Voltaire: Die Affäre Calas
Die Affäre Calas
Buch
- Über die Toleranz
- Originaltitel: L'affaire Calas
- Herausgeber: Ingrid Gilcher-Holtey
- Insel Verlag, 11/2020
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783458242734
- Bestellnummer: 10347774
- Umfang: 295 Seiten
- Gewicht: 334 g
- Maße: 200 x 120 mm
- Stärke: 20 mm
- Erscheinungstermin: 3.11.2020
Klappentext
Als Voltaire 1778 starb, verweigerte man ihm ein Grab in seiner Geburtstadt Paris: Er hatte in seinen literarischen und philosophischen Schriften den Kampf gegen die Doppelmacht von Monarchie und (katholischer) Kirche mit radikalster Konsequenz geführt. Während der Französischen Revolution, im Juli 1791, wurde sein Sarkophag dann im Triumphzug ins Panthéon gebracht. Zu den »Unsterblichen« erklärt wurde dadurch der Streiter für Recht und Gerechtigkeit - und als erstes unter seinen Verdiensten rangierte sein Eintreten für Jean Calas. Dieser hugenottische Kaufmann aus Toulouse wurde 1761 zum Tode verurteilt, weil man ihn fälschlicherweise des Mordes an seinem Sohn bezichtigt hatte: Das Motiv dafür war angeblich dessen beabsichtigter Übertritt zur katholischen Kirche.Durch seine Flugschriften, Pamphlete und Denkschriften, Briefe an Minister und Richter gelingt es Voltaire, die Rehabilitierung von Jean Calas zu erreichen. In Deutschland ist diese Leistung Voltaires bisher kaum gewürdigt worden.
Durch die vorliegende Zusammenstellung der wichtigsten Stellungnahmen Voltaires (neben der "Abhandlung über die Toleranz" die zahlreichen Pamphlete und Briefe des Autors) zur Aufklärung eines Justizskandals wird zum ersten Mal der Intellektuelle Voltaire im deutschen Sprachraum prototypisch und detailliert vorgestellt - und damit der erste europäische Intellektuelle überhaupt, der die späteren Interventionensmuster der Intellektuellen vorzeichnet.
Biografie (Voltaire)
Voltaire, eig. François-Marie Arouet, geb. 1694 in Paris, besuchte dort das Jesuitenkolleg Louis-le-Grand und fand nach Abschluß seines Studiums bald Zugang zu aristokratischen freidenkerischen Kreisen. 1717 brachte ihm eine Satire auf Ludwig XIV. ein Jahr Haft in der Bastille ein. Später mußte er seines Freidenkertums und seiner aufklärerischen Schriften wegen mehrfach Paris verlassen. In England und auf dem Schloß einer Freundin in der Champagne fand er Asyl. 1750 folgte er einer Einladung an den Hof Friedrich des Großen, wurde aber drei Jahre später in Ungnade wieder entlassen. Er starb 1778 in Paris.Biografie (Ingrid Gilcher-Holtey)
Ingrid Gilcher-Holtey ist Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Universität Bielefeld.Anmerkungen:
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