Keith Jarrett: Ritual
Ritual
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: ECM, 1977
- Bestellnummer: 3850679
- Erscheinungstermin: 24.1.2014
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*** Digisleeve
Ritual ist so etwas wie eine Anomalie im Archiv von Keith Jarrett. Es ist ein Soloalbum, wie viele seiner besten Alben, nur dass dieses Mal der Pianist, Dirigent und häufige Mitarbeiter Dennis Russell Davies an den Tasten sitzt und ein Werk spielt, das komplett aus Jarretts Feder stammt. Die Kennzeichen eines Jarrett-Klavierabends sind alle vorhanden - rollende Ostinati, dichte Arpeggien und tiefgründige Verdoppelungen -, werden aber unter der Überschrift "Komposition" anders gewichtet. In diesem Kontext bekommen wir ein Gefühl von "Einmal-entfernt-sein", das sich unter improvisierten Umständen vielleicht nicht einstellen würde. Die bescheidenen 32 Minuten des Stücks sind in zwei unbescheidene Teile unterteilt. Aus dem eröffnenden Grundrauschen ergeben sich nicht nur dichte Energieblöcke, sondern auch Knotenpunkte der Leere. Anders ausgedrückt: Die glorreichen Gipfel der Musik teilen sich denselben Raum mit den schattigen Tälern zu ihren Füßen und bilden so einen harmonischen Mittelgrund. Wie ein Geysir sind seine Ausbrüche vorhersehbar, schaffen es aber dennoch, jedes Mal zu fesseln. Trotz seines klaustrophobischen Beginns endet Teil 1 in heller Einsamkeit, wie ein Zimmer, in dem der Vorhang langsam geöffnet wurde, um die Morgensonne zu begrüßen. Schwerere Akkorde kennzeichnen Teil 2, der sich in einer hoffnungsvollen Melancholie auflöst, aber nicht bevor er die emotionale Plastizität seines Vorgängers erreicht hat. Damit schließt sich der Kreis und endet mit der feierlichen Intonation einer einzigen Note.
Ritual ist weitaus "geregelter" als die typische Jarrett-Kost, da es eher durch die Leihmutterschaft eines anderen Interpreten als durch die Alchemie der spontanen Schöpfung entstanden ist (obwohl natürlich etwas von beidem in dem anderen enthalten ist). Die Ergebnisse sind auf ihre eigene Weise fesselnd, angeheizt durch jede gedrückte Taste und jedes angehobene Pedal. Ihre Formen werden nicht von dem gezeichnet, was ist, sondern von dem, was gewesen ist und sein wird. Die Gegenwart ist unsichtbar und lebt nur als formlose Möglichkeit weiter, eingefangen wie ein verwehter Kuss in der Tasse der eigenen Hand.
Ritual ist weitaus "geregelter" als die typische Jarrett-Kost, da es eher durch die Leihmutterschaft eines anderen Interpreten als durch die Alchemie der spontanen Schöpfung entstanden ist (obwohl natürlich etwas von beidem in dem anderen enthalten ist). Die Ergebnisse sind auf ihre eigene Weise fesselnd, angeheizt durch jede gedrückte Taste und jedes angehobene Pedal. Ihre Formen werden nicht von dem gezeichnet, was ist, sondern von dem, was gewesen ist und sein wird. Die Gegenwart ist unsichtbar und lebt nur als formlose Möglichkeit weiter, eingefangen wie ein verwehter Kuss in der Tasse der eigenen Hand.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Ritual [Part I]
- 2 Ritual [Part II]
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