"Semitische Wissenschaften"?
"Semitische Wissenschaften"?
Buch
- Ägyptologie und Altorientalistik im "Dritten Reich"
- Herausgeber: Heike Behlmer, Andreas Effland, Thomas L. Gertzen, Orell Witthuhn, Annette Zgoll
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EUR 79,00*
- Harrassowitz Verlag, 01/2025
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783447123181
- Artikelnummer: 12161295
- Umfang: 406 Seiten
- Sonstiges: 91 Abbildungen, 1 Tabelle
- Erscheinungstermin: 29.1.2025
- Serie: Göttinger Orientforschungen, IV. Reihe: Ägypten - Band 70
Klappentext
"Semitische Wissenschaften"- Der Ausdruck geht zurück auf den Althistoriker Helmut Berve, der damit 1934 unzweideutig den Stellenwert der Fächer Ägyptologie und Altorientalistik in einer Diktion, die den Ungeist nationalsozialistischer Weltanschauung widerspiegelt, relativieren wollte,
Herausgeber und Beiträger dieses Sammelbandes beleuchten die Entstehung und Wirkungsgeschichte des Begriffs kritisch. Die Auffassung von "semitischer" Wissenschaft ist vielschichtig: Zum einen geht sie zurück auf eine lange Tradition zunächst sprachwissenschaftlicher und schließlich auch völkisch-rassenkundlicher Forschungsdiskurse, deren Ursprünge sich bereits in das 18. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Weiterhin offenbart sich in dem Ausdruck eine Zuschreibung an solche Wissenschaftler, die im Rahmen nationalsozialistischer Weltanschauung als "semitisch", also jüdisch eingestuft wurden. Die "semitischen Wissenschaften" bilden somit einen Gegenbegriff zu dem völkischen 'arischen' Wissenschaftsverständnis Berves. Darin enthalten ist nicht nur eine Ablehnung oder Kritik des bis dahin in den Altertumswissenschaften gepflegten Positivismus, sondern auch eine Absage an eine "rationale" Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Der Sammelband geht zurück auf einen vom 26. bis 28. November 2021 von Göttingen aus 'digital gehosteten' Workshop von Vertretern unterschiedlichster Disziplinen, vorrangig - aber nicht ausschließlich - der altorientalischen Fächer und der Geschichtswissenschaft.
Biografie (Thomas L. Gertzen)
Dr. phil. Thomas L. Gertzen studierte Ägyptologie, klassische Archäologie und Assyriologie an den Universitäten Münster, Berlin (FU) und Oxford und schloss sein Studium 2007 mit einer Magisterarbeit über Methodik und wissenschaftsgeschichtlicher Hintergrund der Arbeiten von Sir W. M. Flinders Petrie ab. 2010 promovierte er am Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte der Humboldt Universität zu Berlin über: École de Berlin und Goldenes Zeitalter (1882-1914) der Ägyptologie als Wissenschaft. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen G. Ebers, A. Erman und K. Sethe . Neben zahlreichen Forschungsreisen und Archivrecherchen befasste er sich u.a. mit der Digitalisierung der Altakten des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo und ist z. Zt. als Consultant für das Projekt Egyptology in the Nazi Era. National Socialism and the Profile of a Humanistic Discipline, 1933-1945 der University of British Columbia tätig. Seine Forschungen zur Wissenschaftsgeschichte der Ägyptologie, Ägyptenrezeption und deutschen Altertumswissenschaften im Kaiserreich und während des Ersten Weltkrieges hat er in zahlreichen sowohl wissenschaftlichen als auch populären Publikationen veröffentlicht.Anmerkungen:
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