Peter Schärli: Live At The BeJazz Club, Bern 2019
Live At The BeJazz Club, Bern 2019
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: TCB The Montreux Jazz Label, 2019
- Bestellnummer: 11143723
- Erscheinungstermin: 10.3.2023
+ Santy Patton, Glenn Ferris
»Traditionell« nennt Peter Schärli die Musik auf dieser CD. Aber was bedeutet »traditionell«?
Es geht darum, etwas am Leben zu erhalten, das in Gefahr ist, in Vergessenheit zu geraten und zu verschwinden. Etwas, das wir aus den Augen verlieren, weil sich unser Horizont verengt, weil wir in unserem besinnungslosen Vorwärtsdrängen nur in eine Richtung schauen oder hören und dabei die Weite der Möglichkeiten aus dem Blick und aus dem Ohr verlieren. Mit ein wenig Abstand fällt es leichter zu erkennen, wie lächerlich unser ständiges Streben nach Optimierung - das auch ein ständiges Vernachlässigen bedeutet - eigentlich ist. Wir haben inzwischen erkannt, dass sich der unablässige Anspruch auf unbedingte, absolute Neuheit in den Künsten als ziemlich aufgeblasen und anmaßend erwiesen hat.
Auch die Literatur kennt nur wenige Themen, und deshalb geht es in der Kunst weniger um das Erfinden als vielmehr um das Übersetzen, Interpretieren und immer wieder Variieren. (Auch die Zerstörung von etwas Vorhandenem ist an dieses Vorhandene gebunden.)
»Nichts von dem, was gesagt wird, ist neu, nichts von dem, was gemeint ist, kommt aus dem Nichts«, hat der Literaturwissenschaftler George Steiner beobachtet. Und der Kunsthistoriker Ernst Gombrich stellte fest: »Auch der größte Künstler braucht eine Sprache für sein Werk. Nur die Tradition, die er vorfindet, kann ihm das Rohmaterial der Bilder liefern, die er braucht.«
Der Philosoph Odo Marquard hat es auf den Punkt gebracht: »Jede Zukunft braucht eine Vergangenheit.« Es kommt also darauf an, wie wir mit dem umgehen, was uns begegnet. Wer glaubt, dass Peter Schärli und seine Gruppe - in diesem Fall - versuchen, die Zeit zurückzudrehen und der Gegenwart zu entfliehen, der irrt. Bei der Musik auf dieser CD geht es nicht um die Abkehr vom Hier und Jetzt, sondern um die Verbindung des Hier und Jetzt mit einem zeitlosen Fluss. Das nennt man Kultur. Und deshalb gibt es einen weiteren, weniger abstrakten Grund, diese Musik zu hören.
Die Musiker, die hier spielen, haben in jahrelanger Zusammenarbeit eine Beziehung und gegenseitiges Vertrauen aufgebaut, auf der Suche nach ihrem eigenen »Klang«, ihrer eigenen »Sprache« - fernab von jeglicher Affektiertheit oder künstlichem Gepose. Sie nehmen sich alle Zeit, die sie brauchen, um ihre Songs mit Ruhe und Gelassenheit zu entwickeln. Sie atmen frei - in einer atemlosen, hektischen Zeit. Sie suchen die Mäßigung in unserer Maßlosigkeit. Und sie stellen sich damit gegen den kategorischen Imperativ unserer Leistungsgesellschaft, keine Zeit zu »verschwenden«.
Man höre sich nur Nina Simones Lied »Four Women« an. Ist es veraltet? Obsolet? - Mitnichten! Die vorliegende Interpretation schafft eine Stimmung, die es uns ermöglicht, innezuhalten, uns auf Begegnungen einzulassen. Das ist ein gekonntes Zusammenspiel aus einer anderen Zeit. Musik, die kann und nicht muss (denn »muss« wäre ein totalitärer Ansatz). Mehr braucht man nicht zu sagen. Diese Musik spricht für sich selbst...
Es geht darum, etwas am Leben zu erhalten, das in Gefahr ist, in Vergessenheit zu geraten und zu verschwinden. Etwas, das wir aus den Augen verlieren, weil sich unser Horizont verengt, weil wir in unserem besinnungslosen Vorwärtsdrängen nur in eine Richtung schauen oder hören und dabei die Weite der Möglichkeiten aus dem Blick und aus dem Ohr verlieren. Mit ein wenig Abstand fällt es leichter zu erkennen, wie lächerlich unser ständiges Streben nach Optimierung - das auch ein ständiges Vernachlässigen bedeutet - eigentlich ist. Wir haben inzwischen erkannt, dass sich der unablässige Anspruch auf unbedingte, absolute Neuheit in den Künsten als ziemlich aufgeblasen und anmaßend erwiesen hat.
Auch die Literatur kennt nur wenige Themen, und deshalb geht es in der Kunst weniger um das Erfinden als vielmehr um das Übersetzen, Interpretieren und immer wieder Variieren. (Auch die Zerstörung von etwas Vorhandenem ist an dieses Vorhandene gebunden.)
»Nichts von dem, was gesagt wird, ist neu, nichts von dem, was gemeint ist, kommt aus dem Nichts«, hat der Literaturwissenschaftler George Steiner beobachtet. Und der Kunsthistoriker Ernst Gombrich stellte fest: »Auch der größte Künstler braucht eine Sprache für sein Werk. Nur die Tradition, die er vorfindet, kann ihm das Rohmaterial der Bilder liefern, die er braucht.«
Der Philosoph Odo Marquard hat es auf den Punkt gebracht: »Jede Zukunft braucht eine Vergangenheit.« Es kommt also darauf an, wie wir mit dem umgehen, was uns begegnet. Wer glaubt, dass Peter Schärli und seine Gruppe - in diesem Fall - versuchen, die Zeit zurückzudrehen und der Gegenwart zu entfliehen, der irrt. Bei der Musik auf dieser CD geht es nicht um die Abkehr vom Hier und Jetzt, sondern um die Verbindung des Hier und Jetzt mit einem zeitlosen Fluss. Das nennt man Kultur. Und deshalb gibt es einen weiteren, weniger abstrakten Grund, diese Musik zu hören.
Die Musiker, die hier spielen, haben in jahrelanger Zusammenarbeit eine Beziehung und gegenseitiges Vertrauen aufgebaut, auf der Suche nach ihrem eigenen »Klang«, ihrer eigenen »Sprache« - fernab von jeglicher Affektiertheit oder künstlichem Gepose. Sie nehmen sich alle Zeit, die sie brauchen, um ihre Songs mit Ruhe und Gelassenheit zu entwickeln. Sie atmen frei - in einer atemlosen, hektischen Zeit. Sie suchen die Mäßigung in unserer Maßlosigkeit. Und sie stellen sich damit gegen den kategorischen Imperativ unserer Leistungsgesellschaft, keine Zeit zu »verschwenden«.
Man höre sich nur Nina Simones Lied »Four Women« an. Ist es veraltet? Obsolet? - Mitnichten! Die vorliegende Interpretation schafft eine Stimmung, die es uns ermöglicht, innezuhalten, uns auf Begegnungen einzulassen. Das ist ein gekonntes Zusammenspiel aus einer anderen Zeit. Musik, die kann und nicht muss (denn »muss« wäre ein totalitärer Ansatz). Mehr braucht man nicht zu sagen. Diese Musik spricht für sich selbst...
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 The Old Country
- 2 Purge (Oh Yeah!)
- 3 Joyce’s Samba
- 4 When The Night Turns Into Day
- 5 In Your Own Sweet Way
- 6 Four Women
- 7 Stardust
Peter Schärli
Live At The BeJazz Club, Bern 2019
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