Sun Ra: Strange Strings auf CD

Fans von Sun Ra's Space Bop und genreübergreifendem Jazz werden mit Strange Strings einen Schock erleben. Selbst im eklektischen und manchmal verwirrenden Sun-Ra-Katalog ist Strange Strings, das 1967 erstmals veröffentlicht wurde, ein Ausreißer. Ist es Musik oder nur Lärm? Oder Lärm als Musik? John Cage konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.

Für dieses Album sammelte Sun Ra ein ganzes Arsenal exotischer Saiteninstrumente und verteilte sie an sein Arkestra unter der Prämisse, dass „Saiten die Menschen auf besondere Weise berühren können“. Dass die Arkestrans nicht wussten, wie man diese Instrumente spielt oder stimmt, war nicht nebensächlich - es war der Punkt. Ra bezeichnete es als „eine Studie in Unwissenheit“. Das Ergebnis war primitiv und doch raffiniert; brutal und doch hochsensibel. In seinem Essay für diese erweiterte Ausgabe bezeichnet der Musiker und Kurator David Toop Strange Strings als „durchtränkt von Geheimnissen“.

Die Originalversion der Saturn-LP von 1967 war monophon, enthielt drei Tracks und litt beim Mastering unter Verzerrungen (vielleicht aufgrund der hohen Dezibel im Studio und des übermäßigen Halls). Einige Sessions wurden jedoch in Stereo aufgenommen. Ein Dutzend Werke mit fremden Saiten wurden ausfindig gemacht, von denen fünf auf dieser neu gemasterten Ausgabe enthalten sind. Auf der Rückseite der Original-Saturn-LP waren keine Titel angegeben, aber die drei veröffentlichten Werke wurden später als „World's Approaching“, das Titelstück der LP und eine Umkehrung des Titels, „Strings Strange“, identifiziert. Eine nachträglich entdeckte Kassettenbox listete die dritte Aufnahme als „Strange Strange“, ein Titel, der in dieser Ausgabe verwendet wurde.

CD und LP sind neu gemastert und mit Bonustracks versehen, mit Liner Notes von Irwin Chusid und einem Essay von David Toop. Die 2xLP-Vinyl-Edition wurde bei RTI gepresst und ist in einer Stoughton-Gatefold-Hülle verpackt und enthält eine gedruckte Einlegekarte mit dem Original-Cover.