Omer Klein: Personal Belongings (180g)
Was wichtig ist
Wie so viele Bereiche des Lebens hat die Corona-Pandemie auch die Musikwelt hart getroffen. Konzerte wurden abgesagt, Tourneen verschoben. In so einer Zeit wird einem klar, was wichtig ist, wer man ist. Omer Klein lässt uns 2021 daran teilhaben: an seinen Erlebnissen, Erfahrungen und Gedanken.
»Personal Belongings« heißt das 2021er-Album des israelischen Jazzpianisten und Komponisten.
Personal Belongings (180g)
LP
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Label: Warner, 2021
- Bestellnummer: 10568693
- Erscheinungstermin: 17.9.2021
Weitere Ausgaben von Personal Belongings
Omers persönlichstes Album – musikalische Momente im Pandemie-Jahr
Omer Klein lädt auf seinem neuen, bislang persönlichsten Album zu einer feinsinnigen Beobachtung des Istzustands der Welt ein. Während des Pandemie-Jahres 2020 entstanden, spiegeln die zehn Stücke Kleins Realität als Mensch, Pianisten, Komponist, Bandleader, Vater und Künstler zwischen den Kulturen.
Die erste Covid-Welle stellte auch ihn vor ungeahnte Herausforderungen. In Israel geboren, derzeit in Frankfurt beheimatet, endete sein Musikerleben aus dem Koffer im Frühjahr 2020 abrupt von einem Tag auf den anderen. Kein Typ für Gegenwartsschmerz, begann Klein sodann damit, die viele freie Zeit zum Komponieren zu nutzen. Seine Emotionen und Erfahrungen der Momente, in denen weite Teile der Erde stillzustehen schienen, in denen viele Menschen erkrankten und schreckliche Bilder die Zeit zeichneten, verlangten nach Bündelung und Ausdruck.
Den Blick abwechselnd nach innen und außen gerichtet, entstand sukzessive ein Erzählstrang von außergewöhnlicher Dynamik und Tiefe, in dem er das Kleine im Großen betrachtet. Um dem beständigen Mäandern zwischen Alleinsein und dem Wunsch nach Miteinander Ausdruckskraft zu verleihen, entschied sich Klein für eine spezielle Zusammensetzung der zehn Stücke von „Personal Belongings“. Zwischen sechs Soloklavierstücken, in denen er seine Beziehung zum Piano spürbar intensiviert, finden sich vier Aufnahmen mit seinen langjährigen Weggefährten Haggai Cohen-Milo (Bass) und Amir Bresler (Schlagzeug). Die daraus gewonnene Spannung schafft ein einnehmend-packendes Wechselspiel aus stiller Einkehr und energiegeladener Trio-Gemeinschaft. Die ineinandergreifenden Stücke „Kavana“ und „Baghdad Blues“ zeugen gleich zu Beginn des Albums mit ihren Zutaten aus nahöstlicher Romantik und der Improvisationskraft des Jazz von dieser besonderen Lebendigkeit.
„The Magnets“, in dem Klein einen Bogen von Südamerika zu den großen Kompositionsgenies der Hochromantik spannt, ist ein fieberhaft-besessenes Liebeslied, das mit einem pastoralen Ende überrascht - einer der intimsten Momente in Kleins Repertoire. Wie das lyrische „Sun Girl“, wurde auch dieses Stück von seiner Beziehung zu seiner Lebenspartnerin inspiriert. Das anmutige, beinahe unbekümmert-fröhlich tänzelnde „The Flower And The Seed“ ist hingegen seinen Kindern gewidmet.
Freiheit, Austausch und Verbindung zwischen Menschen, Ländern, Gebräuchen und Sprachen, spielen darin tragende Rollen. Klein und seine beiden Mitspieler sind am Jazz und dessen grenzenloser, permanenter Suche nach Expansion geschult. Gleichzeitig ist Kleins Musik unterhaltend im willkommenen Sinn. Der funky Shuffle-Swing „Shake It“ ist nicht leicht zu spielen, schafft aber mit seinen melodischen Krönchen auch allen, die bislang mit Jazz nichts am Hut hatten, unmittelbaren Zugang. Klein ist niemals bemüht, spieltechnisch zu beeindrucken, aber immer daran interessiert, seine Musik so reich wie möglich zu gestalten.
Manchmal bedient er sich literarischer Inspirationsquellen, wie im mysteriösen Solo-Stück „Najara“, das den Namen eines jüdischen liturgischen Dichters trägt. Dessen Sehnsuchtspoesie inspirierte Klein dazu, eins seiner empathischsten Motive zu komponieren. Ans Ende von „Personal Belongings“ hat Klein ganz bewusst eine eindringlich-instrumentale Interpretation des Klassikers „What A Wonderful World“ gestellt. Es ist ein profundes Statement, denn während des Studiums der Lyrics zu dem Song wurde ihm bewusst, dass sich hinter deren Gutmütigkeit reichlich Schmerz verbirgt. 2020 war ja nicht nur das Covid-Jahr. Es signalisierte auch die Wichtigkeit der #BlackLivesMatter-Bewegung. „The colors of the rainbow, so pretty in the sky“ - das Schöne der Verschiedenheiten unsere Hautfarben und Kulturen zu bekräftigen, war für Klein beinahe ein versöhnlich intendiertes Muss im Setzen einer Endnote für „Personal Belongings“. Nicht minder ergreifend wirkt in Covid-Zeiten ein weiterer Schlusssatz: „I see friends shaking hands, saying how do you do, they‘re really saying I love you“.
Omer Klein lädt auf seinem neuen, bislang persönlichsten Album zu einer feinsinnigen Beobachtung des Istzustands der Welt ein. Während des Pandemie-Jahres 2020 entstanden, spiegeln die zehn Stücke Kleins Realität als Mensch, Pianisten, Komponist, Bandleader, Vater und Künstler zwischen den Kulturen.
Die erste Covid-Welle stellte auch ihn vor ungeahnte Herausforderungen. In Israel geboren, derzeit in Frankfurt beheimatet, endete sein Musikerleben aus dem Koffer im Frühjahr 2020 abrupt von einem Tag auf den anderen. Kein Typ für Gegenwartsschmerz, begann Klein sodann damit, die viele freie Zeit zum Komponieren zu nutzen. Seine Emotionen und Erfahrungen der Momente, in denen weite Teile der Erde stillzustehen schienen, in denen viele Menschen erkrankten und schreckliche Bilder die Zeit zeichneten, verlangten nach Bündelung und Ausdruck.
Den Blick abwechselnd nach innen und außen gerichtet, entstand sukzessive ein Erzählstrang von außergewöhnlicher Dynamik und Tiefe, in dem er das Kleine im Großen betrachtet. Um dem beständigen Mäandern zwischen Alleinsein und dem Wunsch nach Miteinander Ausdruckskraft zu verleihen, entschied sich Klein für eine spezielle Zusammensetzung der zehn Stücke von „Personal Belongings“. Zwischen sechs Soloklavierstücken, in denen er seine Beziehung zum Piano spürbar intensiviert, finden sich vier Aufnahmen mit seinen langjährigen Weggefährten Haggai Cohen-Milo (Bass) und Amir Bresler (Schlagzeug). Die daraus gewonnene Spannung schafft ein einnehmend-packendes Wechselspiel aus stiller Einkehr und energiegeladener Trio-Gemeinschaft. Die ineinandergreifenden Stücke „Kavana“ und „Baghdad Blues“ zeugen gleich zu Beginn des Albums mit ihren Zutaten aus nahöstlicher Romantik und der Improvisationskraft des Jazz von dieser besonderen Lebendigkeit.
„The Magnets“, in dem Klein einen Bogen von Südamerika zu den großen Kompositionsgenies der Hochromantik spannt, ist ein fieberhaft-besessenes Liebeslied, das mit einem pastoralen Ende überrascht - einer der intimsten Momente in Kleins Repertoire. Wie das lyrische „Sun Girl“, wurde auch dieses Stück von seiner Beziehung zu seiner Lebenspartnerin inspiriert. Das anmutige, beinahe unbekümmert-fröhlich tänzelnde „The Flower And The Seed“ ist hingegen seinen Kindern gewidmet.
Freiheit, Austausch und Verbindung zwischen Menschen, Ländern, Gebräuchen und Sprachen, spielen darin tragende Rollen. Klein und seine beiden Mitspieler sind am Jazz und dessen grenzenloser, permanenter Suche nach Expansion geschult. Gleichzeitig ist Kleins Musik unterhaltend im willkommenen Sinn. Der funky Shuffle-Swing „Shake It“ ist nicht leicht zu spielen, schafft aber mit seinen melodischen Krönchen auch allen, die bislang mit Jazz nichts am Hut hatten, unmittelbaren Zugang. Klein ist niemals bemüht, spieltechnisch zu beeindrucken, aber immer daran interessiert, seine Musik so reich wie möglich zu gestalten.
Manchmal bedient er sich literarischer Inspirationsquellen, wie im mysteriösen Solo-Stück „Najara“, das den Namen eines jüdischen liturgischen Dichters trägt. Dessen Sehnsuchtspoesie inspirierte Klein dazu, eins seiner empathischsten Motive zu komponieren. Ans Ende von „Personal Belongings“ hat Klein ganz bewusst eine eindringlich-instrumentale Interpretation des Klassikers „What A Wonderful World“ gestellt. Es ist ein profundes Statement, denn während des Studiums der Lyrics zu dem Song wurde ihm bewusst, dass sich hinter deren Gutmütigkeit reichlich Schmerz verbirgt. 2020 war ja nicht nur das Covid-Jahr. Es signalisierte auch die Wichtigkeit der #BlackLivesMatter-Bewegung. „The colors of the rainbow, so pretty in the sky“ - das Schöne der Verschiedenheiten unsere Hautfarben und Kulturen zu bekräftigen, war für Klein beinahe ein versöhnlich intendiertes Muss im Setzen einer Endnote für „Personal Belongings“. Nicht minder ergreifend wirkt in Covid-Zeiten ein weiterer Schlusssatz: „I see friends shaking hands, saying how do you do, they‘re really saying I love you“.
Rezensionen
»Ein Meisterstück…Die Musik des Tonträgers ist dynamisch, mit exzellenten Improvisationssequenzen und auch oft fragil mit tief emotionalen Impressionen. Neben Nummern mit beseelt rühriger Aussage wie ›Sun Girl‹, ›Good Hands‹ oder ›Quarantined with you‹ hört man Kompositionen, die von ausdrücklicher Brillanz sind: Bei ›The Magnets‹ gleitet Omer geschickt von einem südamerikanischen Thema in den Stil der klassischen Romantiker über.« (Concerto.at, Aug-Sept 2021)»Der Wahl-Frankfurter beweist hier, dass er auch ohne sein famoses Trio ein swingendes Feuer entfachen kann (Good Hands), an anderer Stelle gibt er sich ganz einer spätsommerlichen Romantik hin (Quarantined with you). ›Das Klavier ist mehr als ein Instrument, es ist ein emotionaler und intellektueller Ort‹ – sagte der Künstler einmal. Nun klingt Omer Klein so gefühlsbetont und gleichzeitig funky wie nie.« (Galore, August 2021)
»... eine wie immer spannende und unterhaltsame Melange. (...) Sidney Meyer in den Emil Berliner Studios schnitt das Vinyl sehr weit, entsprechend knackig geriet der Sound.« (Audio, Dezember 2021)
- Tracklisting
LP
- 1 Kavana (Omer Klein)
- 2 Baghdad Blues (Omer Klein Trio)
- 3 The Magnets (Omer Klein)
- 4 The Flower and the Seed (Omer Klein Trio)
- 5 Good Hands (Omer Klein)
- 6 Sun Girl (Omer Klein Trio)
- 7 Najara (Omer Klein)
- 8 Shake it (Omer Klein Trio)
- 9 Quarantined with you (Omer Klein)
- 10 What a Wonderful World (Omer Klein)