach dem Sieg über die Katholiken unter König Jakob beschlossen, ein Exempel gegen Unruhestifter zu statuieren. Und so ließ er hundertzwanzig Mann in dem nichts ahnenden kleinen Glencoe einquartieren. Die Dorfbevölkerung nahm die Soldaten gastfreundlich auf.
In den frühen Morgenstunden des 13. Februar wurden achtunddreißig Männer in ihren Betten abgeschlachtet. Sämtliche Häuser wurden niedergebrannt, und vierzig Frauen und Kinder erfroren in der eisigen Kälte des winterlichen Tals. Es wären noch bedeutend mehr gewesen, wenn sich nicht einige Soldaten geweigert hätten, dem Befehl nachzukommen.
Warum zum Teufel benennt man den Sicherheitseinsatz bei einem Gipfeltreffen, das zum Ziel hat, die angeschlagene kapitalistische Wirtschaft zu retten, nach einem dreihundert Jahre zurückliegenden, außerordentlich heimtückischen Massaker in den Ausläufern der schottischen Highlands?
Der Beobachter von Europol, der europäischen Polizeibehörde, spürt, wie ihm der eisige Februarwind von damals durch Mark und Bein fährt. Es ist der Wind der Vorzeichen, der Wind des Vertrauensbruchs, der Wind des Verrats. Der Wind hinterlässt seine Spuren in ihm. Doch nun nimmt er seine Arbeit als Beobachter wieder auf. Vor ihm liegen die unendlichen Bürokomplexe der London Docklands. Von dem schottischen Tal ist nur der Name in Erinnerung geblieben.
Glencoe.
Und der Codename von Scotland Yard für den groß angelegten Polizeieinsatz in London während dieser Tage Anfang April lautet "Operation Glencoe".
Der Beobachter von Europol agiert während dieser Tage allerdings nicht als Ermittler. Er soll nur wachsam sein.
Mir ist es in der Tat gelungen, die Gegenwart ziemlich intensiv in Augenschein zu nehmen, denkt er und zieht den Mantel noch etwas enger um seinen Körper. Vor allem aber hat er das gegenwärtige Geschehen rund um den Sicherheitsgipfel im Internet verfolgt. Vielleicht ist das Internet inzwischen ja die Gegenwart, überlegt der Beobachter. Mangels aktiverer Betätigungsfelder hat er die Protesteinträge gegen das Treffen und die überwältigende Zahl von Demonstrationsaufrufen durchforstet, die Aktivisten verschiedenster Gruppierungen, von Umweltorganisationen bis hin zu mehr oder weniger kampfbereiten antikapitalistischen Fraktionen, ins Netz gestellt hatten. Eine für ihn interessante Neuigkeit bestand in der Entdeckung, dass die Koordination der Aktionen über Twitter stattfinden sollte. Das bedeutete beispielsweise, dass man in der Lage war, choreografisch genau abgestimmte Protestzüge zu veranstalten wie den der sozialistischen Organisation "G-20 Meltdown" am "Financial Fool s Day". Am 1. April.
Das war gestern. Er ist dort gewesen, direkt gegenüber des gigantischen Palastes der Bank of England in der Threadneedle Street. Sie kamen aus vier verschiedenen Richtungen, vier wurmähnliche Züge in unterschiedlichen Far
Biografie (Arne Dahl)
Arne Dahl ist das Pseudonym des schwedischen Romanautors Jan Arnald, geboren 1963. Arnald ist Literatur- und Theaterkritiker und arbeitet für die Schwedische Akademie, die alljährlich den Nobelpreis vergibt. Als Arne Dahl wurde er in den letzten Jahren mit seinen Kriminalromanen um den Stockholmer Inspektor Paul Hjelm und die Sonderermittler der A-Gruppe bekannt und von Publikum und Kritik begeistert aufgenommen.Anmerkungen:
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Arne Dahl
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