Roland Van Campenhout: Segovia At The Wheel (180g) (LP)

Roland Van Campenhout

LP

LP (Long Play)

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Label:: Meyer
Aufnahmejahr ca.:: 2025
Artikelnummer:: 12393716
UPC/EAN:: 4260088442529
Erscheinungstermin:: 8.8.2025

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*** Gatefold Cover

Wer das neue Album „Segovia At The Wheel“ des belgischen Künstlers Roland Van Campenhout von Anfang an hört, fühlt sich wie der „Hobo“, von dem im ersten Song gesungen wird. Die Tracks klappern in einem monotonen, gleichmäßigen Rhythmus unter uns, die unterschiedlichsten Landschaften ziehen gemächlich und regelmäßig vorbei, Tag wird zu Nacht und dann wieder zu Tag. Mitten drin ist der einsame, obdachlose, permanente Reisende, ohne Ziel, aber mit der festen Absicht, „unterwegs“ zu sein und auf diese Weise seine seltsame Existenz zu gestalten.

Roland Van Campenhout, der „ewige Landstreicher“, wird am 25. Juli 81 Jahre alt, und schon die ersten Töne des 12-Song-Kaleidoskops „Segovia At The Wheels“ versetzen den Hörer in die verzauberte Atmosphäre seines Schöpfers. Der belgische Meistergitarrist und Sänger schafft eine Klangatmosphäre, die ebenso karg wie geheimnisvoll ist, nicht unähnlich Ry Cooders Jahrhundert-Soundtrack zum Wim-Wenders-Film „Paris, Texas“. Aber sie weckt auch Assoziationen zu Captain Beefheart, dem Meister-Songwriter Tom Waits und dem Schamanen Dr. John.

Roland Van Campenhout ist eine lebende Legende, der Archetyp einer fast ausgestorbenen Künstlergattung – der Klangmagier, fest verwurzelt im Blues und Folk, aber gleichzeitig offen für so ziemlich alle Genres. Als Teenager – inspiriert von Jack Kerouacs Beatnik-Klassiker „On The Road“ als Lebensphilosophie – gehörte er zu einer Skiffle-Combo. Ab Ende der 1960er Jahre wandte sich der Mann mit dem Catweazle-Schnurrbart zunehmend dem Blues zu, spielte eine Zeit lang in Rory Gallaghers Band und hatte ein Rendezvous mit Tim Hardin und Leo Kottke. Ab 2000 führte seine Arbeit zu Kooperationen mit den viel jüngeren belgischen Crossover-Künstlern Sioen und Helmut Lotti.

Der Künstler sieht sich in der Tradition der „Beatniks“, also Autoren und ihren Gesamtkunstwerken wie Jack Kerouac, Allen Ginsberg oder William S. Burroughs. Er definiert sein Werk als „Mantra-Blues mit poetischen Versen“ oder alternativ als „elektronischen Voodoo-Swamp mit Haiku-Texten“. Das Ganze ist unabhängig und genreübergreifend – psychedelische Klänge, Jazz à la John Coltrane, Fernost und Nordafrika verbinden sich mit dem Blues im permanenten Fokus.

Mit „Segovia At The Wheel“ ist der charismatische Musiker jedoch wieder ganz bei sich und auf seiner eigenen Mission. Und auch wenn die aktuellen Songs aus einem „nicht existierenden Land“ stammen – die Reise in diese imaginäre Welt lohnt sich auf jeden Fall. „In jedem der neuen Tracks steckt viel Humor“, lacht Van Campenhout. „Andererseits beschreibt das Album auch die Geschichte meiner musikalischen Entwicklung. Denn ich komme ursprünglich aus dem Jazz. Und natürlich aus dem Folk à la Bob Dylan, Woody Guthrie oder Joni Mitchell. Andererseits reise ich seit Jahrzehnten um die ganze Welt. Ich treffe jede Menge Leute, schließe Freundschaften, mache mit diesem oder jenem gemeinsam Musik. Da ist es unvermeidlich, dass sich mein Sound immer wieder verändert. Es wäre furchtbar langweilig, wenn ich bei einem Sound bleiben würde. Kreative Stagnation interessiert mich nicht.“

Obwohl Roland Van Campenhouts Vater starb, als der Junge gerade einmal fünf Jahre alt war, „hat mein Vater mich in meiner Arbeit beeinflusst“, ist der Belgier fest überzeugt. „Er war Jazzmusiker, genau wie mein Großvater. Ich bin mir absolut sicher, dass beide meine Musik beeinflusst haben und immer noch beeinflussen.“

Letztendlich ist jedoch entscheidend, dass „ich immer viel gereist bin, dass mich das Unterwegssein in die unterschiedlichsten Länder und Kontinente geführt hat“, schwärmt der Flame. „Das hat sich nie geändert. Während ich unterwegs war, habe ich nonstop gejammt. Meine Arbeit lebt von dieser Unstetigkeit, Neugier und Offenheit. Wer mit offenen Augen und Ohren und vor allem mit der Seele durch die Welt reist, bekommt wie von Zauberhand ein immer größer werdendes Spektrum an Eindrücken geschenkt. Diese muss man dann in seinen eigenen Songs verarbeiten.“ Das ist erneut wunderbar gelungen auf einem Dutzend neuer Kompositionen, die gerade in ihrer Exotik wunderbar vertraut wirken.