Reinhard Mey: Mairegen
Mairegen
CD
CD (Compact Disc)
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Selten schafft ein Künstler, der Lieder schreibt, die auch Texte haben, die stattliche Zahl von 25 Studio Alben. Er hat’s geschafft. Es ist ihm mit „Mairegen“ ein rundes Werk mit 13 klingenden Kurzgeschichten gelungen. Wie oft schon, 13 Geschichten und eine Zugabe, die nicht die großen Probleme der Welt abhandeln, was ja auch immer die Gefahr von Rundschlägen beinhaltet. Immer schon in den vielen Jahren seiner Arbeit ist auch Reinhard Mey in früheren Zeiten mit diesen großen Themen sparsam umgegangen. Immer, wenn er dazu eine Anmerkung ablieferte, gab es eine persönliche Anbindung an die Story. Die Umwelt und sein Lied vom Meer, öfters der Friede, die Schreck-lichkeiten des Krieges und Leben und Tod.
Das neue Album zeigt leise Stimmungen, und es ist spürbar angenehm, die Anmerkungen zu den einzelnen Themen nicht laut und schrill zu hören - was aber auch nie seine Art war -, sondern oft nur fast geflüstert. Es sind farbige Bilder ohne unnötige Schnörkel. Bilder, bei denen er sorgsam mit abgewogenen Farben spielt, die sich nie gegenseitig stören.
Sein Lebensweg, den er in den letzten Monaten durchwandern musste, gab ihm auch viel Zeit, Geschichten zu schreiben, die sehr persönlich sind. Die sensible musikalische Hand von Manfred Leuchter - wie oft in den letzten Jah-ren - gab seinen Kurzgeschichten die musikalische Verpackung, die nie den Inhalt der Texte übertönt. Die Musik ist der Rahmen, der die Bilder stabilisiert, aber nicht wuchtig und aufdringlich in den Vordergrund drängt.
Jeder, der sich mit dem Werk von Reinhard Mey im Laufe der vielen Jahre beschäftigt, wusste, dass er sicherlich seinen schweren Schicksalsschlag in Liedern einbeziehen wird. Seine Erzählungen „Ficus Benjamini“ und „Dra-chenblut“ sagen bewegend dazu aus.
Andere Themen sind „Antje“, die genau beobachtete Situation an einem die-ser für viele trostlosen Imbissbuden in einem Dorf an der B 10.
„Das erste Mal“ ist die Erinnerung an die unterschiedlichen Starts in einem völlig normalen Leben.
„Gegen den Wind“ - ein Song gegen den Geist der Zeit, der Oberflächlichkeit und der verharmlosenden Dummheit.
„Gute Seele“ - ein Denkmal, das jeder, wenn er ehrlich mit der Erinnerung umgeht, einer Freundin oder einem Freund bauen sollte, denn ohne diese Seelen in der unmittelbaren Nachbarschaft wäre das Leben sicherlich eine Qual.
„Nachtflug“ erinnert an die Zeit, als Reinhard auch der Flieger war. Eine Lei-denschaft, ein wichtiger Punkt in seinem Leben - und heute im Jahr 2010 ei-nige Impressionen, die der Flieger über den Wolken auf der Reise zurück zur Erde erlebte.
„Mairegen“ ist das Lied geworden, das dem 25. Album den Titel gab. „Maire-gen“, der für das Frühlingserwachen der Natur steht mit dem wunderbaren Kinderreim
„Mairegen lass mich wachsen,
Mairegen mach mir Mut,
Mairegen lass mich glauben,
alles wird gut“.
„Rotten Radish Skiffle Guys“ ist die Erinnerung an die Gründerband, in der Reinhard seine ersten musikalischen Gehversuche machte und die in der Er-innerung eigentlich eine Sensation nicht für den Berliner Norden, sondern für den alten großen Sportpalast wäre.
„Larissas Traum“ - ein Song, der geschrieben werden musste über die peinli-che Ausnutzung von jungen Talenten - zu früh gepflückt und damit zerstört für jede Chance auf diesen wackligen Brettern, die in der Szene die Welt bedeu-ten könnten.
Mit „Spring auf den blanken Stein“ - Kindheitserinnerungen, ähnlich wie bei den Erinnerungen an junge Jahre bei „Butterbrot“ oder bei „Wir sind eins“.
Der 14. Song „Was keiner wagt“ ist nach einem Text von Lothar Zenetti mit der Musik von Konstantin Wecker vertont worden und ist - wie bei vielen Al-ben von Reinhard Mey - ein Zugabezuckerl.
„Mairegen“ - das 25. Album von Reinhard Mey - kein Fall für die Fließ-bandsendungen, die Computer in unserer Zeit ausspucken für die unzählba-ren Radiowellen, sondern ein Stück Unterhaltungskunst mit live gespielten Instrumenten ohne doppelten Boden und großer Ehrlichkeit eines Mannes, der vor 20 Jahren für sein Album „Farben“ den Gedanken vertonte: „Wir mö-gen noch so sehr geliebt, von Zuneigung umgeben sein - die Kreuzwege des Lebens gehen wir immer ganz allein.“
Berlin - Wie macht und singt man seine Lieder, wenn der eigene Sohn ins Koma fällt? Der Berliner Liedermacher Reinhard Mey (67) hat es versucht, das Ergebnis ist ab Freitag (7. Mai) als sein 25. Studioalbum (EMI) auf der neuen Produktion „Mairegen“ zu hören. Im Herbst 2011 ist eine Tournee durch 60 Städte geplant.
„Mairegen mach mir Mut, Mairegen lass mich glauben, alles wird gut . . . regne meinen Kummer fort, lindere meinen Schmerz“, beschwört Reinhard Mey auf dem Album neue Heilungskräfte. Sein zuletzt in Asien lebender Sohn Maximilian (28) war im März vergangenen Jahres mit einer schweren Lungenentzündung bewusstlos zusammengebrochen und nach einem vorübergehenden Herz- und Atemstillstand in ein Wachkoma gefallen, wie Mey im Herbst 2009 der Öffentlichkeit mitteilte. Seitdem hüllt er sich in Schweigen, auch weil er jeden „Presserummel“ um seinen Sohn vermeiden will, daher gibt es zum neuen Album erstmals keine Interviews.
Zurzeit gilt im Hause Mey das Prinzip Hoffnung. Dafür sollen die neuen Lieder sprechen. Wie zum Beispiel „Drachenblut“, die Liebeserklärung eines Vaters an seinen Sohn. Aber das neue Album enthält auch andere Lieder, die vom satirischen wie auch liebevollen Blick des alt gewordenen Liedermachers („alt und grau“) auf den Alltag und seine Mitmenschen singen, wie über die nimmermüde Antje im Wurstbuden-Imbiss an der B 10 oder die „Flachbildschirm-Nation“.
Musikalisch ist Mey sich treu geblieben, seine Gitarrengriffe bleiben überschaubar. Und das Finale des neuen Mey-Albums singt Konstantin Wecker (aus seinem Album „Zugaben“), den Max so mag.
Das neue Album zeigt leise Stimmungen, und es ist spürbar angenehm, die Anmerkungen zu den einzelnen Themen nicht laut und schrill zu hören - was aber auch nie seine Art war -, sondern oft nur fast geflüstert. Es sind farbige Bilder ohne unnötige Schnörkel. Bilder, bei denen er sorgsam mit abgewogenen Farben spielt, die sich nie gegenseitig stören.
Sein Lebensweg, den er in den letzten Monaten durchwandern musste, gab ihm auch viel Zeit, Geschichten zu schreiben, die sehr persönlich sind. Die sensible musikalische Hand von Manfred Leuchter - wie oft in den letzten Jah-ren - gab seinen Kurzgeschichten die musikalische Verpackung, die nie den Inhalt der Texte übertönt. Die Musik ist der Rahmen, der die Bilder stabilisiert, aber nicht wuchtig und aufdringlich in den Vordergrund drängt.
Jeder, der sich mit dem Werk von Reinhard Mey im Laufe der vielen Jahre beschäftigt, wusste, dass er sicherlich seinen schweren Schicksalsschlag in Liedern einbeziehen wird. Seine Erzählungen „Ficus Benjamini“ und „Dra-chenblut“ sagen bewegend dazu aus.
Andere Themen sind „Antje“, die genau beobachtete Situation an einem die-ser für viele trostlosen Imbissbuden in einem Dorf an der B 10.
„Das erste Mal“ ist die Erinnerung an die unterschiedlichen Starts in einem völlig normalen Leben.
„Gegen den Wind“ - ein Song gegen den Geist der Zeit, der Oberflächlichkeit und der verharmlosenden Dummheit.
„Gute Seele“ - ein Denkmal, das jeder, wenn er ehrlich mit der Erinnerung umgeht, einer Freundin oder einem Freund bauen sollte, denn ohne diese Seelen in der unmittelbaren Nachbarschaft wäre das Leben sicherlich eine Qual.
„Nachtflug“ erinnert an die Zeit, als Reinhard auch der Flieger war. Eine Lei-denschaft, ein wichtiger Punkt in seinem Leben - und heute im Jahr 2010 ei-nige Impressionen, die der Flieger über den Wolken auf der Reise zurück zur Erde erlebte.
„Mairegen“ ist das Lied geworden, das dem 25. Album den Titel gab. „Maire-gen“, der für das Frühlingserwachen der Natur steht mit dem wunderbaren Kinderreim
„Mairegen lass mich wachsen,
Mairegen mach mir Mut,
Mairegen lass mich glauben,
alles wird gut“.
„Rotten Radish Skiffle Guys“ ist die Erinnerung an die Gründerband, in der Reinhard seine ersten musikalischen Gehversuche machte und die in der Er-innerung eigentlich eine Sensation nicht für den Berliner Norden, sondern für den alten großen Sportpalast wäre.
„Larissas Traum“ - ein Song, der geschrieben werden musste über die peinli-che Ausnutzung von jungen Talenten - zu früh gepflückt und damit zerstört für jede Chance auf diesen wackligen Brettern, die in der Szene die Welt bedeu-ten könnten.
Mit „Spring auf den blanken Stein“ - Kindheitserinnerungen, ähnlich wie bei den Erinnerungen an junge Jahre bei „Butterbrot“ oder bei „Wir sind eins“.
Der 14. Song „Was keiner wagt“ ist nach einem Text von Lothar Zenetti mit der Musik von Konstantin Wecker vertont worden und ist - wie bei vielen Al-ben von Reinhard Mey - ein Zugabezuckerl.
„Mairegen“ - das 25. Album von Reinhard Mey - kein Fall für die Fließ-bandsendungen, die Computer in unserer Zeit ausspucken für die unzählba-ren Radiowellen, sondern ein Stück Unterhaltungskunst mit live gespielten Instrumenten ohne doppelten Boden und großer Ehrlichkeit eines Mannes, der vor 20 Jahren für sein Album „Farben“ den Gedanken vertonte: „Wir mö-gen noch so sehr geliebt, von Zuneigung umgeben sein - die Kreuzwege des Lebens gehen wir immer ganz allein.“
Pressestimme NWZ:
Berlin - Wie macht und singt man seine Lieder, wenn der eigene Sohn ins Koma fällt? Der Berliner Liedermacher Reinhard Mey (67) hat es versucht, das Ergebnis ist ab Freitag (7. Mai) als sein 25. Studioalbum (EMI) auf der neuen Produktion „Mairegen“ zu hören. Im Herbst 2011 ist eine Tournee durch 60 Städte geplant.
„Mairegen mach mir Mut, Mairegen lass mich glauben, alles wird gut . . . regne meinen Kummer fort, lindere meinen Schmerz“, beschwört Reinhard Mey auf dem Album neue Heilungskräfte. Sein zuletzt in Asien lebender Sohn Maximilian (28) war im März vergangenen Jahres mit einer schweren Lungenentzündung bewusstlos zusammengebrochen und nach einem vorübergehenden Herz- und Atemstillstand in ein Wachkoma gefallen, wie Mey im Herbst 2009 der Öffentlichkeit mitteilte. Seitdem hüllt er sich in Schweigen, auch weil er jeden „Presserummel“ um seinen Sohn vermeiden will, daher gibt es zum neuen Album erstmals keine Interviews.
Zurzeit gilt im Hause Mey das Prinzip Hoffnung. Dafür sollen die neuen Lieder sprechen. Wie zum Beispiel „Drachenblut“, die Liebeserklärung eines Vaters an seinen Sohn. Aber das neue Album enthält auch andere Lieder, die vom satirischen wie auch liebevollen Blick des alt gewordenen Liedermachers („alt und grau“) auf den Alltag und seine Mitmenschen singen, wie über die nimmermüde Antje im Wurstbuden-Imbiss an der B 10 oder die „Flachbildschirm-Nation“.
Musikalisch ist Mey sich treu geblieben, seine Gitarrengriffe bleiben überschaubar. Und das Finale des neuen Mey-Albums singt Konstantin Wecker (aus seinem Album „Zugaben“), den Max so mag.
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Antje
- 2 Das erste Mal
- 3 Gegen den Wind
- 4 Gute Seele
- 5 Ficus Benjamini
- 6 Nachtflug
- 7 Drachenblut
- 8 Mairegen
- 9 Rotten Radish Skiffle Guys
- 10 Larissas Traum
- 11 Spring auf den blanken Stein
- 12 Das Butterbrot
- 13 Wir sind eins
- 14 Was keiner wagt
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