Die Lage in den USA ist kritisch wie nie: Die von der Corona-Pandemie freigelegten sozialen Ungleichheiten gipfeln in den Auseinandersetzungen um den gewaltsamen Tod von George Floyd. Statt Freiheit, Gleichheit und Streben nach Glück führt der nach wie vor allgegenwärtigen Rassismus zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Anstatt dagegen anzugehen und zu deeskalieren, ruft US-Präsident Donald Trump zur Gewaltanwendung auf und bedroht damit die amerikanische Demokratie. Sein Ziel: Die nächste Präsidentschaftswahl zu gewinnen.
Josef Bramls brillante Analyse beweist, warum Amerika nach wie vor im Rassismus verhaftet ist und an den Problemen der Immigrationsgesellschaft scheitert. Doch ist das allein ein Problem Amerikas? Keineswegs. Je zerrütteter Amerika, desto aggressiver seine Außenpolitik und umso wichtiger wird ein geeintes, starkes Europa.
Biografie
Josef Braml, geb. 1968, war u.a. Mitarbeiter eines der bedeutendsten amerikanischen Think Tanks, außerdem Projektleiter beim Aspen Institute Berlin, Consultant der Weltbank, legislativer Berater im US-Abgeordnetenhaus und Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Die Entscheidungsträger, Meinungsführer und entscheidende Kräfte im Machtgefüge der amerikanischen Politik und Wirtschaft konnte er auf diese Weise so nah wie kaum ein anderer deutscher Experte beobachten. Seit 2006 ist er der USA-Experte bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und leitet dort die Redaktion des „Jahrbuch Internationale Politik“. Auf Deutsch erschien zuletzt »Amerika, Gott und die Welt. George W. Bushs Außenpolitik auf christlich-rechter Basis« (2005).