Kaz Hawkins: My Life And I (Picture Disc) (in Deutschland/Österreich/Schweiz exklusiv für jpc!) auf 2 LPs

Wenn man ihre Stimme hört, fühlt man sich an die Ufer des Mississippi versetzt, in die Straßen von Clarksdale oder Memphis, in die Gesellschaft der großen Sängerinnen und Sänger des Blues, Soul, Folk, Funk, Rhythm 'n Blues... alle verwurzelt in der Inbrunst der Gospel-Chöre.

Hawkins, 1973 in Nordirland geboren, lernte ihr Handwerk in den Bars von Belfast, wohin ihr Vater sie mitnahm. Inmitten des Chaos eines Landes, das von Rassentrennung und Bürgerkrieg geplagt war, ging Kaz ihre ersten Schritte als Musikerin. Heute lebt sie in Frankreich.

Um die Emotionen der Künstlerin zu verstehen, welche die Intensität ihres Gesangs ausmachen, muss man sich in die Vergangenheit begeben. In die Zeit eines kleinen Mädchens, das heimlich Gedichte schrieb, um den Schmerz zu vergessen, den das Leid der Unruhen verursachte. Es waren Jahre, die von Gewalt geprägt waren und Narben hinterließen. »Musik war meine Zuflucht, wie ein Trostspender! Wenn ich singe, fühle ich mich sicher. Meine Vergangenheit hat mich zu der Künstlerin gemacht, die ich bin, aber sie definiert mich nicht«, erzählt sie.

Inspiriert vom »Saint-Louis Blues« von Etta James, die ihre Großmutter liebte, gibt sich Kaz bis heute der Musik hin. Sie hält ein symbolisches Vermächtnis am Leben, das sie dazu brachte, den Namen der Frau anzunehmen, die sie immer inspiriert hatte (Etta James wurde als Jamesetta Hawkins geboren).

Und so begannen ihre Konzerte mit Cover-Versionen von Etta James. Auch Aretha Franklin und Joe Cocker wurden schnell Bestandteil ihres heute mannigfaltigen Repertoires.

»My Life and I« startet mit »Pray«, einem großartigen Moment der Gemeinschaft mit einem A-cappella-Gospelchor, ebenso wie »Hallelujah Happy People« oder »Feeling' Good«, bevor sie in »One more Fight« oder dem herzzerreißenden »Surviving« dem Schmerz der Vergangenheit Tribut zollt.

Der kraftvolle Ton von Kaz' Stimme mit ihren rauen Akzenten findet auch Zärtlichkeit in »Because You Love Me«, dem zarten Liebesbrief einer Mutter an ihre Tochter, die das Haus verlässt, der nur mit Klavier und Stimme aufgenommen wurde. Nach dem energiegeladenen »Drink With The Devil« entführt sie uns in die ruhigen Gewässer von »The River That Sings«, bevor sie uns zu dem beschwingten Rhythmus von »Shake« einlädt.

Insgesamt 13 eigene Songs hat Kaz für »My Life and I« ausgewählt. Dazu nahm sie 4 Tracks als Cover-Versionen auf, die ihr ganz besonders am Herzen liegen. Das sind »Feeling Good«, das von Anthony Newly und Leslie Bricusse geschrieben wurde, zwei Etta-James-Cover »Something's Gotta Hold On Me« und »At Last« und die atemberaubende Coverversion von »Full Force Gale« ihres Landsmanns Van Morrison.