Yang Lian: Erkundung des Bösen
Erkundung des Bösen
Buch
- PalmArtPress, 01/2023
- Einband: Gebunden
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783962581282
- Bestellnummer: 11131907
- Umfang: 81 Seiten
- Gewicht: 308 g
- Maße: 216 x 179 mm
- Stärke: 15 mm
- Erscheinungstermin: 15.1.2023
Klappentext
Die Globalisierung fordert dringend einen intensiveren Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen. Verglichen mit früheren Zeiten hat die Poesie dabei heute eineganz anders gelagerte Verantwortung. Erkundung des Bösen ist die jüngste Gedichtsammlung des chinesischen Dichters Yang Lian in deutscher Sprache. Sie steht in engem Zusammenhang mit den aktuellen Dilemmata Chinas und der Welt: Hongkong, die Pandemie, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, Exilschicksale im neuen Kontext. Krise, Denken und Dichtung stimulieren sich wechselseitig, und die Frage nach der Menschlichkeit schließt sich an. Einzigartig ist diese Sammlung auch wegen der Übersetzungen durch eine vielseitige Gruppe deutschsprachiger Dichter: innen und Übersetzer: innen. Dichter: innen wie Joachim Sartorius, Jan Wagner, Ann Cotten, Dieter M. Gräf und Hans Christoph Buch führen damit das Projekt gegenseitiger Übertragungen zwischen chinesischen und deutschen Dichter: innen fort, das Yang Lian seit vielen Jahren begleitet, und praktizieren so ein gemeinsames poetisches Nachdenken zwischen den Sprachen. Langjährige Übersetzer: innen wie Rupprecht Mayer oder die jüngere Generation um Daniel Bayerstorfer, Lea Schneider und andere verleihen durch ihre unterschiedlichen Herangehensweisen und Übersetzungsstile den Gedichten von Yang Lian einen reichen und vielfältigen Klang. Letztlich wurzelt Erkundung des Bösen als poetisches Ganzes immer im Leben, stellt sich der Krise und schleudert mit Hilfe seiner kreativ-geladenenSprache einen "Blitz in unsere Zeit", wie Frank Kraushaar schreibt.
- Yang Lians Gedicht ist streng und genau durchdacht: es verbindet Geschichte und Realität mit metaphysischer Spekulation während es sich Schicht um Schicht in die Tradition vertieft bis es diese transzendiert und den Beweis liefert für die Verbrechen der menschlichen Zivilisation, um sich damit zugleich als Anklage der menschlichen Zivilisation lesen zu lassen. Der hervorragende Logiker und Analytiker Yang Lian hat sein Beweismaterial für uns sortiert, herauspräpariert und zugeordnet. Durch ihn werden augenblicklich die bei einer Mehrheit der Dichter üblich gewordene Gespreitztheit, ihr grundloses Gejammer und ihre zynische Gewundenheit bloßgestellt.
- Ai Weiwei
- Sollte es wahr sein, daß ein Gedicht zutiefst verstören, gar schockieren, für den Leser aber dank seiner Meisterschaft zugleich erhebend wirken kann, dann ist dieses Gedicht ein Beleg dafür.
- Jan Wagner
- Yang Lian zeichnet sich durch sein Darstellen des Lebensschmerzes in der Klemme zwischen geschichtlichen Zeitläuften aus ... eine neue Version für ein altes Anliegen der Weltliteratur sowie der chinesischen Literatur wird vorgeschlagen: wie weiterhin schreiben und sich dabei auf die individuelle statt auf eine erzwungene gemeinschaftliche Eingebung berufen?
- Allen Ginsberg
Biografie
Yang Lian (geboren am 22. Februar 1955 in Bern) wurde nach Abschluss der Mittelschule 1974 aufs Land verschickt. Nach seiner Rückkehr einige Jahre später schloss er sich 1979 der Zeitschrift "Jintian" an. 1980-83 begann er, im chinesischen Hinterland herumzureisen und sein Wissen über die ursprünglichen Orte chinesischer Zivilisation zu sammeln. Sein herausragendstes Gedicht aus dieser Zeit ist "Nuorilang". Es wurde in der "Kampagne gegen geistige Verschmutzung" (1983/84) so heftig kritisiert, dass er in den Folgejahren in China nichts mehr publizieren konnte. Zum Zeitpunkt des Tiananmen-Massakers 1989 weilte er auch im Ausland, wurde aber seitdem von der Regierung als persona non grata deklariert. Heute lebt er in London als freischaffender Künstler.Anmerkungen:
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