Legends Of Spiritual & Gospel, Folk & Country auf DVD
Legends Of Spiritual & Gospel, Folk & Country
Die meisten angebotenen DVDs haben den Regionalcode 2 für Europa und das Bildformat PAL. Wir bieten aber auch Veröffentlichungen aus den USA an, die im NTSC-Format und mit dem Ländercode 1 auf den Markt kommen. Dies ist dann in unseren Artikeldetails angegeben.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Tonformat:
- Mono
- Label:
- Tropical
- Altersfreigabe:
- FSK ab 0 freigegeben
- Artikelnummer:
- 8164839
- UPC/EAN:
- 0764916836398
- Erscheinungstermin:
- 24.7.2025
Filmausschnitte/Videotrailer
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Sound:mono;Bild:4:3/PAL/s&w;Spr:D;Sub:E;Ländercode:All;
Laufzeit:124 Min.;
Die DVD Reihe „LEGENDS OF…“ erinnert an die Lippmann + Rau Festivals zwischen
1965 und 1969. Drei Jahre nach dem ersten American Folk Blues Festival und
dessen sensationellen jährlichen Erfolg in Europa präsentierten Horst Lippmann und
Fritz Rau 1965 eine weitere musikalische Entdeckung mit dem Festival Flamenco Gitano.
Im gleichen Jahr folgte erstmals das Spiritual & Gospel Festival, gefolgt vom Brasilianischer
Musik (Bossa Nova do Brasil 1966), Chanson (Festival Chanson de Paris
1966) und Argentinischer Musik (Musica Folklorica Argentina, 1967). 1966 brachten
Lippmann und Rau auch American Country & Folk Musik nach Deutschland. Einige dieser
Festivals wurden über Jahre jährlich in neuen Besetzungen auf Tournee geschickt, andere
bahnten den Weg für Solo-Tourneen der erfolgreichsten Künstler.
Lippmann + Rau hatten einerseits mit ihren Bluesfestivals besonders in Großbritannien
lawinenartige Begeisterungsstürme entfacht, andererseits aber mit sicherem Gespür für
Qualität ständig Neues erkundet und auf europäische Konzertbühnen gebracht. Dabei
spielten Neugier und Kontakte eine wichtige Rolle: der Jazzimpresario und Produzent
Lippmann war schon in seiner Jugend auch Fan der Gospelmusik gewesen, der mit Rau
und Lippmann befreundete Flamenco-Kenner Olaf Hudtwalcker war Präsident der in
Frankfurt residierenden Deutschen Jazz Föderation. Der Jazz-Produzent Joachim E. Berendt
machte auf die neue Musik aus Brasilien aufmerksam, die von den amerikanischen
Jazzmusikern bekannt gemacht worden war. Elias Canetti und Felix Schmidt machten
Chanson zum Thema, der Katholische Jugendpfarrer und Schulfreund Lippmanns, Lothar
Zenetti, gab Tips zur nordamerikanischen Gospelszene, während der deutschstämmige
Chef des Arhoolie Labels, Chris Strachwitz, Kontakte zu Blues und Country-Szene vermittelte.
Und Argentinien hatte sich von selbst gemeldet, nachdem die Brasilianer auf
Tournee waren.
Die Besetzungslisten dieser Festivals sind ausnahmslos Namenslisten von Künstlern, die
heute höchsten Stellenwert in ihren Ländern und oft auch international besitzen. Viele von
ihnen leben heute nicht mehr. Die Aufzeichnungen, die der SWF und der WDR in diesen
Jahren mit dem Programm der Festivals vornahmen, sind von größtem kulturhistorischem
Wert. Sie enthalten oft die einzigen verfügbaren Bilddokumente von Künstlern und Musik
aus jener Zeit, die selbst in den Herkunftsländern wie Argentinien, Brasilien, Spanien oder
den USA kaum vorhanden sind. So können wir die Misa Criolla nahezu in Originalbesetzung
ihrer Uraufführung und ihrer ersten europäischen Präsentation vorstellen, mit dem
Komponisten selbst am Cembalo. Oder wir können stolz die bisher einzigen Aufzeichnungen
vom Blues Musiker Little Walter zeigen, in denen dieser als Solist auftritt. Oder der
wahrscheinlich letzte aufgezeichnete Auftritt der damals in Brasilien bekanntesten Bossa
Nova Sängerin Sylvia Telles, die kurz nach der Tournee durch einen Autounfall ums Leben
kam. Oder den ersten Auftritt von La Singla außerhalb Spaniens. Es gibt auf den drei
DVDs viele dieser Sensationen und Raritäten.
Die Festivals selbst waren nicht immer wirtschaftliche Erfolge für Lippmann + Rau. Dennoch
zeigten sie Wirkung. Das geschah nicht immer sofort, wie im Falles des Blues, sondern
manchmal erst Jahre später. Wann immer in Europa von Musik der Anden oder brasilianischer
Musik, Flamenco, Country, Gospel oder Blues gesprochen wird, waren diese Festivals
für spätere Künstler und Konsumenten, die betreffende Szene schlechthin, eine erste
bleibende Begegnung mit diesen Musikarten und deren besten Interpreten, die es gab.
Lippmann + Rau hatten nicht nur die „Authentische Dokumentation im Konzertsaal“ erfunden,
sie entwickelten zusammen mit dem Frankfurter Grafiker Günther Kieser auch eine
eigene Ästhetik von Plakaten und Programmen.
Die DVD Reihe Legends verwendet daher auch die Originale der Poster und Programmhefte,
druckt die Original Texte über Künstler und Musik ab und ergänzt diese durch Updates
der Biografien aller Künstler, Augenzeugenberichte und Essays über musikalische Entwicklungen
im Umfeld der Festivals sowie Stichworten zu wichtigen Ereignissen dieser Jahre.
Jedes Booklet hat 56 Seiten und ist reich bebildert. Natürlich steuerte Günther Kieser die
Gestaltung für die Cover bei.
LEGENDS erscheint zum 25 jährigen Jubiläum des Tropical Music Labels. Label-
Chef Claus Schreiner verbindet damit den Weltmusik-Schwerpunkt von Tropical Music
mit einer Zeit, in der die Lippmann + Rau Festivals als Vorläufer der Weltmusikbewegung
ab den 80er Jahren gesehen werden müssen. Schreiner hat die meisten dieser Festivals
auch selbst erlebt, einige als studentischer Veranstalter von Lippmann + Rau Konzerten im
Marburger Audimax. Für ihn ist diese Edition auch ein weiterer Schritt ‚back to the roots’,
der im vergangenen Jahr bereits mit der Wiederentdeckung und Veröffentlichung einer LP
des Albert Mangelsdorff Quintetts von 1967 bei Tropical Music begonnen wurde. Claus
Schreiner hat an LEGENDS rund 4 Jahre gearbeitet, hat die Fährten aller beteiligten Musiker
gesucht, mit ihnen oder ihren Familien Kontakt aufgenommen. Oft verloren sich die
Spuren im Nichts, wie beim Blues Musiker Curtis Jones, der dem Vernehmen nach arm und
vergessen auf einem Münchner Friedhof beigesetzt worden war. Das Grab sei bald eingeebnet
worden, nachdem niemand für die Kosten der Grabstelle aufgekommen war.
Fast immer erinnerte man sich an die Tourneen. Beteiligte wie Ariel Ramirez (Misa Criolla)
oder Tracy Schwarz von den New Lost City Ramblers schickten Tagebuchaufzeichnungen,
die im Begleitbuch abgedruckt werden. Die Blues Szene der USA reichte Schreiners Nachfragen
von einem Blues-Spezialist zum anderen, so manches biografische Detail konnte
damit erschlossen werden.
Rezensionen
*** Digipack + 56-seitiges Booklet;-
Inhalt
-
Mitwirkende
Disk 1 von 1 (DVD)
-
1 Festival of American folk & country music 1966
-
2 Spirituel & gospel festival 1965
-
3 Spirituel & gospel festival 1966
