Veronika Harcsa & Bálint Gyémánt: Shapeshifter
Shapeshifter
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: Traumton, 2019
- Bestellnummer: 8818815
- Erscheinungstermin: 1.2.2019
*** Digipack
Mit bislang zwei Alben (Lifelover und Tell Her) haben Veronika Harcsa und Bálint Gyémánt seit 2014 Presse und Publikum begeistert. In transparenten, auf Gitarre und Gesang konzentrierten Arrangements verblüffte vor allem Harcsas außergewöhnlich variable Stimme. Kaum jemand tänzelt wie sie durch Oktaven, schlägt halsbrecherische Scat-Kapriolen, vermittelt gleichermaßen intime Nähe, Gefühl und Virtuosität. „Harcsa is an amazingly versatile musician, a brilliant vocalist and gifted entertainer in the best sense.” (allaboutjazz. com)
Auf Shapeshifter schlagen Harcsa und Gyémánt ein neues Kapitel ihrer Zusammenarbeit auf. Erstmals im Quartett, mit Nicolas Thys am Bass und Schlagzeuger Antoine Pierre, bekommen die atmosphärischen Eigenkompositionen nun mehr Fundament. Rhythmische Finesse, facettenreiche Harmonien und luftige, selbst in dynamischen Verdichtungen klug austarierte Arrangements entwickeln soghafte Qualitäten. Es ist Musik die atmet und die beim wiederholten Hören weitere Details offenbart. „Wir mögen die Dualität von eingängigen Melodien und klanglichen Konzepten“, erklärt Veronika Harcsa, „unsere Stücke haben Strophen, Bridges und Refrains ähnlich wie Popsongs und sind gleichzeitig in Jazzästhetik verwurzelt.“ Ein gutes Beispiel für diese Balance aus direkter Emotionalität und hintergründigen Ideen ist die „Nights“-Trilogie. Ursprünglich als ein 16 Minuten langer Track eingespielt, wurde sie erst danach in drei Stücke unterteilt. Sie spannen einen Bogen von atmosphärischer Ballade zu ekstatischen Grooves und beschreiben, so Harcsa, „die verschiedenen Gesichter einer nächtlichen Stadt, von einsamen leeren Straßen zu vibrierendem Nightlife.“
Auffallend ist eine charakteristische Dramaturgie in vielen Stücken. Ruhige Passagen stehen häufig am Anfang, mitunter kreieren hier Klangfarben und Gesang enigmatische oder lauernde Stimmungen. Rhythmische Akzente und Beats setzen erst nach einer Weile ein, Veronika Harcsas warm timbrierte Stimme schwingt sich von dunklen Lagen in strahlende Höhen. Bálint Gyémánt spielt akustische und E-Gitarre, auf letzterer entwirft er mittels diverser Effekte ein weites Klangpanorama aus fließenden Klängen und energiegeladenen Ausbrüchen. Obwohl beide erst Mitte Dreißig sind, flirten Harcsa und Gyémánt bisweilen mit Referenzen an Psychedelic Rock. Auch ihre gemeinsame ungarische Herkunft leuchtet vereinzelt auf, zeigt sich aber subtil, nicht in konkreten Referenzen. „Sie lässt sich in der Folk-Improvisation am Ende meines Solos bei Last Night oder in den ungeraden Rhythmen von San Francisco erkennen. Aber das sind eher Anklänge. Das echte Erbe steckt in der Haltung, dass Rhythmen ebenso wichtig sind wie Melodien.“
Die meisten Songs auf Shapeshifter wurden von Veronika Harcsa geschrieben, sie sind poetische Reflexionen über Privates und den Lauf der Welt. „Ich lebe in London und Budapest, fliege sehr oft und denke, dieses Leben unterwegs ist in unserer Generation sehr weit verbreitet. Unsere ständige Mobilität ist widersprüchlich und erzeugt Ungewissheit. Wir können die Welt erobern, an ferne Plätze gelangen, das beste aus allen Kulturen bekommen. Gleichzeitig werden wir überwältigt von der Flut der Eindrücke und Informationen, suchen nach Ruhe und verstecken uns vor dem Lärm.“
Die Verbindung zu den beiden Musikern aus Belgien, die das Duo Harcsa-Gyémánt nun erstmals zum Quartett erweitern, reicht einige Jahre zurück. Seit ihrem Studium in Brüssel hat Harcsa Kontakt zur belgischen Szene gehalten und in verschiedenen Formationen mit Nicolas Thys und Antoine Pierre gespielt. „Ich war ziemlich sicher, dass die Konstellation auch mit Bálint funktionieren würde“, erzählt Harcsa, „außerdem scheint es so, dass belgischer und ungarischer Humor nahe beieinander sind. Jedenfalls haben wir bei den Proben und Aufnahmen viel gelacht.“ Thys und Pierre spielen seit 2014 gemeinsam im Quartett TaxiWars mit Tom Barman, dem Kopf der Avantgarde-Pop-Band Deus, und Robin Verheyen; außerdem im Trio mit Saxophonist Jeroen van Herzeele. Thys eigene Formation The Sound People Project fällt durch die Besetzung mit Harfe, Klarinette, Bratsche und Gitarre auf. Drummer Antoine Pierre trat 2010 gerade mal 18 Jahre alt in die Band von Philip Catherine ein. 2014 absolvierte er seinen Master in Brüssel und zog nach New York, zwei Jahre später veröffentlichte er sein erstes Album als Leader seines Oktetts.
Nicht allein durch die neue Besetzung markiert Shapeshifter einen eindrucksvollen weiteren Schritt in der erfolgreichen Zusammenarbeit von Veronika Harcsa und Bálint Gyémánt. Der Titel des Albums steht symbolhaft für die Entwicklung: Die Band wächst, der Klang wird opulenter, tiefgründiger, komplexer, die Dynamik noch kraftvoller. Gleichzeitig bleibt die Essenz präsent, nämlich das Spiel mit markanten Melodien und variablen Grooves, eleganten Stilwechseln und dem intensivem Gesang einer herausragenden Stimme. So klingt moderner, pan-europäischer Songwriter-Jazz, der persönlichen Ausdruck über kurzlebige Trends stellt.
Auf Shapeshifter schlagen Harcsa und Gyémánt ein neues Kapitel ihrer Zusammenarbeit auf. Erstmals im Quartett, mit Nicolas Thys am Bass und Schlagzeuger Antoine Pierre, bekommen die atmosphärischen Eigenkompositionen nun mehr Fundament. Rhythmische Finesse, facettenreiche Harmonien und luftige, selbst in dynamischen Verdichtungen klug austarierte Arrangements entwickeln soghafte Qualitäten. Es ist Musik die atmet und die beim wiederholten Hören weitere Details offenbart. „Wir mögen die Dualität von eingängigen Melodien und klanglichen Konzepten“, erklärt Veronika Harcsa, „unsere Stücke haben Strophen, Bridges und Refrains ähnlich wie Popsongs und sind gleichzeitig in Jazzästhetik verwurzelt.“ Ein gutes Beispiel für diese Balance aus direkter Emotionalität und hintergründigen Ideen ist die „Nights“-Trilogie. Ursprünglich als ein 16 Minuten langer Track eingespielt, wurde sie erst danach in drei Stücke unterteilt. Sie spannen einen Bogen von atmosphärischer Ballade zu ekstatischen Grooves und beschreiben, so Harcsa, „die verschiedenen Gesichter einer nächtlichen Stadt, von einsamen leeren Straßen zu vibrierendem Nightlife.“
Auffallend ist eine charakteristische Dramaturgie in vielen Stücken. Ruhige Passagen stehen häufig am Anfang, mitunter kreieren hier Klangfarben und Gesang enigmatische oder lauernde Stimmungen. Rhythmische Akzente und Beats setzen erst nach einer Weile ein, Veronika Harcsas warm timbrierte Stimme schwingt sich von dunklen Lagen in strahlende Höhen. Bálint Gyémánt spielt akustische und E-Gitarre, auf letzterer entwirft er mittels diverser Effekte ein weites Klangpanorama aus fließenden Klängen und energiegeladenen Ausbrüchen. Obwohl beide erst Mitte Dreißig sind, flirten Harcsa und Gyémánt bisweilen mit Referenzen an Psychedelic Rock. Auch ihre gemeinsame ungarische Herkunft leuchtet vereinzelt auf, zeigt sich aber subtil, nicht in konkreten Referenzen. „Sie lässt sich in der Folk-Improvisation am Ende meines Solos bei Last Night oder in den ungeraden Rhythmen von San Francisco erkennen. Aber das sind eher Anklänge. Das echte Erbe steckt in der Haltung, dass Rhythmen ebenso wichtig sind wie Melodien.“
Die meisten Songs auf Shapeshifter wurden von Veronika Harcsa geschrieben, sie sind poetische Reflexionen über Privates und den Lauf der Welt. „Ich lebe in London und Budapest, fliege sehr oft und denke, dieses Leben unterwegs ist in unserer Generation sehr weit verbreitet. Unsere ständige Mobilität ist widersprüchlich und erzeugt Ungewissheit. Wir können die Welt erobern, an ferne Plätze gelangen, das beste aus allen Kulturen bekommen. Gleichzeitig werden wir überwältigt von der Flut der Eindrücke und Informationen, suchen nach Ruhe und verstecken uns vor dem Lärm.“
Die Verbindung zu den beiden Musikern aus Belgien, die das Duo Harcsa-Gyémánt nun erstmals zum Quartett erweitern, reicht einige Jahre zurück. Seit ihrem Studium in Brüssel hat Harcsa Kontakt zur belgischen Szene gehalten und in verschiedenen Formationen mit Nicolas Thys und Antoine Pierre gespielt. „Ich war ziemlich sicher, dass die Konstellation auch mit Bálint funktionieren würde“, erzählt Harcsa, „außerdem scheint es so, dass belgischer und ungarischer Humor nahe beieinander sind. Jedenfalls haben wir bei den Proben und Aufnahmen viel gelacht.“ Thys und Pierre spielen seit 2014 gemeinsam im Quartett TaxiWars mit Tom Barman, dem Kopf der Avantgarde-Pop-Band Deus, und Robin Verheyen; außerdem im Trio mit Saxophonist Jeroen van Herzeele. Thys eigene Formation The Sound People Project fällt durch die Besetzung mit Harfe, Klarinette, Bratsche und Gitarre auf. Drummer Antoine Pierre trat 2010 gerade mal 18 Jahre alt in die Band von Philip Catherine ein. 2014 absolvierte er seinen Master in Brüssel und zog nach New York, zwei Jahre später veröffentlichte er sein erstes Album als Leader seines Oktetts.
Nicht allein durch die neue Besetzung markiert Shapeshifter einen eindrucksvollen weiteren Schritt in der erfolgreichen Zusammenarbeit von Veronika Harcsa und Bálint Gyémánt. Der Titel des Albums steht symbolhaft für die Entwicklung: Die Band wächst, der Klang wird opulenter, tiefgründiger, komplexer, die Dynamik noch kraftvoller. Gleichzeitig bleibt die Essenz präsent, nämlich das Spiel mit markanten Melodien und variablen Grooves, eleganten Stilwechseln und dem intensivem Gesang einer herausragenden Stimme. So klingt moderner, pan-europäischer Songwriter-Jazz, der persönlichen Ausdruck über kurzlebige Trends stellt.
Rezensionen
»Ein Album zum konzentrierten Hinhören, auf dem es vieles zu entdecken gibt – nicht zuletzt klanglich.« (Audio, April 2019)- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Listen To Me Now
- 2 San Francisco
- 3 First Night
- 4 Second Night
- 5 Last Night
- 6 Serge With Holy Scar
- 7 Shapeshifter
- 8 Bori's Rebel