Christopher Schulze: Der Schwarze Herzog: Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Oels ¿ Eine Biographie
Der Schwarze Herzog: Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Oels ¿ Eine Biographie
Buch
- Diplomica Verlag, 09/2014
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783958505131
- Bestellnummer: 6139599
- Umfang: 200 Seiten
- Sonstiges: m. 19 Abb.
- Copyright-Jahr: 2014
- Gewicht: 334 g
- Maße: 221 x 154 mm
- Stärke: 15 mm
- Erscheinungstermin: 25.9.2014
Klappentext
Das historische Gedächtnis der Deutschen an die Befreiungskriege wird heute von Personen wie Blücher, Wellington und Theodor Körner dominiert. Dabei war es ein Herzog aus Braunschweig, mit dem alles seinen Anfang nahm und ohne dessen Handeln die gemeinsame Erhebung der Deutschen gegen Frankreich im Jahre 1813 nicht denkbar gewesen wäre.Das Leben von Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Oels war vollständig vom Kampf gegen das revolutionäre Frankreich geprägt. Seine Geschichte reicht vom Ersten Koalitionskrieg über die Schlacht bei Jena und Auerstedt bis hin nach Waterloo. Von Napoleon 1806 aus seinem Land vertrieben und besessen vom Gedanken, sich an dem Kaiser der Franzosen zu rächen, stellte er im Jahre 1809 ein Freikorps auf. Zum außenwirksamen Ausdruck seiner Gefühle und Absichten kleidete er sein Korps vollständig in tiefschwarze Uniformen, was ihm den Titel Schwarzer Herzog einbrachte. Sein Marsch von Thüringen bis zur Nordsee ging in die deutschen Geschichtsbücher ein und machte ihn zu einer lebenden Legende.
Auszüge aus dem Buch
Textprobe:Kapitel 1.1, Kindheit in Braunschweig:
Man war am 09. Oktober 1771 im Braunschweiger Residenzschloss gerade mit den letzten Vorbereitungen zum 36. Geburtstag des Erbprinzen Karl Wilhelm Ferdinands beschäftigt, als von den Wällen der Stadt 101 Kanonenschüsse die Geburt eines Prinzen verkündeten.
An dem gleichen Tag des Jahres, an dem Erbprinz Karl Wilhelm Ferdinand vor 36 Jahren geboren worden war, erblickte nun auch sein jüngster Sohn das Licht der Welt. Friedrich Wilhelm wurde an diesem Vormittag zwischen zehn und elf Uhr als der vierte Sohn von Erbprinz Karl Wilhelm Ferdinand und dessen Gemahlin der Prinzessin Auguste von Hannover geboren. Zuvor waren seinem Vater bereits die Söhne Karl Georg August (geb. 08.02.1766), Georg (geb. 27.06.1769) und August (geb. 18.08.1770) sowie die zwei Töchter Auguste (geb. 03.12.1764) und Karoline (geb. 17.05.1768) geboren worden.
Friedrich Wilhelm wurde in eine Zeit hineingeboren, in der die europäischen Fürsten noch uneingeschränkt herrschten, oder wie Heinrich Heine es formulierte: die Krone war ihnen am Kopfe festgewachsen . Die Französische Revolution und die schwerwiegenden Auswirkungen, die sie für Europa und das Herzogtum Braunschweig haben sollte, zeichneten sich noch nicht am Horizont ab.
Seine drei älteren Brüder Karl Georg August, Georg und August waren auf Anraten des Arztes Dr. Wageler bald nach ihrer Geburt in kaltem Wasser gebadet worden, um die Weihe der Kraft zu erhalten, und auch ansonsten mit zweifelhaften medizinischen Methoden behandelt worden, sodass sie unheilbare körperliche Gebrechen davon getragen hatten. Es litten alle drei an einer beinahe an Blindheit grenzenden Augenschwäche. Friedrich Wilhelm entging durch Einschreiten des kundigen Leibarztes Dr. Brückmann dieser zweifelhaften medizinischen Behandlung. Er war der einzige Sohn des Erbprinzen Karl Wilhelm Ferdinands, der seine Gesundheit kurz nach der Geburt nicht wieder verlor. In der am 15. Oktober 1771 feierlich vollzogenen Taufe erhielt der neugeborene Prinz den Namen Friedrich Wilhelm. Als Viertgeborener hatte Friedrich Wilhelm keine Aussichten, die Nachfolge seines Vaters auf dem Thron des Herzogs anzutreten. Während der erstgeborene Karl Georg August individuell auf die Nachfolge seines Vaters vorbereitet wurde, wurden die drei jüngsten Prinzen Georg, August und Friedrich Wilhelm durch ihren eigenen Hofmeister unterrichtet. Entgegen dem Ratschlag seines ehemaligen Erziehers Abt-Jerusalem, entschied sich Karl Wilhelm Ferdinand dafür, seine Söhne von dem preußischen Major Johan Adolf von Ditfurth erziehen zu lassen, welcher ihm vom preußischen Hof empfohlen worden war. Karl Wilhelm Ferdinand hatte als Knabe eine sehr liberale Erziehung genossen, die er für seine eigenen Fehler verantwortlich machte und zog daraus die Konsequenz, seine eigenen Söhne auf entgegengesetzte Art zu erziehen. Disziplin, unnachlässige Strenge und pünktliche Ordnung waren seine bevorzugten Mittel. Große Teilnahme schenkte er aber, auch aufgrund seiner anderweitigen Verpflichtungen, seinen Söhnen nicht. Die tägliche Erziehung lag in den Händen von Ditfurth, dem zwar nicht die Kenntnisse, dafür aber die Persönlichkeit eines Pädagogen vollständig fehlte. Aufgrund seiner Erfahrungen als preußischer Offizier hielt er die strengste Gehorsamkeit gegenüber seinen Anweisungen als Lehrer für das höchste Ziel der Erziehung und jeden Verstoß gegen seine Anordnungen strafte er auf unbarmherzige Art und Weise. Seinen an barbarische Wildheit grenzenden Jähzorn ließ er daher oftmals an den Prinzen aus. Besonders häufig traf sein Jähzorn den rastlosen und lebhaften Friedrich Wilhelm, dessen kindliche Unbefangenheit von Ditfurth als Starsinn und Eigenwille gedeutet wurde.
Anmerkungen:
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