Frank Bernstein: Vergessen als politische Option
Vergessen als politische Option
Buch
- Zur Einhegung interner Konflikte in der Antike
- Franz Steiner Verlag, 08/2023
- Einband: Gebunden
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783515135023
- Bestellnummer: 11548056
- Umfang: 106 Seiten
- Gewicht: 330 g
- Maße: 244 x 173 mm
- Stärke: 13 mm
- Erscheinungstermin: 9.8.2023
Klappentext
Interne Konflikte bewältigten Griechen und Römer - anders als wir - nicht durch "Aufarbeitung", sondern durch Verdrängung: Politisch verordnetes kollektives Vergessen war eine Option, die Aussöhnung und inneren Frieden stiften sollte und konnte. Amnestien etwa waren eine präemptive Maßnahme, um ein Wiederaufleben von Konflikten zu verhüten, Kommunikationsabbrüche zielten auf Prävention. Dieser analytische Essay versammelt prinzipielle Überlegungen zum kollektiven Vergessen sowie dessen Formen und stellt es in den größeren Kontext besonderer mentaler Dispositionen. Die Antike brauchte das Vergessen. Seine Optionalität steht im engsten Zusammenhang mit der Konfliktunfähigkeit der politischen Kulturen in Hellas und Rom. Alles mündet daher in die These, dass das kollektive Vergessen in den so eigenen antiken Friedensvorstellungen seine letzte Begründung findet. Im Vergessensgebot begegnet uns der tiefste Ausdruck der Totalität von Konsens und Dissens im politischen Empfinden, Denken und Handeln der Griechen und Römer, kannten sie doch nicht den Kompromiss. Interne Konflikte konnten nicht beigelegt, allenfalls eingehegt werden - durch das Vergessen.Biografie
Frank Bernstein, geb. 1964, ist Professor für Alte Geschichte am Historischen Seminar der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.