Daniela Herzberg: Zwiesel, Gebunden
Zwiesel
- Roman
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- Verlag:
- Verlag Sol et Chant, 08/2025
- Einband:
- Gebunden
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783949333194
- Artikelnummer:
- 12292474
- Umfang:
- 248 Seiten
- Altersempfehlung:
- 14 Jahre
- Erscheinungstermin:
- 28.8.2025
Klappentext
Eine Kindheit in Westdeutschland. Eine Siedlung, in der die Er-wachsenen sich aus ihrer Vorkriegsheimat kennen. Ein Endzeit-Prediger hat die Nachbarschaft im Griff. Wer die strengen Regeln der Gemeinschaft verletzt, gilt als besessen, wird gedemütigt und misshandelt. Mädchen und Frauen stehen als "Gefäße Satans" besonders unter Verdacht. Die Gemeinde fiebert dem Weltende entgegen, das für das Jahr 1977 erwartet wird. Dann würden die Russen als Werkzeug Gottes kommen und über Sünder und Ungläubige herfallen. Nur Auserwählte dürften in den Himmel auffahren. Durch die Gärten streift das Kind. Es will Steinen das Fliegen beibringen und erfindet ein Tier, das Zwiesel. Auch wenn die Stimmen im Kopf des Kindes warnen: "Es ist verboten, Tiere zu erfinden, die Gott nicht erschaffen hat." - Das Zwiesel findet immer einen Ausweg. Und im Kopf des Kindes sind noch andere Stimmen. Ein Junge namens "Pepsi" schmiedet Fluchtpläne, ein anderer, "Dumb Boy", spricht nur Englisch. Eine Spinne merkt sich alles, was das Kind vergisst. Und dann ist 1977 ...
In "Zwiesel" bricht Daniela Herzberg reale Ereignisse im Brennglas der Fiktion. Wie werden normale Menschen zu Gewalttätern? Herzberg erzählt von einer verwüsteten Kindheit - aber auch von inneren Fluchtwegen, von Fantasie, Mitgefühl und davon, wie Freiheit zu-rückgewonnen werden kann. Daniela Herzberg hat ein dringend notwendiges Buch geschrieben. Eines, das ganz der Innenwahrnehmung eines kindlichen Opfers folgt.
Wie wächst ein Kind in einer Sekten-gemeinschaft auf? Wie werden aus Nach-barn Gewalttäter, die einander bespitzeln und misshandeln? Daniela Herzberg erzählt in "Zwiesel" da-von, ohne zu erklären. Subjektiv und hoch literarisch lässt sie uns durch die Augen eines Kindes blicken. Schrecken und Folgen der in einer Endzeit-Sekte erfahrenen Gewalt ent-falten sich so unmittelbar vor dem Leser. Es entsteht ein kaleidoskopisches Bild bruch-stückhafter Episoden und überwältigender Sinneseindrücke. Wann immer es kann, flieht das Kind in seine Fantasie. Denn es weiß, in das Paradies, das ihm versprochen wurde, will es nicht. In dieses Paradies der "Arschgesichter". Und Herzberg konfrontiert uns mit dem Danach: Wie wird aus einer solchen Kind-heit ein Leben? Wie eine Identität?
Anmerkungen:
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