Emil Brandqvist: Falling Crystals
Es kommt nicht oft vor, dass bei einem Jazztrio der Schlagzeuger als Bandleader fungiert. Wie gut es funktionieren kann, hat das Emil Brandqvist Trio schon mehrfach bewiesen.
Den Takt gibt Emil Brandqvist in der Band aber nicht an. Im Gegenteil: In seiner Musik bleibt der Schwede gewollt im Hintergrund und zeigt, dass das Schlagzeug ein erstaunlich leises Instrument sein kann. Den Vortritt lässt er Piano und Bass.
Unaufgeregt, entschleunigt aber voller starker Kompositionen – »Falling Crystals« heißt das dritte Album des Emil Brandqvist Trios.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Weitere Ausgaben von Falling Crystals
- Gesamtverkaufsrang: 3961
- Verkaufsrang in CDs: 1800
Dieses Jazzensemble ist durch und durch skandinavisch. Schlagzeuger Emil Brandqvist stammt aus Schweden, Pianist Tuomas Turunen aus Finnland und Bassist Max Thornberg ist ebenfalls Schwede. Seit etwa drei Jahren bilden sie das Emil Brandqvist Trio – mit großem Tatendrang und großem Erfolg. »Falling Crystals« heißt ihr drittes Album.
Auch ihre Musik ist typisch skandinavisch: geprägt von unaufgeregten, meditativen Klängen und nordischer Melancholie.
Und obwohl man von einem Trio, das nach seinem Schlagzeuger benannt ist, eigentlich das genaue Gegenteil erwartet, zeigt Emil Brandqvist auf »Falling Crystals« ein weiteres Mal, wie gut musikalische Zurückhaltung klingt. Das hat er bereits mit seinen beiden Vorgängeralben »Breathe Out« (2013) und »Seascapes« (2015) bewiesen, für das der Schlagzeuger unlängst für den Echo Jazz 2016 in der Kategorie »Instrumentalist/in des Jahres international Drums/Percussion« nominiert wurde.
Neben all der Leichtigkeit und Stille des neuen Albums, darf aber nicht vergessen werden, dass es sich dabei auch um herausragende, starke Kompositionen handelt, in dessen Zentrum das Klavier steht.
Beim Emil Brandqvist Trio treffen technische Finesse und punktgenaues Zusammenspiel auf bildhafte, berührende und vor allem eingängige Melodien. »Falling Crystals« bleibt also lange im Gedächtnis – wie der letzte Skandinavienurlaub.
Rezensionen
»Emil Brandqvist scheint ein ausgeglichener Mensch zu sein, der mal ausgelassen und fröhlich daherkommt, aber auch seine nachdenklichen, leiseren Seiten hat. Jedenfalls versteht sich der Schlagzeuger darauf, mit seinem Trio heiter, schwungvoll, aber auch bedächtig aufzuspielen. In „Through The Forest“ hüpfen die Töne von ihm, dem Pianisten Tuomas Turunen und dem Kontrabassisten Max Thornberg so fröhlich, als hätten sie sich durch Hits von ABBA zu einem Tänzchen inspirieren lassen. Mit „Shine“ hingegen bringen sie eine kleine Melodie zum Strahlen, und die Ballade „Longing“ gewinnt durch ausdrucksstarke, stellenweise an Frank Sinatras Intonation erinnernde Klaviermelodien und ein klares Fundament von Bass und Schlagzeug Ausdruck. Zu dritt oder im Quartett mit dem Perkussionisten Martin Brandqvist verzichten sie auf virtuose Hochgeschwindkeitspassagen – ihre Stärken sind einerseits das gelassene Ineinandergreifen von Piano und Begleitung und andererseits die Fähigkeit, kurze und einprägsame Melodien abwechslungsreich auszugestalten. Mal greifen sie dabei auf minimalistische Variationstechniken zurück, mal setzen sie Brüche, gliedern in Abschnitte, setzen einzelne Segmente hintereinander. Im Eröffnungsstück „While We Are Here“ und dem abschließenden Epilog „The Oak Trees“ und „Early Spring“ unterstützt sie das Sjöströmska String Quartet mit flächigen Klängen und aufgefächerten Akkorden, während das Trio in „The Sea Begins To Freeze“ eher auf die Tradition der Minimal Music zurückgreift. Die im Titel angesprochenen Kristalle fallen nicht nur, sie funkeln auch.« (RONDO, Werner Stiefele, 12.03.2016)»Die wahre Schönheit zeigt sich hier nicht an der Oberfläche. Brandqvist, Turunen und Thornberg sind wahre Meister darin, elaboriert-komplexe klangliche Architekturen mit einer fein gezeichneten Gradlinigkeit zu entwerfen…Wunderschöne freigeistliche und anrührende Musik.« (JazzPodium)
»Waren schon die beiden vorherigen CDs (s.u.) wertvolle Kostbarkeiten in Sachen Piano-Jazz, so kann das Album Falling Crystals noch mal einen draufsetzen. Ein dermaßen relaxtes, zeitloses und Musikliebhaber aller Couleurs ansprechendes Album hat man selten gesehen.« (sound&image.de)
»Falls Ihnen der Name bekannt vorkommt: Vom schwedischen Emil Brandqvist Trio haben wir schon mehrfach geschwärmt, das wunderbare ›Seascapes‹ Ende 2015 gar zu einem Album des Jahres gekürt. Nun folgt mit ›Falling Crystals‹ der nächste große Wurf. Wieder gelingt es den drei Musikern, ganz simple Ideen zu Stücken von zerbrechlicher Schönheit und anmut zu formen. Mal klingt das Trio fast wie Popmusik, mal erweitert es sein Klangspektrum durch ein Streichquartett. Dann scheint die berühmte nordische Melancholie noch etwas stärker durch die beührenden Melodien.« (Stern, 31.03.2016)
»Dem Schlagzeuger Emil Brandqvist gelingt mit seinem Jazz-Trio nun bereits zum dritten Mal ein gar nicht mal so einfaches Kunststück: hinreißend schöne, cineastisch ausgreifende Melodien zu schreiben.« (dpa + Focus)
»Typisch romantische Brandqvist-Art: Eine eingängige Popmelodie wird von schwebenden Streichern unterstützt, fern von darüber gezogenem Pathos.« (Jazz thing)
»Die klangmalerischen Landschaftsbilder des Trios …entwickeln einen hypnotischen Sog.« (Hörzu + Gong)
»Erstklassiger Piano-Jazz.« (In Music)
»Eine stilvoll und -sicher arrangierte Kreuzung aus Pop-Jazz und eingängiger Kammermusik.« (Nordische Musik.de)
»Dieses Trio besticht durch herrliche Melodien, welche tief ins Herz gelangen. Sounds welche man so schnell nicht vergisst. Es scheint als würden die Musiker ein Gemälde von unsagbarere Schönheit malen. Dieses Album sticht aus der Masse deutlich heraus.« (Jazzdrummerworld.de)
»Um es vorweg zu nehmen, mit Falling Crystals liefert das Emil Brandqvist Trio sein Meisterstück ab. Bereits in den letzten Jahren hat sich der Göteborger Schlagzeuger Emil Brandqvist auf vordere Ränge des europäischen Jazz gespielt, sein Trio steht für unaufgeregte, bildhafte und berührende Melodien und Sounds, die lebhaft in Erinnerung bleiben.« (Medien-Info.com)
Konzert-Reviews
Poesie- und Literaturfestival Bad Homburg – Lesung mit Max Moor:
»Unterbrochen werden seine Sequenzen vom Emil Brandqvist Trio, einer virtuosen großartigen finnisch-schwedischen Band, die mit magischen und häufig melancholischen Klängen, mit Jazz ganz eigener Prägung, den Inhalt der Geschichte aufgreift, intensiviert und weiterführt. ..« (Taunus Zeitung)
»Mit ihren besonderen Klangreisen hinterließen sie ein andächtiges und zugleich euphorisches Publikum, das die einzelnen Songs lautstark beklatschte…Einfach exzellent…mit seiner raffiniert gewürzten Lyrik des Nordens. Dieser teils magische Jazz bleibt in Erinnerung.« (shz.de)
»Klassisches Maß und große Kraft.« (HNA)
»In die Musik des Emil-Brandqvist-Trios kann man sich wunderbar versenken und sich darin verlieren…« (Haller Tagesblatt)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 While We Are Here
- 2 Soaring
- 3 Crystals
- 4 Through the Forest
- 5 The Sea Begins to Freeze
- 6 Longing
- 7 A Day in Memories
- 8 Across the Waters
- 9 Early Spring
- 10 Shine
- 11 Guds Gröna Ängar
- 12 Epilogue:The Oak Trees