Irmgard Keun: Man lebt von einem Tag zum andern
Man lebt von einem Tag zum andern
Buch
- Briefe 1935-1948
- Herausgeber: Michael Bienert
- Quintus-Verlag, 09/2021
- Einband: Gebunden
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783969820001
- Bestellnummer: 10399798
- Umfang: 176 Seiten
- Gewicht: 317 g
- Maße: 212 x 137 mm
- Stärke: 22 mm
- Erscheinungstermin: 15.9.2021
Klappentext
"Ich bin rein arisch, mein Stammbaum nimmt gar kein Ende. Es kotzt mich an, sowas sagen und schreiben zu müssen." (Irmgard Keun an Franz Hammer, 1935)Im Sommer 1935 erhält die Schriftstellerin Irmgard Keun (1905-1982), deren Romane von den Nationalsozialisten verboten worden sind, Post von einem unbekannten Kollegen. Franz Hammer (1908-1985) ist nach der Machtübernahme Hitlers verhaftet und anschließend zu Zwangsarbeit verpflichtet worden. Dennoch hat er - wie Irmgard Keun - das Schreiben nicht aufgegeben. Zwischen beiden entsteht rasch eine warmherzige Brieffreundschaft, die auch nicht abreißt, als sie sich entschließt, ins Exil zu gehen.
Da Irmgard Keun kein Archiv hinterlassen und biografische Spuren verwischt hat, besitzt der Fund von zwanzig Briefen und Gegenbriefen im Literaturarchiv der Akademie der Künste, Berlin besonderes Gewicht. Die Autorin schildert, wie sie ihre illegale Publikationstätigkeit im "Dritten Reich" organisiert und wie sie vergeblich versucht, zur Reichsschrifttumskammer zugelassen zu werden. Nach ihrer Flucht aus Deutschland berichtet Keun über die prekäre Existenz als Exilschriftstellerin.
Weitere kürzlich aufgefundene Briefe, unter anderem an ihren Ehemann Johannes Tralow (1882-1968), stammen aus der Zeit von Keuns Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1940. In ständiger Gefahr, ins Konzentrationslager zu kommen, schlägt sie sich bis Kriegsende durch. In den Trümmern ihres Elternhauses beginnt sie, wieder für den Rundfunk zu schreiben.
Auf die Spuren Irmgard Keuns in Berlin begibt sich Autor und Herausgeber Michael Bienert im vbb-Titel Das kunstseidene Berlin. Irmgard Keuns literarische Schauplätze (2020).
Biografie (Irmgard Keun)
Irmgard Keun, 1905 in Berlin geboren, begann nach einer kurzen Bühnenlaufbahn mit 21 Jahren zu schreiben. Sie emigrierte 1935. Von 1940 bis 1945 lebte sie illegal in Deutschland. Nach dem Krieg veröffentlichte sie noch zwei Romane, Bilder und Gedichte aus der Emigration sowie eine Erzählung. Außerdem arbeitete sie für Rundfunk und Zeitungen. Sie starb 1982 in Köln.Biografie (Michael Bienert)
Michael Bienert, Jahrgang 1964, lebt seit 20 Jahren in Berlin. Seit 1990 leitet er literarische Stadtspaziergänge für »StattReisen«. Er schreibt unter anderem für den Tagesspiegel, die Stuttgarter Zeitung, die Wiener Zeitung und das Literaturblatt und hat neben Beiträgen für Reiseführer auch drei Bücher über die literarische Topographie Berlins veröffentlicht.Anmerkungen:
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