William Basinski: Silent Night auf CD

Sehr ruhige, schläfrige Ambient-Meditation, 60 min. Komponiert mit dem Voyetra 8 Synthesizer. In einer durchsichtigen Plastikhülle mit einem tintenstrahlbedruckten Faltblatt mit einer Zeichnung von James Elaine.

Es ist kein Zufall, dass ich »Silent night« am Weihnachtstag zum ersten Mal hörte, denn es soll eine »somnolente Meditation« über die Geburt Jesu sein, wie sie von William selbst erzählt wird. Das komplett auf dem Voyetra-Synthesizer konzipierte Stück ist eine delikate Mischung aus sanften, ineinander verschlungenen Melodien und grillenähnlichen Frequenzen, die sofort die Nerven streicheln und einen Zustand der Entspannung und Gelassenheit herbeiführen. Im Vergleich zu anderen Meilensteinen Basinskis ist es auch ein weniger dramatisches Stück, aber seine Bedeutung - in einer Welt, in der sich niemand mehr um die anderen kümmert - ist dennoch extrem tief.

Die Synthesizernoten sind wie Kinder, die Weihnachtslieder singen: aufrichtig und verständlich, ohne Hintergedanken, während die begleitenden »Grillen« für die letzten 15 Minuten oder so allein bleiben und alles einfach in der Luft hängen lassen. Wenn ich Ihnen gestanden habe, dass ich jedes Mal fast weine, wenn ich mir »A Charlie Brown Christmas« ansehe - und anhöre -, dann werden Sie mir verzeihen, wenn ich Ihnen sage, dass Williams Platten, die so anders und doch in ihrer Reinheit der Absichten so nah dran sind, es immer schaffen, auf die eine oder andere Weise einen Nerv in meiner Seele zu treffen. -- Massimo Ricci, touchingextremes. org