Heritage and Democracy, Kartoniert / Broschiert
Heritage and Democracy
- Jahrestagung 2024 des Arbeitskreises Theorie und Lehre in der Denkmalpflege e.V. in Coventry, 03. bis 06. Oktober 2024 in Kooperation mit und gefördert von der Abteilung Gebaute Umwelt der Universität Coventry.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Herausgeber:
- Band . Veröffentlichungen des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege e. V., Sabine Coady Schäbitz, Svenja Hönig
- Verlag:
- Mitzkat, Jörg, 11/2025
- Einband:
- Kartoniert / Broschiert
- Sprache:
- Deutsch, Englisch
- ISBN-13:
- 9783959541886
- Artikelnummer:
- 12585049
- Umfang:
- 180 Seiten
- Sonstiges:
- Abbildungen (Fotografien und Grafiken)
- Gewicht:
- 989 g
- Erscheinungstermin:
- 4.11.2025
Klappentext
Sabine Coady Schäbitz and Svenja Hönig
Coventry war der Ort, an dem die Jahrestagung 2024 des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege e. V. (AKTLD) vom 3. bis 6. Oktober stattfand. Auf Einladung der Abteilung für Gebaute Umwelt der Universität Coventry beschäftigte sich die Tagung mit dem Verhältnis zwischen Kulturellem Erbe und Demokratie. Diese Publikation beinhaltet eine Zusammenstellung der verschiedenen Beiträge zu dem Thema unter den Kategorien des Gemeinwohls, der Zivilgesellschaft, der Politik und des Staatswesens. Die Tagung befasste sich mit Prozessen im Bereich des Kulturerbes, die in Verbindung mit dem Begriff der Demokratie stehen, und den Fragen danach, wie das Kulturerbe in sowohl demokratischen als auch nicht demokratischen Gesellschaften bestimmt, interpretiert und verwaltet wird. Schwerpunkte waren Öffentlichkeitsbeteiligung, umstrittene Narrative und Einfluss der politischen Strukturen. Eines der Hauptanliegen war die Frage danach, wer das Kulturerbe definiert und kontrolliert, ein, wie es sich heraustellt, ständig wichtiger werdendes Problem in Zeiten des Aufschwungs populistischer Bewegungen und sich verschiebender staatlicher Ideologien. Coventry war ein interessanter Ort für dieses Thema. Die Stadt verbindet mit Deutschland vor allem ein Erbe, das mit der Kriegszerstörung von deutschen Bomberkommandos des Naziregimes in Zusammenhang gebracht wird. Die Veröffentlichungen in diesem Band sind gerahmt von Beiträgen, die sowohl den Kriegsverlust, die Erinnerungen und Folgen nach diesem Wendepunkt untersuchen als auch weitere Entwicklungen in Coventry seit dem frühen 20. Jahrhundert beleuchten. Die Rolle als Stadt des Friedens und der Versöhnung, die Coventry seit dem Zweiten Weltkrieg ausübt, war auch Gegenstand verschiedener Diskussionen auf der Tagung. Auf diese Rolle wird in der Einführung noch näher eingegangen. Schon im frühen Stadium der Tagungskonzeption haben wir uns für Englisch als Tagungsprache entschieden. Der Arbeitskreis hat schon des öfteren mehrsprachige Tagungen abgehalten, in Coventry haben wir wohl zum ersten Mal ausschließlich auf Englisch als Lingua Franca konferiert. Dies erwies den Gastgebern in Coventry Respekt, und beförderte die Einbindung eines größeren Kreises nicht-deutschprechender Teilnehmer. St Mary's Guildhall, zentral unmittelbar neben der Kathedrale gelegen, war ein inspirierender und gut zugänglicher Veranstaltungsort. Der noch zu grossen Teilen aus dem späten 14. und frühen 15. Jahrhundert stammende Bau is eines der interessantesten - und eines der weniger bekannten - Beispiele mittelalterlicher Gildebauten in England. Er war Hauptsitz der einflussreichen Kaufmannsgilde von St. Mary. Unter anderem hatten die Tagungsdeligierten die Möglichkeit, den bemerkenswerten Wandteppich im Großen Saal zu besichtigen, der im frühen 16. Jahrhunder in Flandern entstand und vermutlich der älteste seiner Art in Grossbritannien ist, der noch an seinem ursprünglichen Bestimmungsort hängt. Nach der Auflösung der Klöster und Gilden in den 1530er und 1540er Jahren, erwarb die Stadt den Gebäudekomplex und beherbergte dort bis 1920 ihre Hauptverwaltung. St Mary's war also über Jahrhunderte Sitz lokaler, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend demokratisierter Entscheidungsfindung in Coventry. Neben den Vorträgen und Diskussionen im Guildehaus, war die Stadt Coventry der erweiterte Tagungsstandort. Ein vielfältiges Rahmenprogramm ermöglichte es, Coventry unter verschiedenen Aspekten zu erleben, und professionellen und ehrenamtlichen Akteuren in den Tätigkeitsbereichen von Kulturerbe und Denkmalpflege zu begegnen. Dies beinhaltete Führungen durch die städtebaulichen Entwicklungen der Nachkriegsperiode und zum Umgang mit den noch vorhandenen mittelalterlichen Bauten seit dieser Zeit. Höhepunkte waren der Besuch des Kathedralkomplexes von Coventry und der kürzlich wiedereröffeneten restaurierten Klosteranlage Charterhouse. Das Programm schloss mit einer Führung durch das London Cemetery Arboretum, einer der frühen viktorianischen Gartenfriedhöfe in Grossbritannien, gestaltet ab 1845 von Joseph Paxton. Zusätzlich gab es Abendempfänge in dem neuen Kathedralsbau von Coventry und in den Gewölbekellern des Gildehauses. Dies alles wurde ermöglicht durch das Zusammenspiel vieler Beteiligter, denen an dieser Stelle unser herzlicher Dank gebührt. Für die inhaltliche Vorbereitung danken wir den Mitgliedern des wissenschafltichen Tagungskomitees des AKTLD, zusätzlich bestehend aus Johanna Blokker, Sigrid Brandt, Christiane Fülscher, Claudia Marx, Ulrike Plate und Thomas Will. Die Zusammenarbeit in der Planungsphase war ein intensiver und bereichernder kollegialer Prozess, der uns darin bestärkt hat, die Tagung zu einem positiven Sprachrohr für das Thema Kulturerbe und Demokratie zu gestalten. Ein grosser Dank gilt dem örtlichen Organisationsteam von der Abteilung für Gebaute Umwelt an der Universität Coventry, im Besonderen Amela ¿Bogdanovi¿, Adelina Skirth and Danny McGough für ihren inspirierenden und unermüdlichen Einsatz bei der Vorbereitung und Durchführung der Tagung. Besonderer Dank geht auch an Peter Walters und Paul Maddocks von der Coventry Society sowie Michael Grass vom Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege für ihre engagierten Führungen durch die Stadt, an M. Lorenz, die Architektin, die uns mit den verschiedenen Entwicklungsphasen und heutigen Herausforderungen des Kathedralskomplexes vertraut machte, sowie an John Witcombe, den Hochwürdigen Dekan der Kathedrale Coventry. John Witcombe ermöglichte uns nicht nur einen erinnerungswürdigen Empfang in dem ikonischen Nachkriegsbau, sondern ging auch sehr anschaulich auf die jahrzehntelange und bis heute andauernde, von der Kathedrale initiierte Versöhnungsarbeit zwischen Coventry und Deutschland ein. Weiterhin gebührt unser Dank Mark Webb für seine Erläuterungen zu dem bedeutenden Wandteppich im Gildehaus, Stephen Oliver und James Hinde von Oliver Architects für die Einblicke in die jüngsten Restaurierungs- und Umbaumassnahmen des Gildehauses als auch David Mahony von PCPT Architects für seine denkmalpflegerische Führung durch die frischrestaurierte und neueröffnete Klosteranlage Charterhouse, eine der wenigen noch verbliebenen monastischen Häuser in der Stadt. Und nicht zuletzt gebührt ein großer Dank Jamie Magraw, für die unterhaltsame Wanderung durch Joseph Paxton's Arboretum, und sein generelles Engagement um die Tagung zusammen mit Ian Harrabin und Geoff Willcocks, ebenso wie Mark Webb alle vier in ihrer Rolle als Kuratoriumsmitglieder des Historic Coventry Trust, der als Trägerverein mehrerer Denkmalobjekte in Coventry fungiert. Zusätzlich danken wir der Universität Coventry für ihre Förderung der Tagung. Dem Verlag Jörg Mitzkat und seinen Mitarbeitenden verdanken wir die reibungslose Verwirklichung dieses Tagungsbandes, zusammen mit dem engagierten Lektorat von Dave Morris. Unser Call for Papers hatte sehr viel Resonanz gefunden und wir waren in der glücklichen, aber auch schwierigen Lage, aus vielen Vorschlägen wählen zu können. In unserer Auswahl haben wir uns für die Beiträge entschlossen, die uns für das Thema und seine Fragestellungen am relevantesten erschienen, und wir waren gleichzeitig darauf bedacht, eine ausgewogene Mischung aus Beiträgen verschiedener Länder und Umstände zusammenzustellen. Es gab viele andere interessante Einreichungen, die eine gesamte zweite Tagung und Publikation füllen könnten. Unser herzlicher Dank gilt allen denjenigen, die aktiv an der Tagung und der Publikation beteiligt waren, aber auch allen, die darüberhinaus ihr Interesse bekundeten. Insgesamt, so glauben wir sagen zu können, war die Tagung ein großer Erfolg, ermöglicht durch die professionelle Zusammenarbeit vieler enthusiastischer und engagierter Kolleginnen und Kollegen, etwas, das dem Arbeitskreis seit vielen Jahren immer wieder gelingt. Wir hoffen, dass die Publikation die Erinnerungen an die Tagung derer, die in Coventry dabei waren, vertiefen wird, und darüberhinaus einem weiteren Publikum neue Perspektiven und Anstösse für zukünftige Debatten über das Verhältnis des Kulturerbes zu demokratischen Strukturen, Organisationen und Praktiken vermittelt.
Anmerkungen:
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