Johnny Lytle: People & Love (180g) auf LP

Craft Recordings freuen sich, die allererste Vinyl-Wiederveröffentlichung von JohnnyLytles lang ersehntem Soul-Jazz-Juwel People & Love anzukündigen. Die jüngste Veröffentlichung in der renommierten Top Shelf-Reihe von Jazz Dispensary zeigt die Talente des legendären Vibraphonisten als Songwriter, Musiker und Bandleader. Er führt seine Mitmusiker durch fünf großartige Tracks, darunter ausgedehnte, gefühlvolle Cover (»People Make the World Go »Round«, »Where Is the Love?«) und groovige Eigenkompositionen (»Libra«, »Tawhid«, »Family«). Die 1973er-Session rühmt sich auch einer herausragenden Besetzung, darunter Daahoud Hadi (ehemals Butch Cornell) am E-Piano und an der Orgel, Bob Cranshaw am E-Bass und die Harfenistin Betty Glamann.

Wie bei allen Titeln der Top Shelf-Reihe, die handverlesene Raritäten in höchster Qualität neu auflegt, wurde auch People & Love von Kevin Gray bei Cohearent Audio von den Originalbändern geschnitten und bei RTI auf 180-Gramm-Vinyl gepresst.

Johnny Lytle (1932-1995), der von dem großen Bandleader Lionel Hampton als »The Greatest Vibes Player in the World« bezeichnet wurde, begann seine Karriere als Schlagzeuger und spielte mit Größen wie Ray Charles, Gene Ammons und Jimmy Witherspoon, bevor er Mitte der 50er Jahre zum Vibraphon wechselte. Ende des Jahrzehnts leitete er seine eigene Gruppe und erregte die Aufmerksamkeit des Produzenten und Plattenproduzenten Orrin Keepnews, der den gewandten Musiker sofort unter Vertrag nahm. Als vollendeter Showman, dessen rasante Auftritte ihm den Titel Fast Hands» einbrachten, baute Lytle in den 60er Jahren eine bedeutende Fangemeinde auf - er nahm unter anderem für Keepnews« Jazzland-, Riverside- und Milestone-Imprints auf.

Für das 1973 erschienene Album People & Love (ursprünglich auf Milestone veröffentlicht) ließ sich Lytle von zwei populären Liedern der damaligen Zeit inspirieren: »People Make the World Go »Round« (ein Jahr zuvor von den Soul-Stars The Stylistics aus Philadelphia berühmt gemacht) und Roberta Flacks und Donny Hathaways Hit »Where Is the Love« aus dem Jahr 1972. Lytle lieferte nicht nur inspirierte Interpretationen der beiden Titel, sondern lehnte sich auch an die Titel der Songs an, um sein eigenes Album zu benennen.

Keepnews, der People & Love produzierte, schrieb in den Original-Liner Notes des Albums: ««People' und »Love« sind auch Worte, die die Art von Musik, die Johnny Lytle hier geschaffen hat, sehr gut zu beschreiben scheinen. Johnny war schon immer ein besonders gefühlvoller Musiker, dessen Spiel einen hohen emotionalen Gehalt hat.» Keepnews fügte hinzu, dass dieses besondere Album aus dem produktiven Katalog des Vibraphonisten herausragt, weil Lytle sich von dem »hart treibenden [und] rhythmischen« Spiel entfernt, für das er zuerst bekannt wurde. »Es hat sich allmählich ein »neuer« Lytle herauskristallisiert, und auf dieser Platte übernimmt diese wärmere und tiefere Einstellung die Oberhand«, so der Produzent abschließend.

Im Studio setzte Lytle eine breite Palette von Instrumenten ein, die von so talentierten Künstlern wie Daahoud Hadi (ehemals Butch Cornell) am E-Piano und an der Orgel, Betty Glamann (Harfe), Bob Cranshaw (E-Bass), Marvin Cabell (Flöte, Saxofon), Josell Carter (Schlagzeug) und Arthur Jenkins Jr. (Congas) gespielt wurden. Zusammen lieferten sie eine Auswahl an durchdachten, ausgedehnten Jams, darunter eine fast 12-minütige Wiedergabe von People Make the World Go »Round« und das neun Minuten lange Lytle-Original Libra». Weitere Highlights sind Hadis »Tawhid« und Lytles »Family« (das 1997 von Organized Konfusion gesampelt wurde).

In einem Rückblick lobte AllMusic: »Jeder wusste von Anfang an, dass [Lytle] ein Soul-Mann ist, und bei People & Love taucht er immer tiefer in den Soul-Jazz-Groove ein. Das Ergebnis ist erfolgreich, um es vorsichtig auszudrücken... Jeder Soul-Jazz- oder Jazz-Funk-Fan, der etwas auf sich hält, würde diesen Titel wahrscheinlich allein aufgrund des fantastischen Backcovers in die Hand nehmen. Glücklicherweise sind im Gegensatz zu so vielen anderen vielversprechenden Umschlägen die Melodien im Inneren genauso stark.