Klaus König: Songs for Laila
Songs for Laila
CD
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- Label: TCB The Montreux Jazz Label, 2023
- Bestellnummer: 11592460
- Erscheinungstermin: 5.1.2024
+ Patrick Sommer, Andi Wettstein
In der klassischen Musik bezeichnet der Begriff "Klaviertrio" eine Formation aus Violine, Violoncello und Klavier. Von Beethoven bis Brahms und darüber hinaus gibt es eine Fülle von Kompositionen für diese hochproduktive Kammermusikstruktur. Der Jazzfreund hingegen versteht unter "Klaviertrio" eine Kombination aus Klavier, Kontrabass und Schlagzeug. Das ist es, worüber wir hier sprechen. Vorläufer dieser im Jazz so wichtigen Besetzung waren zweifellos die Pianisten, die schon früh den "Stride-Stil" entwickelten und ohne die Unterstützung einer Rhythmusgruppe vollwertig - und kostengünstig - spielen konnten. Später jedoch ermöglichte die Hinzunahme von Bass und Schlagzeug mehr rhythmischen, melodischen und klanglichen Reichtum. Sie befreiten die Pianisten auch von der Notwendigkeit, den Rhythmus mit der linken Hand zu markieren, was die Entwicklung neuer Klavierstile ermöglichte. Darüber hinaus wurde das Trio zum idealen Partner für Blasinstrumente. Ein-Bläser-plus-Trio-Quartette und Zwei-Bläser-Quintette dominierten bald die Jazzszene.
Bis heute basiert ein großer Teil der Jazzproduktion auf diesen Instrumentenkombinationen, die oft um zusätzliche Blasinstrumente erweitert werden. Auch Sängerinnen und Sänger entdeckten und nutzen das Trio als Begleitformation. In den turbulenten 60er und 70er Jahren, als einige Jazzmusiker im Anschluss an Pioniere wie Cecil Taylor und Paul Bley begannen, die freie Improvisation zu erforschen, begannen sie, die Zwänge des Trios hinter sich zu lassen. Mit den neuen Ideen einer Musik, die von den Fesseln fester Formen und Harmonien befreit war, wurden egalitäre Konzepte übernommen. Die mit dem Begriff "Rhythmusgruppe" verbundene untergeordnete Rolle eines rein begleitenden Elements widersprach dieser Entwicklung vehement. Die Revolution des Free Jazz ist wohl untrennbar mit den großen Jugendbewegungen der 1960er Jahre verbunden: der Flower-Power-Bewegung in den USA und der 68er-Generation hierzulande. In der Musik - und wahrscheinlich nicht nur in der Musik - brachte dies auch eine gewisse Anti-Exklusivitäts-Mentalität mit sich: Jeder kann mitmachen und seine Kreativität ausleben; Kunst kennt keine Verbote; oder wie der Maler Joseph Beuys verkündete: "Jeder ist ein Künstler". In dieser Atmosphäre war es unvermeidlich, dass in jenen Jahren im New Jazz so mancher Gleichgesinnte auftauchte, der eigentlich nicht dorthin gehörte: Möchtegern-Musiker, die ihr Instrument nicht wirklich beherrschten und bei genauerem Hinsehen auch nur ansatzweise in der Musik verankert waren.
Kehren wir zu unserem Thema zurück. Im Klaviertrio der 1960er Jahre hatte man die dienende Funktion von Bass und Schlagzeug schon weitgehend evolutionär hinter sich gelassen. Man denke an das Bill Evans Trio und seine Vorbildfunktion für viele junge Musiker in aller Welt. Doch für viele Adepten der Freien Form war das nicht genug. Neue Instrumentalkombinationen sollten die etablierten Konstrukte ersetzen. Ein Duo aus Piccoloflöte und Basstuba? Warum nicht! Neue Musik verlangt nach neuen Klängen. Diese Entwicklungen waren zweifellos legitim, fast selbstverständlich in der dramatischen Umbruchstimmung der 60er Jahre.
Aber es waren wohl eher die Theoretiker, die diesen Trend vorantrieben, denn schon ein kurzer Blick zurück in die Jazzszene zeigt, dass die etablierten Ensembles auch im neuen revolutionären Umfeld weitgehend unverändert weiter bestanden. Das Klaviertrio in Kombination mit Bläsern blieb ein fester Eckpfeiler des Free Jazz. Ich war damals sehr daran interessiert, das Neue im Jazz zu verfolgen und so viel wie möglich aufzunehmen, und ich kann Ihnen sagen, dass viele Aufnahmen den Weg in meine Kopfhörer gefunden haben. Aber ich habe nur sehr wenige Platten gefunden, die mich davon überzeugt haben, dass die Wünsche der Radikalen jemals verwirklicht worden sind. Ich erinnere mich, dass Albert Mangelsdorff, als wir ihn zu einem unserer "Jazz Live"-Konzerte ins Radiostudio Zürich einluden, geklagt hatte, er finde niemanden, mit dem er freie Duo-Musik machen könne. Er hätte es sehr gerne versucht, aber ich weiß nicht, ob er sein Experiment jemals zufriedenstellend umsetzen konnte.
Aber es waren wohl eher die Theoretiker, die diesen Trend vorantrieben, denn schon ein kurzer Blick zurück in die Jazzszene zeigt, dass die etablierten Ensembles auch im neuen revolutionären Umfeld weitgehend unverändert weiter bestanden. Das Klaviertrio in Kombination mit Bläsern blieb ein fester Eckpfeiler des Free Jazz. Ich war damals sehr daran interessiert, das Neue im Jazz zu verfolgen und so viel wie möglich aufzunehmen, und ich kann Ihnen sagen, dass viele Aufnahmen den Weg in meine Kopfhörer gefunden haben. Aber ich habe nur sehr wenige Platten gefunden, die mich davon überzeugt haben, dass die Wünsche der Radikalen jemals verwirklicht worden sind. Ich erinnere mich, dass Albert Mangelsdorff, als wir ihn zu einem unserer "Jazz Live"-Konzerte ins Radiostudio Zürich einluden, geklagt hatte, er finde niemanden, mit dem er freie Duo-Musik machen könne. Er hätte es sehr gerne versucht, aber ich weiß nicht, ob er sein Experiment jemals zufriedenstellend umsetzen konnte. Ich erinnere mich gut an ein Konzert in Zürich, wo sie mit einem Quartett aus Klaviertrio und Trompete auftrat. Von ihrem Ex-Ehemann Paul Bley (eine der Schlüsselfiguren der freien Bewegung und Alternative zu Cecil Taylor) erinnere ich mich an eine wunderbare LP, auf der er mit einem Quintett aus zwei Hörnern und Trio spielt.
Bei unseren "Jazz Live"-Radiokonzerten in den 60er bis 80er Jahren, bei denen ich für die musikalische Programmgestaltung verantwortlich war, haben wir auch bekannte Vertreter der freien Musik wie den oben erwähnten Albert Mangelsdorff, Francois Jeanneau und Enrico Rava als Solisten eingeladen, die mit meinem Trio eine Stunde lang live in der Sendung spielten. Keiner von ihnen stellte die Kombination von Soloinstrument und Trio in Frage. Auch die traditionelle Quartettbesetzung war für diese Solisten, die sich damals allesamt dem Free Jazz verschrieben hatten, ganz normal. Ziehen wir ein Fazit: Die Zusammensetzung von Jazz-Ensembles in Zeiten des Umbruchs wie der Free Jazz-Revolution zu hinterfragen, ist zweifellos legitim. Aber im Nachhinein wird deutlich, dass für viele führende Vertreter dieser Bewegung die Zusammensetzung der Gruppen keineswegs von primärer Bedeutung war. Heute, in einer Phase, in der sich der Jazzbegriff zu erweitern scheint und in der die Abgrenzung zwischen Jazz und Nicht-Jazz oft problematisch wird, stellt sich die Frage nach dem Format erneut. Wird das Klaviertrio seine dominierende Rolle beibehalten?Qui vivrà verrà.
Bis heute basiert ein großer Teil der Jazzproduktion auf diesen Instrumentenkombinationen, die oft um zusätzliche Blasinstrumente erweitert werden. Auch Sängerinnen und Sänger entdeckten und nutzen das Trio als Begleitformation. In den turbulenten 60er und 70er Jahren, als einige Jazzmusiker im Anschluss an Pioniere wie Cecil Taylor und Paul Bley begannen, die freie Improvisation zu erforschen, begannen sie, die Zwänge des Trios hinter sich zu lassen. Mit den neuen Ideen einer Musik, die von den Fesseln fester Formen und Harmonien befreit war, wurden egalitäre Konzepte übernommen. Die mit dem Begriff "Rhythmusgruppe" verbundene untergeordnete Rolle eines rein begleitenden Elements widersprach dieser Entwicklung vehement. Die Revolution des Free Jazz ist wohl untrennbar mit den großen Jugendbewegungen der 1960er Jahre verbunden: der Flower-Power-Bewegung in den USA und der 68er-Generation hierzulande. In der Musik - und wahrscheinlich nicht nur in der Musik - brachte dies auch eine gewisse Anti-Exklusivitäts-Mentalität mit sich: Jeder kann mitmachen und seine Kreativität ausleben; Kunst kennt keine Verbote; oder wie der Maler Joseph Beuys verkündete: "Jeder ist ein Künstler". In dieser Atmosphäre war es unvermeidlich, dass in jenen Jahren im New Jazz so mancher Gleichgesinnte auftauchte, der eigentlich nicht dorthin gehörte: Möchtegern-Musiker, die ihr Instrument nicht wirklich beherrschten und bei genauerem Hinsehen auch nur ansatzweise in der Musik verankert waren.
Kehren wir zu unserem Thema zurück. Im Klaviertrio der 1960er Jahre hatte man die dienende Funktion von Bass und Schlagzeug schon weitgehend evolutionär hinter sich gelassen. Man denke an das Bill Evans Trio und seine Vorbildfunktion für viele junge Musiker in aller Welt. Doch für viele Adepten der Freien Form war das nicht genug. Neue Instrumentalkombinationen sollten die etablierten Konstrukte ersetzen. Ein Duo aus Piccoloflöte und Basstuba? Warum nicht! Neue Musik verlangt nach neuen Klängen. Diese Entwicklungen waren zweifellos legitim, fast selbstverständlich in der dramatischen Umbruchstimmung der 60er Jahre.
Aber es waren wohl eher die Theoretiker, die diesen Trend vorantrieben, denn schon ein kurzer Blick zurück in die Jazzszene zeigt, dass die etablierten Ensembles auch im neuen revolutionären Umfeld weitgehend unverändert weiter bestanden. Das Klaviertrio in Kombination mit Bläsern blieb ein fester Eckpfeiler des Free Jazz. Ich war damals sehr daran interessiert, das Neue im Jazz zu verfolgen und so viel wie möglich aufzunehmen, und ich kann Ihnen sagen, dass viele Aufnahmen den Weg in meine Kopfhörer gefunden haben. Aber ich habe nur sehr wenige Platten gefunden, die mich davon überzeugt haben, dass die Wünsche der Radikalen jemals verwirklicht worden sind. Ich erinnere mich, dass Albert Mangelsdorff, als wir ihn zu einem unserer "Jazz Live"-Konzerte ins Radiostudio Zürich einluden, geklagt hatte, er finde niemanden, mit dem er freie Duo-Musik machen könne. Er hätte es sehr gerne versucht, aber ich weiß nicht, ob er sein Experiment jemals zufriedenstellend umsetzen konnte.
Aber es waren wohl eher die Theoretiker, die diesen Trend vorantrieben, denn schon ein kurzer Blick zurück in die Jazzszene zeigt, dass die etablierten Ensembles auch im neuen revolutionären Umfeld weitgehend unverändert weiter bestanden. Das Klaviertrio in Kombination mit Bläsern blieb ein fester Eckpfeiler des Free Jazz. Ich war damals sehr daran interessiert, das Neue im Jazz zu verfolgen und so viel wie möglich aufzunehmen, und ich kann Ihnen sagen, dass viele Aufnahmen den Weg in meine Kopfhörer gefunden haben. Aber ich habe nur sehr wenige Platten gefunden, die mich davon überzeugt haben, dass die Wünsche der Radikalen jemals verwirklicht worden sind. Ich erinnere mich, dass Albert Mangelsdorff, als wir ihn zu einem unserer "Jazz Live"-Konzerte ins Radiostudio Zürich einluden, geklagt hatte, er finde niemanden, mit dem er freie Duo-Musik machen könne. Er hätte es sehr gerne versucht, aber ich weiß nicht, ob er sein Experiment jemals zufriedenstellend umsetzen konnte. Ich erinnere mich gut an ein Konzert in Zürich, wo sie mit einem Quartett aus Klaviertrio und Trompete auftrat. Von ihrem Ex-Ehemann Paul Bley (eine der Schlüsselfiguren der freien Bewegung und Alternative zu Cecil Taylor) erinnere ich mich an eine wunderbare LP, auf der er mit einem Quintett aus zwei Hörnern und Trio spielt.
Bei unseren "Jazz Live"-Radiokonzerten in den 60er bis 80er Jahren, bei denen ich für die musikalische Programmgestaltung verantwortlich war, haben wir auch bekannte Vertreter der freien Musik wie den oben erwähnten Albert Mangelsdorff, Francois Jeanneau und Enrico Rava als Solisten eingeladen, die mit meinem Trio eine Stunde lang live in der Sendung spielten. Keiner von ihnen stellte die Kombination von Soloinstrument und Trio in Frage. Auch die traditionelle Quartettbesetzung war für diese Solisten, die sich damals allesamt dem Free Jazz verschrieben hatten, ganz normal. Ziehen wir ein Fazit: Die Zusammensetzung von Jazz-Ensembles in Zeiten des Umbruchs wie der Free Jazz-Revolution zu hinterfragen, ist zweifellos legitim. Aber im Nachhinein wird deutlich, dass für viele führende Vertreter dieser Bewegung die Zusammensetzung der Gruppen keineswegs von primärer Bedeutung war. Heute, in einer Phase, in der sich der Jazzbegriff zu erweitern scheint und in der die Abgrenzung zwischen Jazz und Nicht-Jazz oft problematisch wird, stellt sich die Frage nach dem Format erneut. Wird das Klaviertrio seine dominierende Rolle beibehalten?Qui vivrà verrà.
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 What do we know
- 2 Wer weiss
- 3 Song for laila
- 4 Three four for three
- 5 Tempo giusto
- 6 Simplicity
- 7 Song for e. nr.
- 8 Dazu meinte laila folgendes
- 9 Wohin gehen wir
- 10 Nur noch das
Klaus König
Songs for Laila
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