Magie der Unvernunft, Gebunden

Klappentext

Es war Anfang 2016, als mir mein Freund erzählte, dass sein Vater, Dr. Julius Ludusser, verstorben war, und er von einem Notar aus dem Nachlass eine Art von Tagebuch übergeben bekam. Sein Vater hatte es verfasst.
Abgesehen von ganz wenigen persönlichen Sachen, war es am Ende der einzige Besitz des Verstorbenen gewesen. Ein Besitz, oder gar ein Schatz, von dem er sich bis zuletzt nicht getrennt hat. Das hatte mein Freund von der Leitung des Wohnheims erfragt, in dem der Vater die letzten Tage seines Lebens verbracht hatte.
Die Sammlung dieser vergilbten und ramponierten Blätter hatte Ludusser lebenslang bei sich gehabt. Im letzten Quartier lagen sie unter seinem Kopfpolster. Für ihn müssen sie eine Kostbarkeit gewesen sein, die es unbedingt zu erhalten galt.
Und das ist sie nach meiner Meinung tatsächlich.
Tagebücher dieser Art repräsentieren, was am Ende von einer Person in Erinnerung bleibt. In dem Fall beschreibt es ein ungewöhnliches und für uns tragisch anmutendes Schicksal. Es offenbart Gedanken aus einem bewegten Leben, aus einer Zeit der vorangegangenen Generation, aufgezeichnet und bewahrt über die Dauer vieler Jahre. Und es zeigt, was Spielsucht bedeuten kann.
Schriftliche Dokumente dieser Art enthalten oft genau das, was man ohnehin gerne seine Vorfahren gefragt hätte. Ohne solche Tagebücher bleibt nach dem Abtreten der Alten vieles aus deren Leben ein ungelöstes Rätsel.
Im vorliegenden Fall können die Texte dazu beitragen, einen verstorbenen Menschen mit seinen intimsten Gedanken und Gefühlen nachträglich etwas näher kennenzulernen.
Die Aufzeichnungen aus dem Leben des Dr. Julius Ludusser beginnen 1975 und enden nach sechzehn Jahren 1991. Danach lebte Ludusser noch 24 Jahre, ehe er 2015, im Alter von 79 Jahren starb.
Nach einigem Nachdenken schlug ich jedenfalls den Geschwistern vor, die vorliegenden Texte ihres Vaters zu editieren, und als Herausgeber ein kleines Buch daraus zu machen.