Ganna: Dykyi Lys (Jazz Thing Next Generation Vol.84)
Dykyi Lys (Jazz Thing Next Generation Vol.84)
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: Double Moon, 2020
- Bestellnummer: 9898695
- Erscheinungstermin: 7.8.2020
- Serie: Jazz thing Next Generation
* Ganna Gryniva, Musina ebobisse, Povel Widestrand, Tom Beerkmann, Mathias Rupping
*** Digipack
*** Digipack
Es sind Einblicke in die Seele, kleine Fenster, die – jedes für sich – etwas über die Gedankenwelt einer extrem spannenden, wandlungsfähigen Künstlerin verraten. Ganna gewährt intime Einblicke, zeigt sich ganz bewusst von ihrer verletzlichen Seite, was sich jedoch im Kontext dieses farbenreichen Albums als große Stärke entpuppt. Allerdings gilt es davor, noch einige sprachliche Hürden zu überwinden.
»Dykyi Lys«, den Titel der Debüt-CD von Ganna Gryniva kann zum Beispiel nur derjenige auf Anhieb entschlüsseln, der des Ukrainischen mächtig ist. Er bedeutet »Wilder Fuchs«. Ganna stammt aus einem 375-Seelen-Dörfchen in der Nähe der Hauptstadt Kiew. Natur, soweit das Auge und die Gedanken reichen. Als sie 2013 nach Berlin kam, war das ein Schock. Oder, wie sie es ausdrückt, »eine Herausforderung für jemanden wie mich, der Stille mag. Nach und nach fand ich die stillen Orte in Berlin und sehe die Stadt jetzt ganz anders. Ich habe mich angepasst. Das haben die Füchse, die immer wieder durch Berlin streunen, auch. Sie schaffen es, hier zu leben. Dennoch sind sie wilde Tiere und werden es immer bleiben.«
Wild, anpassungs- und überlebensfähig, das tun, wonach ihr gerade der Sinn steht und was sie am besten kann, sympathisch stur, zielstrebig und klug – das ist Ganna Gryniva, die als 84. Protagonistin der inzwischen auch international geschätzten Talente-Startrampe der Jazz thing Next Generation eine Art Sonderstatus einnimmt. Denn die Sängerin, Komponistin, Pianistin, Bandleaderin, Side-Woman, interdisziplinäre Performance- und freie Improvisationskünstlerin mit Lebens- und Schaffensschwerpunkt in der deutschen Hauptstadt sucht ihre eigene Stimme nicht ausschließlich mit dem Werkzeugkasten der Musik. Sie verbindet auf raffinierte Weise verschiedene Sinneswelten vom Jazz über ukrainischen Folk bis hin zu klassischer und experimenteller Musik und Tanz. Und sie improvisiert, am liebsten mit dem Schlagzeuger Joe Smith im Duo JOGA, oder, wie es ihr Lehrer und Mentor Michael Schiefel ihr riet, mit Loop Station und Effekten. Irgendwann begann Ganna, sich sogar mit Tänzer*innen auszutauschen, beim Berliner SURfF Festival etwa mit Linda Berberich. Und sie liebt es zu komponieren. »Herumfliegende Gefühle und Gedanken in greifbare Töne und Klänge zu verwandeln, nenne ich magisch. Improvisation ist für mich wie Echtzeitkomposition!«
Eine ihrer Spezialitäten besteht darin, Texte alter Volkslieder auszubauen und dazu neue Musik zu schreiben, wie in »Witer«. Komponieren sei für sie eine Form der Selbstreflexion, sagt Ganna. Gerne benutzt die Künstlerin, die augenblicklich an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar ihren Bachelor in Improvisiertem Gesang absolviert, Texte anderer Menschen. Für »Song For Mons« schrieb Nadiia Telenchuk, eine ukrainische Dichterin, die ebenfalls in Berlin lebt, die Verse, während »Rika« aus der Feder ihres Vaters stammt. Für »Waiting« verwendete sie einen Ausschnitt aus dem bekannten Gedicht »Mij Shlyakh« (Mein Weg) von Lesya Ukrainka aus dem Jahr 1890, in dem diese ihrem Traum von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit für die Ukraine Gestalt verleiht. Ein schmerzlich zeitloses Thema, das auch in »Lebidonka« auflebt, wo Ganna von den Kosaken singt, jenen Kriegern, die es sich zur Aufgabe erkoren haben, ihr Zuhause und ihre Geliebten zu beschützen.
Stets authentisch bleiben, keine Rollen spielen: So lautet ihre oberste Prämisse. »Der Text, die Musik, die Geschichte und die Stimmung müssen für mich harmonieren. Und manchmal sagt mir mein Bauchgefühl, dass das Ukrainische oder das Englische besser passt.« Deshalb hat Ganna für das Album auch Stücke wie »Daydreams«, »Sometimes«, »Changes« oder »Waiting« ausgewählt. Es scheint, als hielte sie ständig Ausschau nach neuen Facetten, die ihr Gesamtbild abrunden. Im Februar 2020 begann die Arbeit für »Laut!« an der Deutschen Oper, die Premiere wurde wegen der Corona-Pandemie auf Oktober verschoben. Außerhalb der Krisenzeiten tritt sie regelmäßig mit verschiedenen Ensembles sowie ihren eigenen Projekten auf, agiert als Sängerin des internationalen Kenneth Dahl Knudsen Modern Lyric Orchestra, mit Interlink Music & Dance, Kurt Rosenwinkel und dem Quintett, das wie sie heißt: Ganna. Dazu gehören Tenorsaxofonist Musina Ebobissé – selbst vor einem Jahr die Nummer 79 der Jazz thing Next Generation – Pianist Povel Widestrand, Bassist Tom Bergmann und Drummer Mathias Ruppnig.
Die Füchsin und ihr Rudel: Mit »Dykyi Lys« schicken sie sich an, ihr bisheriges Revier zu vergrößern. Denn Frauen wie Ganna brauchen Platz, um ihre ganz persönliche Freiheit ausleben zu können.
»Dykyi Lys«, den Titel der Debüt-CD von Ganna Gryniva kann zum Beispiel nur derjenige auf Anhieb entschlüsseln, der des Ukrainischen mächtig ist. Er bedeutet »Wilder Fuchs«. Ganna stammt aus einem 375-Seelen-Dörfchen in der Nähe der Hauptstadt Kiew. Natur, soweit das Auge und die Gedanken reichen. Als sie 2013 nach Berlin kam, war das ein Schock. Oder, wie sie es ausdrückt, »eine Herausforderung für jemanden wie mich, der Stille mag. Nach und nach fand ich die stillen Orte in Berlin und sehe die Stadt jetzt ganz anders. Ich habe mich angepasst. Das haben die Füchse, die immer wieder durch Berlin streunen, auch. Sie schaffen es, hier zu leben. Dennoch sind sie wilde Tiere und werden es immer bleiben.«
Wild, anpassungs- und überlebensfähig, das tun, wonach ihr gerade der Sinn steht und was sie am besten kann, sympathisch stur, zielstrebig und klug – das ist Ganna Gryniva, die als 84. Protagonistin der inzwischen auch international geschätzten Talente-Startrampe der Jazz thing Next Generation eine Art Sonderstatus einnimmt. Denn die Sängerin, Komponistin, Pianistin, Bandleaderin, Side-Woman, interdisziplinäre Performance- und freie Improvisationskünstlerin mit Lebens- und Schaffensschwerpunkt in der deutschen Hauptstadt sucht ihre eigene Stimme nicht ausschließlich mit dem Werkzeugkasten der Musik. Sie verbindet auf raffinierte Weise verschiedene Sinneswelten vom Jazz über ukrainischen Folk bis hin zu klassischer und experimenteller Musik und Tanz. Und sie improvisiert, am liebsten mit dem Schlagzeuger Joe Smith im Duo JOGA, oder, wie es ihr Lehrer und Mentor Michael Schiefel ihr riet, mit Loop Station und Effekten. Irgendwann begann Ganna, sich sogar mit Tänzer*innen auszutauschen, beim Berliner SURfF Festival etwa mit Linda Berberich. Und sie liebt es zu komponieren. »Herumfliegende Gefühle und Gedanken in greifbare Töne und Klänge zu verwandeln, nenne ich magisch. Improvisation ist für mich wie Echtzeitkomposition!«
Eine ihrer Spezialitäten besteht darin, Texte alter Volkslieder auszubauen und dazu neue Musik zu schreiben, wie in »Witer«. Komponieren sei für sie eine Form der Selbstreflexion, sagt Ganna. Gerne benutzt die Künstlerin, die augenblicklich an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar ihren Bachelor in Improvisiertem Gesang absolviert, Texte anderer Menschen. Für »Song For Mons« schrieb Nadiia Telenchuk, eine ukrainische Dichterin, die ebenfalls in Berlin lebt, die Verse, während »Rika« aus der Feder ihres Vaters stammt. Für »Waiting« verwendete sie einen Ausschnitt aus dem bekannten Gedicht »Mij Shlyakh« (Mein Weg) von Lesya Ukrainka aus dem Jahr 1890, in dem diese ihrem Traum von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit für die Ukraine Gestalt verleiht. Ein schmerzlich zeitloses Thema, das auch in »Lebidonka« auflebt, wo Ganna von den Kosaken singt, jenen Kriegern, die es sich zur Aufgabe erkoren haben, ihr Zuhause und ihre Geliebten zu beschützen.
Stets authentisch bleiben, keine Rollen spielen: So lautet ihre oberste Prämisse. »Der Text, die Musik, die Geschichte und die Stimmung müssen für mich harmonieren. Und manchmal sagt mir mein Bauchgefühl, dass das Ukrainische oder das Englische besser passt.« Deshalb hat Ganna für das Album auch Stücke wie »Daydreams«, »Sometimes«, »Changes« oder »Waiting« ausgewählt. Es scheint, als hielte sie ständig Ausschau nach neuen Facetten, die ihr Gesamtbild abrunden. Im Februar 2020 begann die Arbeit für »Laut!« an der Deutschen Oper, die Premiere wurde wegen der Corona-Pandemie auf Oktober verschoben. Außerhalb der Krisenzeiten tritt sie regelmäßig mit verschiedenen Ensembles sowie ihren eigenen Projekten auf, agiert als Sängerin des internationalen Kenneth Dahl Knudsen Modern Lyric Orchestra, mit Interlink Music & Dance, Kurt Rosenwinkel und dem Quintett, das wie sie heißt: Ganna. Dazu gehören Tenorsaxofonist Musina Ebobissé – selbst vor einem Jahr die Nummer 79 der Jazz thing Next Generation – Pianist Povel Widestrand, Bassist Tom Bergmann und Drummer Mathias Ruppnig.
Die Füchsin und ihr Rudel: Mit »Dykyi Lys« schicken sie sich an, ihr bisheriges Revier zu vergrößern. Denn Frauen wie Ganna brauchen Platz, um ihre ganz persönliche Freiheit ausleben zu können.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Na Volyu
- 2 Rika
- 3 Daydreams
- 4 Sometimes
- 5 Changes
- 6 Lebidonka
- 7 Witer
- 8 Song for Mons
- 9 Waiting