Copernicus aus Preußen - Kosmos, Wissen, Politik, Gebunden

Klappentext

Der Gestalt und dem Werk von Nicolaus Copernicus und dessen Vor- und Wirkungsgeschichte widmen sich die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes unter den Schwerpunkten Kosmos, Wissen und Politik. Anlass waren das 550. Jubiläum der Geburt des Gelehrten in der Weichselstadt Thorn / Torü und das 480. Gedenkjahr seines Todes in Frauenburg / Frombork, beides Städte im vormaligen Königlich Preußen. Besondere Höhepunkte des Bandes sind die materialkundliche Erschließung und inhaltliche Einordnung der ältesten deutschen Übersetzung von De revolutionibus, die genauere Auswertung des Weltbilds von Copernicus als gläubigem Mathematiker, die Analyse seiner Beiträge zur Kartographie sowie die vorsichtige Bewertung seiner Einstellung zu Astrologie und Kometenbeobachtung.

Die menschliche Seite des Copernicus wird vor allem durch sein Wirken als Domherr und Arzt verdeutlicht. Eine Anbindung an den in Königsberg beheimateten Philosophen Immanuel Kant scheint der "Kopernikanischen Revolution" den Weg bereitet zu haben. In der Physik wurde das astronomische Modell des Copernicus zumindest für Einzelfragen wie die nach den Bewegungen der Erde noch bis weit ins 19. Jahrhundert diskutiert.

"Copernicus lebte in den Kraftlinien zwischen der Antike und der Renaissance, zwischen dem Rückgriff auf Traditionen und dem Aufbruch in ein neues Denken. [...] Nicht nur als Domherr des Fürstbistums Ermland, sondern auch als Arzt, Jurist, Ökonom und Astronom erwies sich Copernicus allerdings weniger als ,deutscher' (nach seiner Muttersprache) oder ,polnischer"'Scholar (nach seinem Landesherrn). Er darf vielmehr als Uomo universale gelten, der in Krakau, Bologna und Padua studierte, die dort erworbenen Erkenntnisse und Fertigkeiten ein Leben lang vertiefte und einige Felder mit bahnbrechenden theoretischen Erkenntnissen befruchtete" - so das Resümee des Einleitungsbeitrags von Hans-Jürgen Kämpfert.

Der Sammelband, für den namhafte Gelehrte gewonnen werden konnten, ging aus einer wissenschaftliche Tagung hervor, die vom 16.-18. September 2023 von der Copernicus-Vereinigung für Geschichte und Landeskunde Westpreußens und der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung in Frauenburg / Frombork veranstaltet wurde.