Elder: Reflections Of A Floating World (180g) (Limited-Edition) (Colored Vinyl) auf 2 LPs

Das aktuelle Album, das nach der ausgedehnten und umjubelten Tour zu Lore in intensiven Kreativphasen geschrieben wurde, strotzt nur so vor neugedachtem Prog Rock und psychedelischen Abfahrten. Sechs Monumente von Songs, klanglich übergroß, jeder eine kosmische Expedition für sich. Die Gastmusiker Michael Samos und Mike Risberg verstärkten das Trio an zusätzlicher Gitarre, Pedal Steel und Keyboards. Elders Sound ist voluminöser denn je, die verarbeiteten Einflüsse reichen von den 70er Jahre Prog Sauriern wie Yes, King Crimson oder Pink Floyd bis zu Brüdern im Geiste wie Motorpsycho oder 35007.

Mit dem Album-Opener „Sanctuary“ erklären Elder den Weg, auf den sie sich gemacht haben. Was als Trademark-Stoner-Track beginnt, dreht sich ab Minute 4 mehrmals um die eigene Achse und morpht in lyrischen mehrstimmigen Pickings und umschmeichelt von Mellotrons in ein abgründiges wie brutales Finale. „The Falling Veil“ wandelt seine Form zwischen Thin Lizzy mit Herzrhythmusstörung Motorpsycho (circa „Heavy Metal Fruit“).

Wer bei „Staving Off Truth“ hier und da an Kyuss denkt, wird das nicht die vollen 11 Minuten des Stückes durchhalten. Bei aller Hymnenhaftigkeit ihrer Riffs ruht sich die Band keine zwei Minuten auf einem Part aus. Gleichzeitig verliert keines der Stücke seinen Zusammenhalt, denn alles scheint folgerichtig ineinander verwoben. Und vielleicht werden Elders grenzenlose kosmische Ambitionen in „Sonntag“, einem Abstecher in die Krautrock-Motorik von Neu!, am ehesten deutlich.