Nana Rashid: Music For Betty auf LP

Mit ihrer zeitlosen, gefühlvollen Stimme, die an die große Nina Simone erinnert, ist die dänische Sängerin Nana Rashid stolz darauf, in diesem Frühjahr ihr Debüt »Music For Betty« auf April Records zu präsentieren.

Unterstützt von dem von der Kritik gefeierten Trio Little North, präsentiert das Album 8 Perlen, die eine Künstlerin mit einer souveränen Bühnenpräsenz und einem Talent zum Geschichtenerzählen zeigen, das ihre Jugend verleugnet. Auf dem schmalen Grat zwischen einer Hommage an ihre Vorbilder und einer unbestreitbar modernen, selbstbewussten Performance verortet sich die Sängerin durch ihre spannungsgeladene Lyrik und ihre politisch/spirituellen Untertöne in der Gegenwart.

Das Herz und die Seele von allem, was Rashid tut, ist in dem Glauben verwurzelt, dass Musik uns an das erinnern kann, was wir gemeinsam haben - unsere Menschlichkeit. In Anlehnung an den ersten Track »Poor Blue Betty« ist der Name des Albums eine Hommage an die Teile von uns selbst, die wir ablehnen, uns aber dennoch so sehr danach sehnen, denn sie sind es, die uns ganz machen. Die acht Tracks auf dem Album wurden aus dem Wunsch heraus geschrieben und ausgewählt, Musik für die abgelehnten Teile der Seele von Rashid zu machen, um sie wieder in sich selbst zu integrieren. Als Nachfolgerin ihrer 2016 erschienenen Platte »Sorrow In Sunlight« fügt sie mit dem Klaviertrio Little North eine zusätzliche Dimension zum Zusammenhalt der Musik hinzu. Das Trio erschien auf dem Cover der Spotify-Playlist »State of Jazz« (zweimal!) und erhielt für sein 2022 erschienenes Album »Familiar Places« eine glänzende Rezension im Downbeat Magazine.

Die subtile Musikalität des Trios unterstreicht Rashids kraftvollen Gesang und lässt die Lyrik und das Songwriting für sich selbst sprechen. Die Arrangements sind nackt und roh, aber elegant. Das Klaviertrio hat einen staubigen und zuweilen fast filmischen Klang. An anderen Stellen gleitet das Trio in einen druckvollen, organischen Druck, der die klagenden Botschaften von Ungerechtigkeit und Kummer unterstützt. Vom geräumigen, skandinavisch-jazzigen »Goodbye My Love« über die Welt der Textur und der erweiterten Techniken des Pianisten Benjamin Norholm Jacobsen in »Johnny Guitar« bis hin zum entspannten Groove von »Mother, Father« mit amerikanischer Attitüde fließt das Album durch ein Meer von Einflüssen, das durch seinen fesselnden, melancholischen Ton geerdet wird.

Die fesselnde Stimme von Nana Rashid, die mit Reife, Selbstvertrauen und Stil Geschichten erzählt, zieht den Hörer in ihren Bann und nimmt ihn mit auf eine Reise durch die innersten Gedanken und Gefühle, die dieses fesselnde Debütalbum ausmachen, das einen neuen Blick darauf wirft, wie moderner skandinavischer Vokaljazz heute klingen kann.