Klaus Gertken: Soirèe En Aout
Soirèe En Aout
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: Nabel, 2023
- Bestellnummer: 11698473
- Erscheinungstermin: 29.11.2023
+ Lilo Klein, Lutz Bauer, Emmanuelle Chimento, Monika Abel-Lazar, Aline Quentin,
Lisa Kuhnert, Olga Wien
*** Digipack
Lisa Kuhnert, Olga Wien
*** Digipack
Mit dem Lied »Soirée en août« (Abend im August), das von einem »unbekannten Sternbild«, dem »Abendwind« und »Flüstern der Blätter« spricht und von euphorischen Reaktionen, die dieses Naturschauspiel im menschlichen Gemüt hervorruft, endet diese CD. Sie ist zusammengestellt aus fünf Aufnahmen meines zweiten Jazztrios von 2001 mit der Cellistin Lilo Klein und dem Schlagzeuger Lutz Bauer und - im Kontrast dazu - sieben Liedern, zu denen Isabella von Treskow die Texte verfasst hat. Sie stammen aus einem Fundus von zwölf Liedern, die zwischen 2010 und 2022 entstanden sind. Unwillkürlich und zu meinem eigenen Erstaunen habe ich mich in langjähriger Zusammenarbeit mit Isabella vom Jazzpianisten zum Liedkomponisten entwickelt.
Der unerwartete Wechsel zwischen locker gefügtem Jazz und fest gefügten Liedkompositionen ist durchaus irritierend, aber auch inspirierend, dachte ich im Mai 2023, als mir klar wurde, dass die Lieder in ihrer klassischen Sphäre ein eher konzentriertes Zuhören fordern, während improvisierter Jazz eine entspannte Hörhaltung hervorruft. Doch hoffe ich, mit genau diesem Stil- und Sphärenwechsel ein neuartiges Hören über die gesamte Dauer der CD zu ermöglichen - genussvoll und bereichernd. Der Jazzpianist Klaus Gertken, geboren 1960, wuchs in einer nordwestdeutschen Kleinstadt auf. Mit zwölf Jahren spielte er am Klavier zusammen mit seinem großen Bruder am Schlagzeug Rockmusik. Im Alter von dreizehn Jahren verkaufte er eine zweimanualige E-Orgel zugunsten eines Wurlitzer-Pianos und trat mit seiner Band in den umliegenden Dorfdiscos auf. Ein Jahr später arbeitete er in den Ferien auf dem Bau und erwarb ein Fender-Rhodes-Piano, da er jazzbeeinflusste Musik von Chick Corea und Frank Zappa hörte und dieser Musik nacheifern wollte.
Während des Musikstudiums an der Hochschule der Künste Berlin von 1978 bis 1983 trat er zunächst in einer Soul-Pop-Band auf. 1987 gewann er beim Jazz-Recording-Wettbewerb der Westberliner Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten ein Stipendium für Studioaufnahmen mit der Fusion-Band »Human Factor«. Die LP/CD »Forbidden City, Nabel 4635« erschien 1988 bei Nabel.
Die Entwicklung zum »reinen Jazz« vollzog sich erst allmählich. Zwischen 1980 bis 1990 lernte er, an der Hochschule bei dem Jazztheoretiker Wolf Burbat (»Die Harmonik des Jazz«, München 1988) und auf Workshops der Jazzpianisten Walter Norris, Christoph Spendel und Simon Nabatov die klassische Tradition des Jazz kennen. Dabei favorisierte er neben den aktuellen Piano-Stars Keith Jarrett, Herbie Hancock und Chick Corea vor allem den Cool Jazz der Fünfziger und Sechziger Jahre um Miles Davis und Bill Evans.
1990, im Alter von 30 Jahren, beschloss er, akustischen Jazz in Triobesetzung zu machen, einer Besetzung, die ihm als Pianist mehr Raum gab und höhere Ansprüche an seine pianistische Technik und Improvisationskunst stellte. Seine Mitmusiker wählte er aus größeren Bands aus, in denen er Keyboards spielte: den E-Bassisten Carsten Schmelzer (Studium am Bass Institute of Technology in Los Angeles) und den Schlagzeuger Uli Moritz, einer der einflussreichsten Lehrer und Dozenten dieses Instruments in Berlin. In den folgenden Jahren trafen sich die drei Musiker regelmäßig, um an Stücken für das Klaus-Gertken- Trio zu arbeiten.
1991, schon vor dem ersten öffentlichen Auftritt, nahmen sie in Berlin-Neukölln die ersten Stücke auf, in einem Hinterhofstudio, das mit Bösendorfer-Flügel und Neumann-Mikrofonen hochwertig ausgestattet war. In den nächsten Jahren machten sie mehrmals Aufnahmen an diesem Ort auf und verbesserten jedes Mal Details: von der Mikrofonierung des Flügels und Schlagzeugs bis zur Wahl des Klavierstimmers.
Mit dem Trio entstanden in den Jahren 1991 bis 1995 drei sehr erfolgreiche CDs bei Nabel Records.
Seither konzentriert sich Klaus Gertken auf musikpädagogische Tätigkeiten: Neben seiner Tätigkeit an zwei Berliner Musikschulen, verfasste er die 3-bändige Keyboardschule »Das Neue Keyboardbuch« und arbeitete von 1990 bis 2000 als Dozent an der Bundesakademie Trossingen im Rahmen berufsbegleitender Lehrgänge »elektronische Tasteninstrumente im Unterricht«. In einem kleinem Team arbeitete er mit am aktuellen VDM-Lehrplan »Keyboard« (Bosse-Verlag Regensburg 2001). Von 2002 bis 2010 unterrichtete im Fach »schulpraktisches Klavierspiel« an der Universität der Künste Berlin.
Seit einigen Jahren arbeitet er auch mit Isabella von Treskow, einer Professorin für Französisch, zusammen. Sie schrieb die französischen Texte zu seinen Chansonkompositionen. Zwischen 2010 und 2022 entstanden so drei Liederzyklen mit zwölf Liedern. Unwillkürlich führte diese Zusammenarbeit dazu, dass sich Klaus Gertken vom Jazzpianisten zum Liedkomponisten entwickelte.
Der unerwartete Wechsel zwischen locker gefügtem Jazz und fest gefügten Liedkompositionen ist durchaus irritierend, aber auch inspirierend, dachte ich im Mai 2023, als mir klar wurde, dass die Lieder in ihrer klassischen Sphäre ein eher konzentriertes Zuhören fordern, während improvisierter Jazz eine entspannte Hörhaltung hervorruft. Doch hoffe ich, mit genau diesem Stil- und Sphärenwechsel ein neuartiges Hören über die gesamte Dauer der CD zu ermöglichen - genussvoll und bereichernd. Der Jazzpianist Klaus Gertken, geboren 1960, wuchs in einer nordwestdeutschen Kleinstadt auf. Mit zwölf Jahren spielte er am Klavier zusammen mit seinem großen Bruder am Schlagzeug Rockmusik. Im Alter von dreizehn Jahren verkaufte er eine zweimanualige E-Orgel zugunsten eines Wurlitzer-Pianos und trat mit seiner Band in den umliegenden Dorfdiscos auf. Ein Jahr später arbeitete er in den Ferien auf dem Bau und erwarb ein Fender-Rhodes-Piano, da er jazzbeeinflusste Musik von Chick Corea und Frank Zappa hörte und dieser Musik nacheifern wollte.
Während des Musikstudiums an der Hochschule der Künste Berlin von 1978 bis 1983 trat er zunächst in einer Soul-Pop-Band auf. 1987 gewann er beim Jazz-Recording-Wettbewerb der Westberliner Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten ein Stipendium für Studioaufnahmen mit der Fusion-Band »Human Factor«. Die LP/CD »Forbidden City, Nabel 4635« erschien 1988 bei Nabel.
Die Entwicklung zum »reinen Jazz« vollzog sich erst allmählich. Zwischen 1980 bis 1990 lernte er, an der Hochschule bei dem Jazztheoretiker Wolf Burbat (»Die Harmonik des Jazz«, München 1988) und auf Workshops der Jazzpianisten Walter Norris, Christoph Spendel und Simon Nabatov die klassische Tradition des Jazz kennen. Dabei favorisierte er neben den aktuellen Piano-Stars Keith Jarrett, Herbie Hancock und Chick Corea vor allem den Cool Jazz der Fünfziger und Sechziger Jahre um Miles Davis und Bill Evans.
1990, im Alter von 30 Jahren, beschloss er, akustischen Jazz in Triobesetzung zu machen, einer Besetzung, die ihm als Pianist mehr Raum gab und höhere Ansprüche an seine pianistische Technik und Improvisationskunst stellte. Seine Mitmusiker wählte er aus größeren Bands aus, in denen er Keyboards spielte: den E-Bassisten Carsten Schmelzer (Studium am Bass Institute of Technology in Los Angeles) und den Schlagzeuger Uli Moritz, einer der einflussreichsten Lehrer und Dozenten dieses Instruments in Berlin. In den folgenden Jahren trafen sich die drei Musiker regelmäßig, um an Stücken für das Klaus-Gertken- Trio zu arbeiten.
1991, schon vor dem ersten öffentlichen Auftritt, nahmen sie in Berlin-Neukölln die ersten Stücke auf, in einem Hinterhofstudio, das mit Bösendorfer-Flügel und Neumann-Mikrofonen hochwertig ausgestattet war. In den nächsten Jahren machten sie mehrmals Aufnahmen an diesem Ort auf und verbesserten jedes Mal Details: von der Mikrofonierung des Flügels und Schlagzeugs bis zur Wahl des Klavierstimmers.
Mit dem Trio entstanden in den Jahren 1991 bis 1995 drei sehr erfolgreiche CDs bei Nabel Records.
Seither konzentriert sich Klaus Gertken auf musikpädagogische Tätigkeiten: Neben seiner Tätigkeit an zwei Berliner Musikschulen, verfasste er die 3-bändige Keyboardschule »Das Neue Keyboardbuch« und arbeitete von 1990 bis 2000 als Dozent an der Bundesakademie Trossingen im Rahmen berufsbegleitender Lehrgänge »elektronische Tasteninstrumente im Unterricht«. In einem kleinem Team arbeitete er mit am aktuellen VDM-Lehrplan »Keyboard« (Bosse-Verlag Regensburg 2001). Von 2002 bis 2010 unterrichtete im Fach »schulpraktisches Klavierspiel« an der Universität der Künste Berlin.
Seit einigen Jahren arbeitet er auch mit Isabella von Treskow, einer Professorin für Französisch, zusammen. Sie schrieb die französischen Texte zu seinen Chansonkompositionen. Zwischen 2010 und 2022 entstanden so drei Liederzyklen mit zwölf Liedern. Unwillkürlich führte diese Zusammenarbeit dazu, dass sich Klaus Gertken vom Jazzpianisten zum Liedkomponisten entwickelte.
»SOMEONE BLIND« (1992)
Die erste CD »Someone Blind« enthält nur Eigenkompositionen, die stilistisch eine Nähe zum »ECM-Jazz« haben. Man könnte Vergleiche mit den frühen Pat-Metheny- oder Eberhard-Weber-Platten anstellen. Dem Einstiegsstück »Circle of Sighs« ist eine gewisse Sprödigkeit und kühle Eleganz eigen. »Bohuslan« hat einen temperamentvolleren latin groove. Das Thema des dritten Stücks »Pleasure Ground« zeigt einen balladesken, süßeren Ton. Der gesangliche, bundlose Bass übernimmt zuweilen Themenabschnitte. »Heffalump«, benannt nach einer schimärenhaften Figur aus Milnes »Pu der Bär«, ist eine free-funk-latin-Komposition und bietet einiges an Futter für das virtuose Schlagzeugspiel von Uli Moritz. Weitgehend auskomponiert ist das soundtrack-artige »Blaue Stunde« mit einer raffinierten Überlagerung von 4 / 4- und 5 / 4-Takt. Das lange »Winter Romance« enthält in der Mitte eine längere 6 / 8-Blues-Improvisation, die von romantisch ausschweifenden Arpeggios umrahmt wird. »Richie« ist dem amerikanischen Pianisten Richard Beirach gewidmet, einem Meister subtil verstörender Themen, die bitonale Elementen aufweisen. Mit dem virtuosen, auf »minimal«-Phrasen gründenden »Movin' Memories« und der ätherischen Ballade »Someone Blind« schließt die CD.»INSEN« (1994)
Die zweite CD des Klaus Gertken Trios, »Insen«, ist benannt nach einer japanischen Pentatonik, der »In- Sen«-Skala, die Mark Levine in seinem »jazz piano book« aufführt. Die CD ist insofern eine Weiterentwicklung gegenüber der ersten CD »Someone Blind«, als einerseits der Improvisationsanteil im Verhältnis zu den auskomponierten Teilen zugenommen hat, und andererseits das Konzept, ausschließlich Eigenkompositionen zu spielen, verlassen wird. So gibt es jetzt eine Mischung mit alten Standards wie »Beautiful Love« oder »Cry me a River«, deren reife Interpretationen keine Vergleiche mit klassischen Vorbildern zu scheuen brauchen. Daneben stehen neuere »Klassiker« von Pat Metheny oder dem Jazzpianisten Richard Beirach, dem Klaus Gertken schon auf der ersten CD das Stück »Richie« widmete. Alle Stücke weisen durch das offene Schlagzeugspiel von Uli Moritz und den bundlosen Bass von Carsten Schmelzer eine eigenständige Modernität auf. »Pooh's Corner« spielt als Reggae mit der Komik und Absurdität des englischen Kinderbuchs von Alexander Milne. Die Ballade »Sylvia« und die Kollektivimprovisation »Meditation« runden die CD ab.»MELO« (1995)
Auf der dritten CD des Klaus Gertken Trios, »Melo«, treten zu den Eigenkompositionen wieder Standardbearbeitungen, die nun das Gros ausmachen (die Swing-Stücke »When sunny gets blue«, »How my heart sings«, »Makin'Whoopeee«, Billie Holidays Ballade »Don't explain«, Horace Silvers »Peace« und der Bossa Nova »How Insensitive« von Antonio Carlos Jobim). Hinzu kommt ein weiterer Stücktypus, der etwas mit der Identität des europäischen, klassisch studierten Jazzpianisten zu tun hat: Jazzbearbeitungen klassischer Kunstlieder von Schubert und Brahms. So steht hinter dem Stück »Schweres Herz« das klassische Kunstlied »Gretchen am Spinnrade« von Franz Schubert. Das komplexe 29-taktige Harmonieschema dieses Liedes im 6 / 8-Takt wird als Chorus vorgestellt, über den Piano und Bass anschließend improvisieren. Grundlage des abschließenden Schlagzeugsolos bildet das Spinnradmotiv, das als viertaktiger »Vamp«, ergänzt durch Imitationen der linken Hand, einen irisierenden Charakter erhält. »Melo«, ein entspanntes, von Besenschlagzeug begleitetes Latin-Stück, fasst die vorherrschende Haltung des Trios zusammen: eine sanfte Melancholie, die in den Untertönen zarte Ironie erkennen lässt. Der gleichnamige französische Kinofilm von Alain Resnais, einem der Lieblingsregisseure Klaus Gertkens, steht als Anregung im Hintergrund.- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Forgotten email (Klaus Gertken/Nabel Music)
- 2 La tortue veille (Klaus Gertken/Isabella von Treskow/Nabel Music)
- 3 Je pense à ce jour (Klaus Gertken/Isabella von Treskow/Nabel Music)
- 4 How Insensitive (Antonio Carlos Jobim)
- 5 Sérénité (Klaus Gertken/Isabella von Treskow/Nabel Music)
- 6 Silence (Klaus Gertken/Isabella von Treskow/Nabel Music)
- 7 Pálinka (Klaus Gertken/Nabel Music)
- 8 La Fiesta (Chick Corea)
- 9 Rêves et chutes (Klaus Gertken/Isabella von Treskow/Nabel Music)
- 10 Lâcher prise (Klaus Gertken/Isabella von Treskow/Nabel Music)
- 11 Children’s Song No. 8 (Chick Corea)
- 12 Soirée en août (Klaus Gertken/Isabella von Treskow/Nabel Music)
Klaus Gertken
Soirèe En Aout
EUR 15,99*