Joel Ross: The Parable Of The Poet
The Parable Of The Poet
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Blue Note, 2022
- Bestellnummer: 10785352
- Erscheinungstermin: 15.4.2022
Weitere Ausgaben von The Parable Of The Poet
*** Digisleeve
- Gesamtverkaufsrang: 10018
- Verkaufsrang in CDs: 4825
Der Vibraphonist und Komponist Joel Ross meldet sich mit seiner dritten Veröffentlichung über Blue Note Records zurück: »The Parable of the Poet«.
Mit seiner achtköpfigen Parables-Band erkundet der Kritikerliebling ein neues, weitläufigeres Territorium und bringt junge Künstler mit klar definiertem Ausdruck zusammen: Blue-Note-Labelkollege Immanuel Wilkins am Altsaxophon, Maria Grand am Tenorsaxophon, Marquis Hill an der Trompete, Kalia Vandever an der Posaune, Sean Mason am Klavier, Rick Rosato am Bass, Craig Weinrib am Schlagzeug und der wiederkehrende Special Guest Gabrielle Garo an der Flöte.
Das Album verkörpert Ross' kollaborativen Geist. Seine lyrische Ästhetik aktiviert Ebbe und Flut von einem Satz zum nächsten. Momente des absichtlichen Diskurses treiben Abschnitte mit kollektiver Melodie und spontanem Kontrapunkt an. »Diese Band ist mehr als nur die Instrumente«, sagt der in Chicago geborene und in New York City lebende Künstler. »Jede Person hier bedeutet mir etwas. Sie sind alle meine Freunde. Alle Beteiligten haben sich für die Vision engagiert.«
Ross' Vision für die Musik ist eindeutig und gleichzeitig geheimnisvoll. Er versucht, Themen auszudrücken, die in Gleichniserzählungen und Nacherzählungen vorkommen, während er die Einzelheiten der einzelnen Geschichten für Interpretationen offen lässt. Jeder Titel der siebensätzigen Suite verweist auf eine emotionale Entscheidung oder Erfahrung von Ross. Im Studio konzentrierte er sich jedoch auf neue Interpretationen und ließ seine vergangenen Erfahrungen zu, ohne der Band die gegenwärtige Verarbeitung der Musik zu diktieren. »Ich habe ihnen gesagt: »Das ist die Musik, und ich möchte, dass ihr sie so angeht - alles, was wir spielen, soll von der Melodie inspiriert sein. Viel mehr wurde nicht entschieden«, sagt Ross, der die Grenzen zwischen Melodie und Improvisation gerne verwischt, auch um die Kommunikation und einen sinnvollen musikalischen Diskurs zu fördern.
Die Verwischung der Grenzen zwischen Skript und Spontanität ist mehr als eine romantische Vorstellung. Für Ross ist sie wahrhaftig und intrinsisch. Jede Komposition, die er auf The Parable of the Poet erforscht, stellt eine nahezu intakte Improvisation dar, von denen einige bis ins Jahr 2017 zurückreichen und die alle während kreativer Sessions mit seinem Freund und Kollegen, dem Saxophonisten Sergio Tabanico, entstanden sind. »Wir haben es aufgenommen, dann bin ich zurückgegangen und habe die Komposition weiter ausgearbeitet«, sagt er. »Ich habe mein Bestes getan, um keine harmonischen Informationen zu verändern oder zu viel mehr hinzuzufügen als das, was bereits vorhanden war. Ich habe einfach versucht, die Informationen so zu organisieren, dass eine sinnvolle improvisierte Interaktion in der Gruppe möglich ist und gleichzeitig genügend Orientierung gegeben wird.«
Diese Entscheidung führt zu beeindruckenden Momenten des tiefen Zuhörens und der Selbst-Orchestrierung bei Ross und seinen Mitmusikern. Der erste Satz ›PRAYER‹ gibt einen Ton des Nachdenkens und der kollektiven Untersuchung vor. Abgesehen von Ross‹ zarter Soloeinleitung übt sich das Stück in Zurückhaltung. »Es gibt keine einzelne Person, die das Mikrofon übernimmt«, sagt Ross. »Jeder hat einen Moment, in dem er das Thema spielt«, was eine gemeinsame Navigation und einen Diskurs anregt.
»Guilt« zeichnet sich durch Momente gebänderter Synkopen von Grand aus, die auf eine kurze, klangvolle Einleitung mit lyrischer Elastizität von Rosato folgen. Ross hat den Satz in seiner Gesamtheit aus einer improvisierten Sitzung entnommen. »Für mich ist es das emotionalste Stück«, sagt Ross, der sich Garos Flöte als einen Vogel vorstellte, der über der erdenden Musik fliegt. »Sie ist diejenige, die fast die ganze Zeit die Melodie spielt«, sagt er.
Hills Stück »Choices« ist das Ergebnis einer fast 20-minütigen Improvisation zwischen Ross und Tabanico. Zuerst kam der Akkord, dann die Noten, schließlich das Thema. Im Studio verzichtete Ross darauf, Akkorde aufzuschreiben. Er begann mit einem Pedal und gab seinen Bandmitgliedern die erste Phrase vor, wohl wissend, dass sie es irgendwie zur zweiten schaffen würden. »Während alle die Melodie lernten, musste ich ein wenig mehr Anweisungen geben«, sagt er. »In einer perfekten Welt und wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, hätte ich das Band einfach weiterlaufen lassen und uns dabei gefilmt, wie wir es auf die gleiche Weise wie bei allen anderen Improvisationen geschafft haben, aber ich bin froh, dass wir das gleiche Gefühl unabhängig von den zeitlichen Beschränkungen erreichen konnten.«
In der Kabine betrat Wilkins den Raum, den Ross für ›Wall‹ vorgesehen hatte, den Satz, der unweigerlich in »The Impetus (To Be And Do Better)« mündet. »Immanuel hat sich im Studio voll und ganz auf das eingelassen, was ich wollte«, sagt Ross. »Wir mussten nicht viel darüber reden - er versteht die Musik und was sie braucht.« Wilkins nimmt sich Zeit und Raum, um eine Aussage zu entwickeln, die das, was Ross als Tanz um die Musik herum betrachtet, mit einbezieht, bevor Vandever mit auffallender Intentionalität eintritt. »Während wir auftreten, passiert diese stille Sache, die etwas zeigt. Ich stelle mir also vor, dass wir als Tänzer versuchen, diese Gefühle auszudrücken.«
Grand, Mason und Ross nehmen jeweils einen Platz in »Doxology (Hope)« ein, dem kürzesten Stück des Albums. Sein flottes Tempo verlangt von Rosato und Weinrib, dass sie das Gehen, den Groove und das freie Aufbrechen und Wiederkehren ganz und gar verkörpern; dieses elastische Gefühl, verbunden mit einer Moll-Atmosphäre, dient den Bläsern als Gefäß, um zu einem kleinen Chor zu werden. ›Ich sah sie als Lobpreisteam‹, sagt Ross, der den Satz orchestriert hat, der in »Benediction«, das letzte Stück des Albums, überleitet. »Ein Segen ist die Art und Weise, wie wir uns in der Kirche verabschieden und mit einem guten Wort enden«, sagt Ross, der wollte, dass Masons Beitrag den letzten Satz aktiviert. »Was ich an der Arbeit mit Sean liebe, ist, dass ich ihm musikalisch nichts vorschreiben muss«, sagt er. »Benediction baut auf Dur-Dreiklängen mit dem Hinweis auf eine unendliche Geste auf. Passend dazu verklingt die Musik: ›Ich wollte nicht, dass die Leute hören, dass es endet, denn es kann ewig so weitergehen.«
Ross gibt selten erzählerische Erklärungen zu seinen Stücken. Bei »The Parable of the Poet« lässt er seine eigenen Beweggründe unausgesprochen, um sowohl den Zuhörern als auch den Bandmitgliedern ihre eigene, erfahrungsbasierte Lesart der Musik zu ermöglichen. »Mich interessiert einfach, was der Hörer empfängt, was er daraus mitnimmt«, sagt er, »genau wie bei jeder Parabel.«
Das Album verkörpert Ross' kollaborativen Geist. Seine lyrische Ästhetik aktiviert Ebbe und Flut von einem Satz zum nächsten. Momente des absichtlichen Diskurses treiben Abschnitte mit kollektiver Melodie und spontanem Kontrapunkt an. »Diese Band ist mehr als nur die Instrumente«, sagt der in Chicago geborene und in New York City lebende Künstler. »Jede Person hier bedeutet mir etwas. Sie sind alle meine Freunde. Alle Beteiligten haben sich für die Vision engagiert.«
Ross' Vision für die Musik ist eindeutig und gleichzeitig geheimnisvoll. Er versucht, Themen auszudrücken, die in Gleichniserzählungen und Nacherzählungen vorkommen, während er die Einzelheiten der einzelnen Geschichten für Interpretationen offen lässt. Jeder Titel der siebensätzigen Suite verweist auf eine emotionale Entscheidung oder Erfahrung von Ross. Im Studio konzentrierte er sich jedoch auf neue Interpretationen und ließ seine vergangenen Erfahrungen zu, ohne der Band die gegenwärtige Verarbeitung der Musik zu diktieren. »Ich habe ihnen gesagt: »Das ist die Musik, und ich möchte, dass ihr sie so angeht - alles, was wir spielen, soll von der Melodie inspiriert sein. Viel mehr wurde nicht entschieden«, sagt Ross, der die Grenzen zwischen Melodie und Improvisation gerne verwischt, auch um die Kommunikation und einen sinnvollen musikalischen Diskurs zu fördern.
Die Verwischung der Grenzen zwischen Skript und Spontanität ist mehr als eine romantische Vorstellung. Für Ross ist sie wahrhaftig und intrinsisch. Jede Komposition, die er auf The Parable of the Poet erforscht, stellt eine nahezu intakte Improvisation dar, von denen einige bis ins Jahr 2017 zurückreichen und die alle während kreativer Sessions mit seinem Freund und Kollegen, dem Saxophonisten Sergio Tabanico, entstanden sind. »Wir haben es aufgenommen, dann bin ich zurückgegangen und habe die Komposition weiter ausgearbeitet«, sagt er. »Ich habe mein Bestes getan, um keine harmonischen Informationen zu verändern oder zu viel mehr hinzuzufügen als das, was bereits vorhanden war. Ich habe einfach versucht, die Informationen so zu organisieren, dass eine sinnvolle improvisierte Interaktion in der Gruppe möglich ist und gleichzeitig genügend Orientierung gegeben wird.«
Diese Entscheidung führt zu beeindruckenden Momenten des tiefen Zuhörens und der Selbst-Orchestrierung bei Ross und seinen Mitmusikern. Der erste Satz ›PRAYER‹ gibt einen Ton des Nachdenkens und der kollektiven Untersuchung vor. Abgesehen von Ross‹ zarter Soloeinleitung übt sich das Stück in Zurückhaltung. »Es gibt keine einzelne Person, die das Mikrofon übernimmt«, sagt Ross. »Jeder hat einen Moment, in dem er das Thema spielt«, was eine gemeinsame Navigation und einen Diskurs anregt.
»Guilt« zeichnet sich durch Momente gebänderter Synkopen von Grand aus, die auf eine kurze, klangvolle Einleitung mit lyrischer Elastizität von Rosato folgen. Ross hat den Satz in seiner Gesamtheit aus einer improvisierten Sitzung entnommen. »Für mich ist es das emotionalste Stück«, sagt Ross, der sich Garos Flöte als einen Vogel vorstellte, der über der erdenden Musik fliegt. »Sie ist diejenige, die fast die ganze Zeit die Melodie spielt«, sagt er.
Hills Stück »Choices« ist das Ergebnis einer fast 20-minütigen Improvisation zwischen Ross und Tabanico. Zuerst kam der Akkord, dann die Noten, schließlich das Thema. Im Studio verzichtete Ross darauf, Akkorde aufzuschreiben. Er begann mit einem Pedal und gab seinen Bandmitgliedern die erste Phrase vor, wohl wissend, dass sie es irgendwie zur zweiten schaffen würden. »Während alle die Melodie lernten, musste ich ein wenig mehr Anweisungen geben«, sagt er. »In einer perfekten Welt und wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, hätte ich das Band einfach weiterlaufen lassen und uns dabei gefilmt, wie wir es auf die gleiche Weise wie bei allen anderen Improvisationen geschafft haben, aber ich bin froh, dass wir das gleiche Gefühl unabhängig von den zeitlichen Beschränkungen erreichen konnten.«
In der Kabine betrat Wilkins den Raum, den Ross für ›Wall‹ vorgesehen hatte, den Satz, der unweigerlich in »The Impetus (To Be And Do Better)« mündet. »Immanuel hat sich im Studio voll und ganz auf das eingelassen, was ich wollte«, sagt Ross. »Wir mussten nicht viel darüber reden - er versteht die Musik und was sie braucht.« Wilkins nimmt sich Zeit und Raum, um eine Aussage zu entwickeln, die das, was Ross als Tanz um die Musik herum betrachtet, mit einbezieht, bevor Vandever mit auffallender Intentionalität eintritt. »Während wir auftreten, passiert diese stille Sache, die etwas zeigt. Ich stelle mir also vor, dass wir als Tänzer versuchen, diese Gefühle auszudrücken.«
Grand, Mason und Ross nehmen jeweils einen Platz in »Doxology (Hope)« ein, dem kürzesten Stück des Albums. Sein flottes Tempo verlangt von Rosato und Weinrib, dass sie das Gehen, den Groove und das freie Aufbrechen und Wiederkehren ganz und gar verkörpern; dieses elastische Gefühl, verbunden mit einer Moll-Atmosphäre, dient den Bläsern als Gefäß, um zu einem kleinen Chor zu werden. ›Ich sah sie als Lobpreisteam‹, sagt Ross, der den Satz orchestriert hat, der in »Benediction«, das letzte Stück des Albums, überleitet. »Ein Segen ist die Art und Weise, wie wir uns in der Kirche verabschieden und mit einem guten Wort enden«, sagt Ross, der wollte, dass Masons Beitrag den letzten Satz aktiviert. »Was ich an der Arbeit mit Sean liebe, ist, dass ich ihm musikalisch nichts vorschreiben muss«, sagt er. »Benediction baut auf Dur-Dreiklängen mit dem Hinweis auf eine unendliche Geste auf. Passend dazu verklingt die Musik: ›Ich wollte nicht, dass die Leute hören, dass es endet, denn es kann ewig so weitergehen.«
Ross gibt selten erzählerische Erklärungen zu seinen Stücken. Bei »The Parable of the Poet« lässt er seine eigenen Beweggründe unausgesprochen, um sowohl den Zuhörern als auch den Bandmitgliedern ihre eigene, erfahrungsbasierte Lesart der Musik zu ermöglichen. »Mich interessiert einfach, was der Hörer empfängt, was er daraus mitnimmt«, sagt er, »genau wie bei jeder Parabel.«
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 PRAYER
- 2 GUILT
- 3 CHOICES
- 4 WAIL
- 5 THE IMPETUS (To Be And Do Better)
- 6 DOXOLOGY (Hope)
- 7 BENEDICTION
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The Parable Of The Poet
EUR 19,99*