DVA: Pretty Ugly auf 2 LPs

DVA ist ein natürlicher Einzelgänger, ein Einmannraumschiff, der auf “Pretty Ugly” einen schon fast unheimlichen Sinn für urbanen Pop und Dance voller üppiger Musikalität und ausgefallener Texturen und Ideen beweist. Wie die meisten aufregenden Pop- und Danceproduzenten der erfolgreichen Generationen, hat auch DVA ein Händchen davor, von außen nach innen zu schauen und seinen eigenen knallbunten 3D Sound zu erschaffen, der es überdies noch drauf hat, verdrehte Ideen zu gutem Songwriting- und Popformaten zu machen.

DVA ist ein Producer, der aus der Ecke von Grime und UK Funky kommt, immer aber auch Wert daraufgelegt hat, die Blaupausen auseinanderzunehmen und mit verschiedenen Takten, unüblichem Tempo und crazy Synthies zu bearbeiten, die Sänger bestürzen und Musik zum Resultat haben, die sich nicht einfach in die „Rave“-Schublade stecken lassen. Hyperdub erkannte in diesem Außenseitertum einen Segen, so dass DVA ins Studio gehen und tun durfte, was er muss, um die Musik zu machen, die er will. Als früherer Moderator der Frühstücksshow von Rinse FM in Großbritannien und jetzt der Hyperdub Rinse FM Show, saß DVA schon immer am Puls urbanen Londoner Musikszene.

Viele der Sängerinnen auf „Pretty Ugly“ wurden aufgrund ihrer Songs in der Radioshow ausgewählt: Natalie Maddix, Muhsinah, A. L., Zaki Ibrahim, Fatima und Cornelia mussten ihr bekanntes Territorium mit dem Öffnen der Studiotür verlassen und schrieben Texte mit dem gewissen kantigen Etwas, die zur Musik von DVA passen. „Pretty Ugly“ ist wahrscheinlich einer passendsten Titel der Musikgeschichte. Das Album ist süß-sauer, grell und üppig, rau und glatt. DVA ist ein Genie.